Deutsche U14-MM: 5. Runde; Schachfreunde Augsburg – SK Blauer Springer Paderborn

Spitz auf Knopf

 

 

Ein richtungsweisender Wettkampf stand nun bevor, bestand doch die Möglichkeit, sich in den Fahrstuhl nach oben zu begeben oder aber im Niemandsland der Tabelle zu verweilen.

 

Dieser Ausblick und ein starker Gegner, der bis dato gezeigt hatte, dass die DWZ nichts weiter als ein reines Zahlenspiel ist, waren für unseren Vierer Motivation genug, sodass ich zumindest in dieser Hinsicht nichts zu unternehmen brauchte.

 

Trotzdem sollte letztlich nur eine, wenn auch äußerst knappe, Niederlage herausspringen, die durchaus vermieden hätte werden können, wenn gewisse Herrschaften ihr Talent mit einem gewissen Fleiß gepaart hätten. Schade, aber hoffentlich eine Lehre.

 

 

Kaum dass die Uhren angedrückt worden waren, da mussten Alexander und Jakob feststellen, dass neben Motivation auch Wissen erforderlich ist, um bereits den Einstieg in die Partie zukunftsträchtig zu gestalten. Wissen, welches ich insbesondere bei unseren Spitzenbrettern vorausgesetzt hatte, welches sie aber geschickt zu verbergen wussten.

 

So standen beide binnen weniger Züge im höheren Sinne auf Verlust und lediglich die Entwicklung bei Behzad und Katarina nährte noch die Hoffnung, gingen sie doch die Sache bedächtig und gut an, stets bemüht, die besprochenen Pläne und Ideen umzusetzen.

 

Behzad tat dies gar derart gut, dass er plötzlich einen Zentrumsbauern zu gewinnen vermochte. Hätte er in der Folge mehr für die Koordinierung seiner Figuren getan – Schreckensbilder aus der zweiten Runden stiegen unweigerlich vor meinem geistigen Auge auf. -, es wäre eine tadellose Partie geworden. Stattdessen fing er an, mit seiner Dame umherzuirren und wenn ihm just in dieser Situation der Gegner nicht zur Seite gesprungen wäre, wäre die Partie sicher anders ausgegangen. Auf alle Fälle gewann unser „Schweiger“ seine Partie und sorgte so für die Führung – 1:0.

 

Von Zuversicht oder gar Freude aber keine Spur, denn Alexander war nunmehr stolzer Besitzer eines isolierten Triplebauern, Katarina hatte in der eilig vorgenommenen Vorbereitung zwei Pläne verwechselt, womit auch sie auf eine Niederlage zusteuerte, und Jakob hatte seine Stellung mit Minusqualität in eine mit einem Hauch von Schwindelchancen getauscht.

 

Anschließend nahm das Schicksal bei Katarina und Alexander seinen Lauf, die nacheinander in kurzer Abfolge die Waffen streckten – 1:2.

 

Jetzt hätte Jakob noch eventuell das Unentschieden herbeiführen können, wenn er nach seinem langen Kampf mit Minusqualität, welcher in einen von zwei Leichtfiguren (Jakob) gegen Turm und zwei Bauern übergegangen, um schließlich in einem Endspiel Turm, Läufer, Springer und ein Bauer (Jakob) gegen Turm, Springer und vier Bauern gemündet war, keine Gespenster gesehen hätte. Er zog also die Notbremse und offerierte ein Remis, welches der Gegner umgehend freudestrahlend annahm – 1,5:2,5.

 

Zwischenfazit:

 

Die Mannschaft hat es zweifelsfrei versucht, hat alle Register gezogen und wäre bei einem besseren Herauskommen aus den Startlöchern bei dem an den Tag gelegten Kampfgeist mit einem Sieg belohnt worden. Was bleibt, das ist der bittere Geschmack der Niederlage, der zu weiterer Verunsicherung führt. Insbesondere bei Katarina ist Vorsicht geboten, ist ihr doch die Situation mit drei Niederlagen in Folge gänzlich unbekannt.

 

Dass sich unsere Kämpferin wieder fängt, das ist nicht nur ihr, sondern der gesamten Mannschaft zu wünschen, denn anderenfalls droht, dass das Team durchgereicht wird, was es definitiv nicht verdient hat.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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