Ein unwiderstehlicher Vorstoß
Unsere Ruhmeslieder ob des Sieges unserer Dritten waren in den südlichen Gefilden noch nicht verklungen, da begab sich auch schon unsere Fünfte in das weit entfernte Haunstetten, um dort möglichst jene Punkte zu holen, die den Traum vom Aufstieg in die Kreisliga II ein gutes Stückchen in Richtung Wirklichkeit rücken sollten.
Trotz höchster Motivation mussten wir leider so manchem privaten Termin oder gar einer Krankheit Tribut zollen, was aber die angetretenen Recken nicht hadern ließ, sie vielmehr umso entschlossener zu Werke gingen und einen glorreichen, auch in der Höhe verdienten, Erfolg feiern konnten. Herzlichen Glückwunsch. 🙂
Widrige Umstände hatten dazu geführt, dass mit Katarina und Vincent gerade einmal zwei der acht Stammkräfte anzutreten vermochten. Eine Quote, die anderenorts vermutlich blanke Panik ausgelöst hätte, wenn man nicht sogar gleich Zuhause geblieben wäre, doch nicht bei uns!
Geschwind gesellten sich zu den oben erwähnten Spielern Denis, Jonas, Michael, Günther, der seine Wiederkehr ans Brett nach etwa 30 Jahren feierte, Raphael und Werner, womit eine schlagkräftige Truppe beisammen war.
Wie stark unsere Fünfte aufgestellt war, das sollte uns erst nach Ankunft im „Haunstetter Schachzentrum“ gewahr werden, denn unsere Gastgeberhatten entweder noch größere Sorgen als wir oder sie wollten der Jugend eine Gelegenheit zum Kräftemessen geben. Auf jeden Fall waren die Rollen klar verteilt.
Der Rolle des Favoriten wurde das Team in der Folge absolut gerecht, was sich nach bereits einer Stunde zeigte, standen doch ausnahmslos alle Schachfreunde gut bis überragend.
Unsere „Amazone“, die es vom fünften an das erste Brett gespült hatte, hatte eine Figur für zwei Bauern, ein Schach und einen „Wanderkönig“ des Gegners geopfert. Konkret drohte diesem zwar keine große Gefahr, aber die mangelnde Koordination der schwarzen Streitkräfte war sicher nicht unproblematisch.
Klarer war da schon die Sache bei Vincent, der seinem Gegner eine Qualität abgenommen hatte, wofür er die einzig offenen Linie beherrschte und sich gerade anschickte, seine tadellose Technik ein weiteres Mal unter Beweis zu stellen.
Auch Raphael hatte keinen Grund zu klagen, obwohl er sich schnurstracks in ein Endspiel begeben hatte. Dieses war zwar durchaus besser für ihn, verfügte er doch über einen dominanten Läufer gegen einen Springer bei Bauern auf beiden Flügeln, aber bis zum Eintragen des vollen Zählers lag noch einiges an Arbeit vor ihm.
Über eine feste Stellung verfügte Jonas, der aus seinen Fehlern gelernt zu haben schien, denn er hatte im Aufbau zunächst alles unternommen, um sich nicht für den falschen Turm entscheiden zu können, sofern sich ihm diese Gelegenheit böte, bei verbundenen Türmen die richtige Entscheidung treffen zu müssen. Nun lag eine gute Möglichkeit in der Luft, das Zentrum in Bewegung zu setzen und klaren Vorteil zu erzielen.
Eitel Sonnenschein herrschte bei Werner, Denis, Michael und Günther, die allesamt blendend standen. Insbesondere Denis, der im Begriff war, einen leichtsinnigen gegnerischen Bauern zu gewinnen und Günther, dem man die lange Spielpause in keinster Weise anmerkte, sogar seinen enormen Zeitverbrauch hatte er über die Jahre zu konservieren vermocht, und der bereits über zwei Mehrbauern verfügte, schienen das Team bald in Führung bringen zu wollen.
Dies geschah sogar schneller als gedacht, denn Günthers Gegner hatte ein zweizügiges Matt übersehen, was unserem Mann natürlich nicht verborgen blieb. Doch für den Ausbau der Führung zeichnete sich nicht Denis, sondern Raphael verantwortlich, der sein gutes Endspiel letztlich sicher in einen Sieg verwandelte – 0:2 aus der Sicht der Gastgeber.
Unmittelbar danach erhöhten Denis und Werner zur 4:0-Führung. Beide hatten ihre Endspiele, scheint mittlerweile typisch für unseren Verein zu sein, überzeugend vorgetragen, wobei Werner zusätzlich zu Gute kam, dass sein jugendlicher Gegner in schwieriger Stellung einen Turm eingestellt hatte – 0:4.
Wiederum wenig später vermeldeten Vincent, Michael und Jonas ihre Siege, womit ein Kantersieg feststand. Doch würde es auch noch zu einem 8:0 reichen?
Dies zu erreichen, dafür kämpfte Katarina wacker, indem sie immer wieder Öl ins Feuer goss. Zwar hatte sie zwischendurch nur einen Bauern für die Figur gehabt, doch war die Stellung dermaßen kompliziert, dass sie sich in einem Endspiel mit Minusqualität wiederfand, wofür sie das Läuferpaar und einen gefährlichen h-Bauern hatte.
Eigentlich hatte sie alles, nur leider kaum noch mehr Zeit, weshalb sie ob der vielen Möglichkeiten zur falschen griff und die Partie verlor. Schade, denn diese kämpferische Einstellung hätte belohnt gehört – 1:7 aus der Sicht der Haunstetter.
Fazit:
Ein schöner Erfolg, der das Tor zur Kreisliga II sehr weit aufgestoßen hat, muss doch nahezu die gesamte Konkurrenz nicht nur etliche Begegnungen nachholen, sie muss auch noch gegeneinander antreten und darf sich dabei gegenseitig gerne die Punkte wegnehmen.
Natürlich ist der Aufstieg noch nicht in trockenen Tüchern, zumal auf uns Schachfreunde eine beispiellose „Nachspielwelle“ zurollt, aber es müsste schon ungemein viel schieflaufen, dass dieses Team in der neuen Spielzeit nicht weiter oben um Punkte und Ehre spielen dürfte.
Für all jene, die noch mehr an Informationen benötigen, die werden wie gewohnt an den Ligamanager verwiesen, der die Informationslücke schließen wird. 🙂
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