Zwischenbilanz der Saison 2018/2019

Dem starken Seegang trotzend

 

 

Bereits mehrfach wurde an anderer Stelle erwähnt, dass wir in dieser Saison alles andere als vom Glück begünstigt waren. Terminliche Überschneidungen, familiäre bzw. berufliche Verpflichtungen oder gar ein hoher Krankenstand hatten dazu beigetragen, dass wir uns irgendwie in die Winterpause retteten.

 

Unter diesen Umständen wäre es nicht weiter verwunderlich gewesen, wenn unsere „Flotte“ versprengt im Niemandsland der Tabelle der jeweiligen Liga wäre, doch stattdesen haben wir uns bisher insgesamt betrachtet erstaunlich gut geschlagen. Sogar derart gut, dass mancherorts ein größerer sportlicher Erfolg möglich erscheint. Dies umso mehr, da sich die schwierige Lage nach der Erholung über die Feiertage hoffentlich merklich entspannen wird.

 

 

Wer im Oktober unseren Saisonausblick gelesen hatte, rieb sich anschließend wahrscheinlich ob der vermeintlich anspruchslosen Ziele verwundert die Augen. Denn nicht vom Aufstiegen und Meisterschaften war da die Rede, vielmehr die Konsolidierung stand im Fokus. Wie anders hätten denn die Saisonziele angesichts der vielen Aufstiege in den vergangenen Jahren lauten sollen, benötigt doch eine gute Schachausbildung ihre Zeit.

 

Allerdings hatte der Verfasser, sprich meine Wenigkeit, außer Acht gelassen, dass sportlicher Erfolg gepaart mit großer Spielfreude eine Eigendynamik zu entwickeln vermag, die viele Defizite vergessen lässt, was man anhand der nachfolgenden Betrachtung unschwer ersehen kann.

 

1. Mannschaft; Regionalliga:

 

Die Besatzung unseres „Flaggschiffs“ ist zwar mit Misa Pap in der Spitze verstärkt worden, womit alle anderen ein Brett nach unten rutschen durften, und hat mit Frank Jermann in der Mitte weiter an Stabilität gewonnen, doch dass sich dies derart niederschlagen sollte, das konnte wahrlich niemand vorhersehen. Nach nunmehr fünf Kämpfen wird unser Team mit 8:2 Punkten auf dem zweiten Platz gelistet, wobei uns nur drei Brettpunkte vom Platz an der Sonne trennen. Und wer weiß, im Falle einer weiterhin geschlossenen Mannschaftsleistung könnte uns am Ende gar der Aufstieg winken.

 

2. Mannschaft; Kreisliga I:

 

Obwohl noch vor zwei Jahren in der Kreisliga III spielend, trat unsere Zweite mit dem klaren Anspruch eines Aufstiegs in die Schwabenliga II an. Dieser Anspruch war dabei keineswegs einem jugendlichen Übermut geschuldet, vielmehr hatten sich nicht nur viele Spieler sportlich verbessert, auch erhielt die Zweite Dank der „verschärften Rotation“ gleich drei Recken aus der Ersten. Derart verstärkt rangiert das Team trotz eines unnötigen Punktverlustes zu Beginn der Spielzeit mit 5:1 Punkten gleichfalls auf dem zweiten Platz und hat noch alles selber in der Hand, stehen die Wettkämpfe gegen die direkte Konkurrenz noch aus.

 

3. Mannschaft; Kreisliga II:

 

Neben der Verstärkung durch Maximilian Herb profitierte diese Mannschaft ebenso von der „Rotation“, was sie vom Start weg aller Abstiegssorgen hätte berauben sollen. Allerdings wollte sich der Erfolg nicht einstellen, was zugegebenermaßen auch am starken Auftaktprogramm gelegen haben mag, weshalb man nach zwei Niederlagen und einem Spielfrei vorübergehend im Tabellenkeller feststeckte. Mittlerweile wurde doch der erste Sieg eingefahren, sodass der Anblick der Tabelle wesentlich erfreulicher ist. Doch bei drei Absteigern und der Gefahr des Herausspielens von Stammkräften heißt es hier definitiv, bis zum letzten Spieltag zu bangen.

 

4. Mannschaft; Kreisliga III:

 

Der größte Profiteur des anstrengenden „Rotationsystems“ ist unsere Vierte, stehen ihr doch nicht weniger als vier Spieler zur Verfügung, welche letzte Saison mit der Dritten in derselben Liga für Furore sorgten. Zählt man zudem die drei starken Neuzänge – Anton Kleuster, Felix Özkul und Dejan Simic – und den Umstand, dass dieser Mannschaft ungemein viele Ersatzspieler zur Verfügung stehen, die sich nicht festspielen können, hinzu, dann ist man beinahe versucht, das Wort „gesegnet“ zu verwenden. Entsprechend marschierte unser neuformierter Achter an die Tabellenspitze bis zu letzten Runde, als es das erste Unentschieden setzte. Nun befindet man sich mit 9:1 Punkten und einem halben Brettpunkt Rückstand auf dem zweiten Rang, verfügt aber noch über alle Trümpfe, um den Aufstieg zu erreichen.

 

5. Mannschaft; Kreisklasse A:

 

Alle hier angetretenen Spieler hätten mühelos in der Kreisliga III als Stammkräfte gemeldet werden können, was sie indirekt auch sind. Denn jeder sprang bisher zwei bis vier Mal in die Bresche, um jene Lücke zu füllen, die mit der Zeit durch die „Rotation“ zwangsläufig entstehen. Dabei ist hervorzuheben, dass insgesamt 9/12 bei nur einer Niederlage geholt worden sind.

 

Nicht minder beeindruckend die Bilanz des Vierers in der Kreisklasse A. Aus Gefälligkeit angetreten, damit ein Hauch einer Liga entstehen kann, stellten sich Steven, Werner, Denis und Erich stärkster Konkurrenz und wären um ein Haar Tabellenführer geworden. Aber auch der geteilte zweite Platz ist aller Ehren wert.

 

6. Mannschaft; Kreisklasse B:

 

Unsere Sechste hat es diese Saison knüppeldick erwischt! Nicht weniger als die komplette Stammformation hat es aus diversen Gründen zerbröselt, sodass nun wahrlich nur die unerfahrenen Spieler an die Bretter müssen. Eine große Herausforderung für den rührigen Mannschaftsführer Artur, der alles versucht, um eine halbwegs schlagkräftige Truppe aufzustellen.

 

Diese Notlage hat sich teils jedoch als Chance erwiesen, denn Raphael gönnte sich sogleich 1,5/2, womit er das Kunststück fertigbrachte, alle Brettpunkte des lernwilligen Vierers erzielt zu haben. Es geht doch und zeigt, dass die erfahrenen Gegner auch nur mir Wasser kochen.

 

Bisher hat sich die Gegnerschaft in der Summe als zu stark gezeigt, denn nicht umsonst rangiert unsere tapfere Sechste mit 0:6 Punkten auf dem letzten Platz. Selbigen zu verlassen brennen zwar alle, aber es wird viel Kraft und Mühen kosten, um dies zu erreichen.

 

 

U20-Bayernliga:

 

Der Saisonstart hätte nach einem 6:0-Kantersieg nicht besser sein können. Vielleicht war dies auch der Grund dafür, warum die nachfolgenden Begegnungen eher nachlässig angegangen wurden. Die Folge war eine glückliche Punkteteilung mit einem Außenseiter, die unseren Sechser in eine schwierige Lage manövrierte.

 

Ein oberflächlicher Blick auf die Tabelle lässt zwar vermuten, dass alles in bester Ordnung ist, doch bei näherer Betrachtung wird einem gewahr, dass die ärgste Konkurrenz aus Regensburg ein Spiel weniger bestritten hat und zeitgleich die Teams aus München und Ergolding in Lauerstelleung sind, sodass am Ende der Saison wieder der ungeliebte, aber beinahe schon tradionelle vierte Platz droht.

 

U20-Landesliga:

 

Während man anderenorts überaus froh darüber wäre, eine U20-Jugendmannschaft aufstellen zu können, gönnen wir uns den Luxus, gleich zwei Teams auf bayerischer Ebene ins Rennen zu schicken. Dass dies nicht ein „Notvierer“ ist, der irgendwie beschäftigt werden soll, das zeigt sich daran, dass nach nur drei Runden 4:2 Punkte auf der Habenseite stehen, was aktuell den dritten Platz bedeutet.

 

Klingt ungemein gut, doch ist Vorsicht geboten, denn aus dieser acht Mannschaften umfassenden Liga steigen gleich drei wieder ab, sodass noch der ein oder andere Sieg eingefahren werden muss, um sich aller Sorgen zu entledigen. Und ein anderes Ziel als den Nichtabstieg kann es hier nicht geben, weil in der höchsten bayerischen Jugendliga nur ein Team pro Verein zulässig ist.

 

U16-Mannschaft:

 

Alles andere als souverän hat sich unser Vierer dieser Altersstufe entpuppt. Als Titelverteidiger, der in der vergagnenen Saison nicht nur alle Wettkämpfe gewonnen, sondern dabei auch eine blütenweiße Weste behalten hatte, schleppte man sich eher durch, was aber dennoch zur Meisterschaft reichte.

 

Es bleibt abzuwarten, wie man sich in der folgenden KO-Runde präsentieren wird, wobei der Mannachaft zugutegehalten werden kann, dass noch reichlich Steigerungspotential vorhanden ist, weshalb das Fernziel, nämlich die wiederholte Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft, durchaus noch möglich ist.

 

U14-Mannschaft:

 

Dem Generationenwechsel zum Trotz gelang unserem aus David, Sergej, My und Raphael bestehenden Vierer ein toller Start in die Runde. Inwiefern dieser Höhenflug anhalten wird, das wird sich bereits am kommenden Samstag zeigen, wenn es die letzten beiden Runden zu absolvieren gilt. Momentan jedoch ist man, obwohl ein Spiel weniger bestritten habend, mit 4:0 Punkten Zweiter und hat noch alle Chancen, ein echtes „Wintermärchen“ zu schreiben.

 

U12-Mannschaft:

 

Die Generalprobe in Form der Bezirksmeisterschaft ging gehörig in die Hose, wurde doch erstmals selbst die Qualifikation zur Endrunde der besagten Meisterschaft verpasst. Ungeachtet dessen besteht kein Grund, um Trübsal zu blasen, denn zum einen sind die meisten Spieler dieser Mannschaft noch U10-Spieler und zum anderen haben unsere angehenden Meisterspieler in der Zwischenzeit dermaßen viel gelernt, dass man der Bayerischen, welche offen ist, hoffnungsfroh entgegenblicken kann.

 

 

Fazit:

 

Wie eingangs erwähnt, schlagen sich unsere Teams trotz gewisser Widrigkeiten recht wacker, sodass momentan alles möglich erscheint. Sollte es jedoch am Ende nicht für die gewohnte Meister- und Aufstiegsflut reichen, dann ist dies auch nicht weiter schlimm, befinden wir uns doch in dieser Spielzeit in der Phase der Konsoldierung.

 

Gerade deswegen würde aber am Ende jede Meisterschaft, jeder Aufstieg und jeder Nichtabstieg fröhlichst gefeiert, hätte man doch für die Saison 2019/2020 jene Voraussetzungen geschaffen, um wieder gewohnt zielstrebig angreifen zu können. 🙂

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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