Noch ein Spitzenduell…
Ausgangssituation: Nachdem wir nach der letzten Runde von Friedberg überholt wurden, stehen wir ihnen auch gleich gegenüber. Göggingen scheint uneinholbar entkommen zu sein, doch nun heißt es, gleich das Spitzenduell der Verfolger (2. gegen 3. Platz) anzugehen. Und Göggingen darf gegen Haunstetten (4. Platz, ganz knapp hinter uns) antreten. Hier wird nun also über die Tabellenspitze entschieden.
Konnten wir gegen Göggingen nicht in regulärer Mannschaftsaufstellung antreten, blieb es mir gegen Friedberg glücklicherweise erspart, für Ersatz sorgen zu müssen. Alle Spieler waren auf den Punkt fit, da und hoch motiviert, den Anschluß an die Tabellenspitze nicht zu verlieren. Unsere Gegner aus Friedberg konnten dies jedoch nicht, denn wegen der zeitgleichen Partien der Kreisklasse 1, geht Aushelfen dort vor. So kam es, daß unsere Gäste zunächst nur zu fünft antraten. Brett 6 blieb zunächst leer.
Es war interessant zu sehen, daß die Spieler an diesem Spieltag sehr unterschiedliche Zeiteinteilungen an den Tag legten. So wurde z.B an Brett 1 fast schnellschachverdächtig gespielt, dafür an Brett 2 sehr langsam, an Brett 6 spielte einer schnell und einer langsam und an Brett 5 ging es über die volle Zeit.
Am schnellsten lief’s bei Erik an Brett 4, als erstes Ergebnis wurde hier bald ein Remis gemeldet. Leider habe ich von dieser Partie nicht viel gesehen und kann dazu nichts weiter sagen.
0,5 : 0,5
Dann wurde ich stutzig, weil ich unseren Junior, Robert, scheinbar gelangweilt auf seinem Partieformular herummalen sah. Was war los ? Zunächst hatte er auf seinen Gegner eine Weile warten müssen. Und dann hatte er, wie im Training gelernt, ein schottisches Gambit ausgepackt und fühlte sich offenbar so sehr darin wohl, daß er kaum Zeit verbrauchte. Seinem Gegner allerdings forderte die Partie viel Konzentration und Zeit ab. Er brauchte weit über eine Stunde Bedenkzeit mehr und fand sich trotzdem in einer beengten Position wieder. Einen Bauernangriff auf seinen exponierten Läufer (den er daraufhin abgeben mußte) übersah er und einige Züge später war die Stellung in Trümmern. Robert konnte aufhören, zu malen und meldete einen Punkt. Toll, wie ruhig und sicher er mit seinen jungen Jahren schon spielt.
1,5 : 0,5
An Brett 1 hatte sich Jörg eine vorteilhafte Position erspielt, aber die Tendenz zum Remis war immer gegeben und letztlich war nicht zuletzt wegen des beachtlichen Spiels seines Gegners einfach nicht mehr drin. Ein Remisangebot wurde zunächst abgelehnt, aber einige Züge später war klar, daß Jörg nur einen halben Punkt holen kann. Remis.
2 : 1
Glückwunsch an Noa, die endlich eine Partie gewinnen konnte, nachdem die letzten vor allem wegen ihres zögerlichen Spiels nicht den gewünschten Erfolg brachten. Super auch, daß sie die Zeit fand, an diesem wichtigen Spieltag anzutreten. Sie kam mit Blumen für den Abend nach dem Spieltag und ließ einen vollen Punkt auf ihrem Konto zurück.
3 : 1
An Brett 2 lief es wie erwartet sehr langsam. Andi liebt es ja, in aller Ruhe zu kneten. Daß da manchmal das Zeitnotgespenst auftaucht, gehört auch dazu. Allerdings kam es hier nicht weit, denn Andis Gegner hat in durchaus ausgeglichener Position leider ein einzügiges Matt übersehen und fiel fast vom Stuhl, als Andi dieses ausführte. Glück gehört manchmal eben auch zum Schach. Sehr ärgerlich für seinen Gegner. Allerdings bin ich sicher, daß Andi die Partie lieber ausgespielt hätte.
4 : 1
Inzwischen hatte sich der Raum schon etwas geleert, als Wernfred die letzte Partie über die Zeitkontrolle spielte. Sein Gegner schaffte diese in schwieriger Stellung gerade noch so, machte dafür aber gleich danach einen Fehler in einem Abtausch, so daß er die Partie verloren geben mußte. Wernfred hat seine Partie bis zuletzt sauber gespielt und bis zum Schluß mit hoher Konzentration seinen Vorteil konsequent verwertet. Der Fehler seines Gegners beschleunigte den Sieg nur noch. Super Wernfred !
5 : 1
Leider konnten wir uns mit diesem deutlichen Sieg nicht von unseren Verfolgern absetzen, da gleichzeitig Haunstetten den Favoriten, Göggingen, besiegen konnte. So sind wir nun zwar an 2. Position, aber die obere Tabellenhälfte ist nun sehr eng zusammengerückt und eigentlich ist noch gar nichts entschieden. Es bleibt hier also weiter spannend und alle müssen für ihre Tabellenplätze weiter kämpfen.
(JB)
Schreibe einen Kommentar