Ein frecher Aufsteiger
Endlich waren wir da, wo wir schon so lange hingestrebt hatten! Natürlich gedachten wir zu keinem Zeitpunkt, uns umgehend ruhmlos aus der Liga zu verabschieden, obwohl wir wussten, dass uns mit „SFA_Gang“ eine wichtige Stütze des Teams fehlen sollte.
Und tatsächlich, aus einer gesunden Mischung aus Spielstärke, fester Entschlossenheit und einem starken Mannschaftsgeist gelang es uns nicht nur, die Klasse problemlos zu halten, wir wussten zwischenzeitlich auch für reichlich Furore zu sorgen. Eine wahrlich starke Vorstellung, die Lust auf mehr bereitet. 🙂
Der Aufstieg beinhaltete nicht nur eine neue sportliche Herausforderung, auch personell waren wir gefordert, denn in der 3. Liga umfasst die Sollstärke einer Mannschaft zehn Spieler. Rein quantitativ ließe sich das angesichts unserer Mitglieder, auch die künftigen mitgerechnet, leicht stemmen, doch so mancher traut sich leider nicht unbedingt zu, etwas weiter oben die „Klötzchen“ zu schieben.
Daher wunderte sich auch niemand der „eingeloggten“ Spieler, dass wir zunächst einmal mit etwas mehr als der Mindestanzahl antraten. Allerdings war zur allgemeinen Überraschung wiederholt GM Atalik dabei, der uns erst in diese Liga katapuliert hatte, weshalb die Grundstimmung bei „Alex221“, „ambaras“, „Groundhopping“, „MichiB“, „Robbat“, „Schach_du_Nase“, „TBNR763“, „The_Flaggship“, „Uli001“ und „XxSenseless02xX“ äußerst positiv war.
Wären auch noch „hawaiitoast“, „Jaques“ – half ausnahmsweise in der Zweiten aus – „KRAMvsKRAM“, „SFA_Gang“, „Sokkia“ und „TheWuseligOne“ mit von der Partie gewesen, wir hätten wohl ob möglicher Aufstiegsträume etwas verkrampft gespielt. So aber agierten wir mit einer Leichtigkeit, die sich auch im Spiel niederschlug.
Einen besonders guten Start erwischten neben GM Atalik (7,5/9) auch noch „MichiB“ (5/7), „Schach_du_Nase“ (7,5/9) und „The_Flaggship“ (6,5/9), was zur Folge hatte, dass unser Team plötzlich die Tabelle anführte. Doch während den zuletzt genannten drei Spielern zum Ende hin die Puste ausging, kombinierte sich GM Atalik wie ein Jüngling bis zum Schluss durch und erreichte damit ein weiteres Mal ein Topergebnis.
Die Schwächephase der vorübergehenden Leistungsträger und das Erstarken der Gegnerschaft führten zwangsläufig dazu, dass unser Sinkflug in der Tabelle begann. Zunächst nur sanft, als wenn man uns nicht erschrecken wollte, doch in der Tendenz erbarmungslos. Als wir uns nach einer gewissen Zeit auf dem fünften Platz sahen, da rückte Verstärkung in Form von „Lafar1976“ und „SFA_Gang“, der es sich nicht nehmen lassen konnte, sich übers Handy einzuwählen, an.
Nochmals keimte Hoffnung auf, den immer noch relativ geringen Abstand zum Spitzenreiter noch einmal wettmachen zu können, beim nächsten Mal vielleicht sogar die Luft der 2. Liga zu schnuppern. Insbesonder „ambaras“ (4/5), „Groundhopping“ (4/5) und TBNR763 (3/4) schalteten so manchen Gang höher, aber es vergebens.
Dies weniger, weil der Rest der Truppe nicht hatte mithalten können, vielmehr weil eine Art Starre Besitz von der Mannschaft ergriffen hatte, weil sich nach sechs Partien unser Held unzähliger Schlachten, sprich „SFA_Gang“ wieder verabschiedete.
Von da an wurde es unübersichtlich bis chaotisch, denn unser Sinkflug nahm wieder Fahrt auf, während zeitgleich unser dereinst stolzes Polster auf einen Abstiegsplatz wie ein Eiskristall in der Mittagssonne dahinschmolz. Daher ist es nicht verwunderlich, dass wir den „Abpfiff“ herbeisehnten, wollten wir doch nicht, insbesondere nach dem erlebten Verlauf, wieder die 4. Liga unser neues Zuhause nennen müssen.
Unsere frommen Wünsche gingen in Erfüllung und wir beendeten den Spielabend auf dem 7. Platz mit gerade einmal acht Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Klasse gehalten und gezeigt, dass hier mehr drin ist.
Beim nächsten Mal, dann hoffentlich wieder mit all jenen Recken, die wir dieses Mal hatten vermissen müssen, heißt es sich erneut zu bewähren, denn eine Zugehörigkeit zu dieser Liga ist keineswegs selbstverständlich. Das sieht man unter anderem daran, dass starke Mannschaften wie Västeras SK oder der Großmeister Club mit „GMSnake74“, wohinter sich GM Miezis verbirgt, bzw. mit den GMs Ragger und Shengelia den Gang in die Viertklassigkeit haben antreten müssen.
Egal, nun freuen wir uns über den schönen Erfolg, genießen den Anblick der Tabelle auf der offiziellen Turnierseite und gehen am Sonntag gleichfalls vorsichtig optimistisch an die Rechner. 🙂
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