Zwei Schachfreunde stellen sich der Vergangenheit
Nach den nahezu traumatischen Erlebnissen beim letzten Mannschaftskampf gegen den SK Keres II in der A-Klasse – siehe entsprechenden Bericht – wollten Zarko und ich uns für kommende Begegnungen stählen und besuchten den Spielabend der „Keresianer“, nicht ahnend, dass ausgerechnet an jenem Abend ein traditionelles Blitzturnier stattfinden sollte. Und so kam es, dass wir uns unvermittelt einer weiteren Herausforderung gegenübersahen, die wir trotz unserer mangelnden Vorbereitung letztlich sehr gut bewältigten.
Insgesamt trauten sich zwar nur 14 Spieler die Strapazen dieses Turniers zu, das Niveau erstreckte sich von der A-Klasse bis hin zur Oberliga (Vitus Lederle; SC Dillingen), denn angesichts der Gegnerschaft und vor allen Dingen der Spielbedingungen konnte man getrost von einer Grenzwerterfahrung ausgehen. Diese kleine Schar absolvierte aber die 13 Runden in absolut entspannter und fairer Atmosphäre, sodass eine Teilnahme an künftigen derartigen Veranstaltungen nur empfohlen werden kann.
Zarko, nicht gerade bekannt dafür, ein Blitzspieler zu sein, erwischte mit 1/4 keinen so guten Start, passte sich aber dannach hervorragend an, indem er nicht nur in den Runden fünf und sechs gewann, sondern mich auch in der 8. Runde komplett überspielte. Zwar verlor er dieses Mal noch durch Zeitüberschreitung, legte aber nach einer kurzen Verschnaufpause, sprich einem Remis, eine beeindruckende Siegesserie hin und schloss sein erstes Blitzturnier mit 7,5/13 und dem 6. Platz ab. Das an sich wäre in diesem Feld schon sehr gut, wenn man aber noch berücksichtigt, was noch verschenkt wurde, dann darf man sich jetzt schon auf weitere Ergebnisse freuen. 🙂
In Gegensatz zu Zarko wusste ich schachlich nicht immer zu überzeugen, denn zu häufig litt mein Spiel an Ungenauigkeiten und „Fingerfehlern“. Allerdings retteten mich meine schnelle Hand und meine Routine immer wieder, sodass ich in die Begegnung gegen meinen Großen mit 7/7 ging. Dort durfte ich dann am eigenen Leib erfahren, was Zarko mittlerweile alles gelernt hat und hätte mich auch über eine Niederlage nicht beschweren können. Doch in der Zeitnotschlacht obsiegte die Erfahrung – Vorteil des Alters 😉 – und ich durfte mir den achten Punkt eintragen lassen.
Allerdings hatte diese Partie ungemein viel Energie gekostet und dann kam ich auch noch gegen einen Spitzenspieler des SK Keres, nämlich Hans Ostertag. Diese Kombination war tödlich, weshalb ich auch gleich meine erste Niederlage quittieren musste.
Dieser Umstand wäre bei weitem nicht so schmerzhaft gewesen, wenn mir Hans nur aufgezeigt hätte, dass meine Vorbereitung gegen die „Owen-Verteidigung“ lückenhaft gewesen war. Aber er offenbarte auch das eindeutig tiefere Verständnis für diesen Stellungstyp, opferte eine Qualität für einen nicht zu vertreibenden Springer und drückte so oft gegen meine Felderschwächen, bis meine Stellung wie ein Kartenhaus zusammenfiel.
Mit besten Nehmerqualitäten ausgestattet hakte ich diese Partie ab, konnte so die restlichen vier Begegnungen für mich entscheiden und beendete das Turnier mit 12/13.
Hier folgt die Abschlusstabelle, die uns die Schachfreunde von Keres dankenswerterweise im Original zur Verfügung gestellt haben.
Da es sich bei den Teilnehmern um im Kreisverband bestens bekannte Blitzspieler handelt, ist eine weitere Erklärung der Tabelle nicht nötig. Allerdings muss ich, um etwaigen Verwechslungen vorzubeugen, darauf hinweisen, dass es sich bei Max nicht um Maximilian Bildt von der SG Augsburg handelt, der regelmäßiger Gast beim SK Keres ist, vielmehr verbirgt sich dahinter Max Krämer vom SK Caissa.
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