Bayerische Blitzschach-Einzelmeisterschaft 2018

Über zwei Unzufriedene

 

 

So oft passiert es bekanntlich nicht, dass sich Sohn und Vater für dieselbe Meisterschaft qualifizieren, weshalb es für Zarko und mich selbstverständlich war, uns die gemeinsame Teilnahme an der diesjährigen Blitzmeisterschaft nicht entgehen zu lassen.

 

Wir machten uns mit dem Zug in die nicht gar so ferne Domstadt zu Freising auf, erreichten nach einem kurzen Spaziergang durch die schöne Innenstadt den Spielort und fanden neben vielen anderen Mitspielern ein äußerst ansprechendes Spiellokal vor, welches förmlich dazu einlud, ein berauschendes Turnier zu spielen.

 

Dass letztlich nichts daraus wurde, dafür konnten weder der Spielsaal noch die Organisatoren etwas, sodass festzuhalten bleibt, dass wir einfach öfter blitzen sollten, um den Anschluss an die bayerische Spitze herzustellen.

 

 

Schon bei der Schwäbischen wurde klar, dass eine Wachablösung im Hause Vuckovic stattgefunden hatte, zumindest was das schnelle Ziehen anbelangt, sodass die Frage im Raum stand, inwieweit ich Zarko helfen könne, um weiter vorne zu landen, sich eventuell gar einen derart guten Platz zu sichern, um für die nächste Landesmeisterschaft vorberechtigt zu sein.

 

Motiviert gingen wir an den Start, zogen, taten und machten, mein Großer mehr als ich, aber leider wollte es uns nicht gelingen, ein wirklich gutes Ergebnis zu erzielen.

 

Zarko hatte anfangs sehr mit der Zeiteinteilung und der teilweise an den Tag gelegten Verbissenheit der Gegner zu kämpfen, kam aber im Laufe der Veranstaltung mit beidem immer besser zurecht. Ab etwa der Hälfte des auf 33 Runden ausgelegten Turniers setzte er zu einer beeindruckenden Siegesserie an, die ihn weit nach oben katapultierte.

 

Als ich bei Runde 26 vor Partiebeginn zu ihm hinüberschaute, da wirkte er frisch und munter, womit er den Eindruck erweckte, dass er auf die Frage nach einer Rückrunde als erster die Hand höbe. Leider kommt es beim Schach nicht nur auf die körperliche Konstitution an, weshalb sich anschließend seine geringere „Schlagzahl“ in manch gewonnener Stellung negativ auf das Ergebnis auswirkte. Anderenfalls wäre wahrscheinlich gar ein Platz auf dem Treppchen, sicher aber im Kreise der Vorberechtigten drin gewesen.

 

Doch seine 21/33 und der damit einhergehende 11. Platz in einem recht ordentlichen Feld waren bei seiner ersten Teilnahme schon sehr gut, sodass man gespannt darauf sein kann, welche Platzierung er im nächsten Jahr belegen wird.

 

Was mein Abschneiden betrifft, darüber viele Worte zu verlieren wäre unnütz. Eigentlich hatte ich mich sehr auf das Turnier gefreut, doch als ich in den ersten sieben Runden gleich zweimal eine Leichtfigur bzw. einmal eine Dame eingestellt und in der siebenten Runde gar ein Matt übersehen hatte, da war ich restlos bedient.

 

Ich änderte meine „Taktik“ und konzentrierte mich besser, wobei sich meine Konzentration ausschließlich darauf beschränkte, die verbliebenen Runden zu zählen. Dabei huschte nach jeder Partie, die mich dem Ende des Turniers nähergebracht hatte ein gefühltes Lächeln übers Gesicht.

 

Dass ich in dieser Verfassung keine große Hilfe für Zarko war, man könnte sogar sagen, dass ich ihn im gewissen Sinne im Stich gelassen hatte, das liegt in der Natur der Sache. Wie ich trotzdem noch auf 18/33 (14. Platz) und damit über die 50%-Marke gekommen war, das war und ist mir ein Rätsel.

 

Wie dem auch sei, im nächsten Jahr werde sogar ich einen neuen Anlauf unternehmen, besteht doch die zarte Hoffnung, dass es dann etwas besser laufen wird. Bis dahin heißt es zu üben und immer wieder einen Blick auf die diesjährige Tabelle zu werfen, um bei aufkommender Trainingsfaulheit einen entsprechenden Schub zu erhalten. 😉

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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