In Augsburg nichts Neues
Eigentlich hätte die letzte Versammlung dazu genutzt werden müssen, jene Weichen zu stellen, die den Spielbetrieb attraktiver gestalten und vor allem die Einbindung junger Mitglieder erleichtern sollten. Doch leider ließ man diese Gelegenheit einfach verstreichen, indem man am bisherigen Kurs festhielt.
Inwiefern diese bewährte Vorgehensweise von Erfolg gekrönt war bzw. ist, das kann jeder selber ersehen und nachvollziehen, der einen Blick bei schach.in riskiert, wo unter anderem auch jene Vereine beleuchtet werden, die unserem Kreisverband angehören.
Dass Verbandsarbeit nicht unbedingt jene Schachdisziplin ist, der man gerne nachgeht, das dürfte eine Binsenweisheit sein. Dass aber trotz zahlreicher Anträge, die eine grundlegende Veränderung des hiesigen Spielbetriebs betrafen, beinahe ein Drittel der Vereinsvertreter fehlte, das lässt einen doch äußerst nachdenklich werden.
Wie dem auch sei, die anwesenden Vereinsvertreter hatten unter anderem über eine Verlegung des Spieltages von Samstag auf Sonntag, eine neue Ligeneinteilung, eine Erhöhung der Mannschaftsstärke in den Kreisklassen auf acht Spieler, eine Ersatzspielerregelung und ein Recht auf Verlegung abzustimmen, was sie dann auch schlussendlich taten.
Selbstredend war den jeweiligen Abstimmungen ein Meinungsaustausch vorausgegangen, welcher zwischenzeitlich in eine hitzig geführte Debatte mündete, wobei man teils grundsätzlich die Notwendigkeit einräumte, Änderungen im Sinne der Anträge oder zumindest in die Richtung strebende vorzunehmen. Am Ende jedoch obsiegte das Zurückschrecken vor jedweder Reform, was am besten an einem Redebeitrag eines Vorsitzenden ersehen werden kann. Dieser meinte sinngemäß, dass es womöglich schizophren anmuten müsse, dass er entgegen seiner einstigen Auffassung argumentiere, er aber eine Verschlechterung des Ist-Zustandes nicht riskieren wolle. Müßig zu erwähnen, dass keiner der Anträge angenommen wurde, ja sich sogar niemand fand, diese zu unterstützen.
Angesichts des Resultats zu behaupten, dass unsere Initiative ein Erfolg war, wäre vermessen bis dreist. Ob es sich gelohnt hat, einen Vorstoß in diese Richtung zu wagen? Diese Frage kann mit einem entschiedenen „Ja!“ beantwortet werden. Denn zum einen sind die Verantwortlichen der verschiedenen Vereine für diese Thematik sensibilisiert worden und zum anderen kann nun jedes Mitglied des Kreisverbandes darauf hinwirken, eine Änderung herbeizuführen.
Uns Schachfreunden bleibt nichts anderes übrig, als uns in Geduld zu üben, unsere Vereinsarbeit weiter fortzuführen und zu hoffen, dass wenn in vier bis sechs Jahren die Auflösung der ersten hiesigen Vereine einsetzen wird, die verbleibenden alles wenigstens halbwegs werden auffangen können.
Schreibe einen Kommentar