Wir sind aus Augsburg,
wir sind aus Schwaben, …
Dass sich das Schulschach einer immer größeren Beliebtheit erfreut, das ist mittlerweile ein offenes Geheimnis. Deshalb ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass in diesem Jahr wieder viele Schüler den Weg ins mittelfränkische Roth fanden, um dort in der jeweiligen Wettkampfgruppe den Mannschaftssieger zu ermitteln. Parallel dazu fand auch der Grundschul-Cup mit insgesamt 26 Teams statt, sodass sich unversehens ca. 500 Eleven auf dem Gelände des Gymnasiums Roth einfanden. Und mittendrin unsere Drei-Auen-Grundschüler David, Katarina, Maxim und Sergej bzw. unsere Stephaner Konstantin, Mehran, Paul und Zarko, die sich mit den anderen Bezirksmeistern messen wollten.
Die Grundschüler hatten bereits während der Schwäbischen gezeigt, dass der Aderlass aufgrund des Generationswechsels wohl zu groß gewesen war, indem sie nach vier Meisterjahren in Folge nur noch einen Mittelplatz belegt hatten. Doch durch eine glückliche Fügung erhielten sie einen Freiplatz und damit eine Chance, sich durch das Messen mit anderen starken Grundschulmannschaften an das hohe Niveau zu gewöhnen.
So gingen sie frohgemut an den Start, wurden jedoch von einer deutlichen 0:4-Niederlage eiskalt erwischt. Diese steckten sie aber erstaunlich gut weg und boten im innerschwäbischen Duell gegen die GS Leipheim einen spannenden Kampf, den sie unnötigerweise mit 1,5:2,5 verloren. Als sie dann auch noch in der Begegnung in der 3. Runde unterlagen, da waren sie doch sehr verunsichert.
Dies führte dazu, dass gleich drei weitere Kämpfe verloren gingen, ehe sie in der 7. Runde. da war man schon weit abgeschlagen und entsprechend Inhaber der roten Laterne, mit einem 4:0-Sieg für einen kleinen Paukenschlag sorgte. Damit wurden natürlich neue Kräfte freigesetzt und unsere Jüngsten legten noch zwei umkämpfte Unentschieden nach, womit ihnen noch der Sprung auf den 9. Platz gelang. Angesichts des Verlaufs eine tolle Leistung hinsichtlich der Moral! 🙂
Sicherlich wies unser Schachnachwuchs vor allen Dingen im Bereich der Taktik noch etliche Schwächen auf, besonders Katarina schien ihre erschreckende Form von der Schwäbischen Einzelmeisterschaft konserviert zu haben, aber bei einer anderen Auslosung und damit einhergehenden anderen Reihenfolge der Gegner, wäre zweifelsohne ein erfolgreicherer Turnierverlauf möglich gewesen.
Einzelergebnisse:
1. Brett: Vuckovic Katarina 4,5/9
2. Brett: Dering Sergej 4,0/9
3. Brett: Kornjuschin Maxim 2,0/9
4. Brett: Nguyen David 3,0/9
Wettkampfgruppe IV:
Unter ganz anderen Voraussetzungen gingen die Stephaner an den Start. Im vergangenen Jahr hatten sie noch mit dem undankbaren 4. Platz vorlieb nehmen müssen, eine Platzierung, die sie unbedingt toppen wollten.
Die Voraussetzungen hierfür waren auch denkbar gut, denn die Mannschaft war im Wesentlichen unverändert geblieben, wobei alle ein Jahr mehr an Training intus hatten. Dies, gepaart mit einem gesunden Selbstvertrauen und der Wachsamkeit aufgrund der Erfahrungen auf der Schwäbischen – siehe entsprechenden Bericht -, ließ sie zu dem Topfavoriten aufsteigen.
Sie durften mit einem leicht, evtl. zu leicht, erspielten 4:0-Sieg ins Turnier starten, zeigten dann aber einen Hauch von Überheblichkeit und wurden gleich in der darauffolgenden Runde mit einem unerwarteten und unnötigen Remis dafür bestraft.
Davon unbeeindruckt schlugen sie, nun doch wieder deutlich konzentrierter, Runde um Runde die gegnerischen Mannschaften in beeindruckend souveräner Manier, sodass sie in der Schlussrunde nur noch einen einzigen Brettpunkt benötigten, um die Meisterschaft zu erringen.
Was einfach klingt, erweist sich in solchen Situationen oft als sehr problematisch, denn man neigt dann gerne dazu, zu locker in die Partie zu gehen, lebt man doch mit der Illusion, dass wenn die eigene Partie verlustigt geht, die Kollegen das schon sicher irgendwie richten werden. Diese Sorge war allerdings bei dieser Mannschaft vollkommen unangebracht, denn die Jungs ließen absolut nichts anbrennen, spielten tolle Partien, besonders Mehran wusste mit einer fünfzügigen Kombination zu beeindrucken, und gewannen auch den letzten Kampf. Das war die Meisterschaft! 🙂
Ein überragendes Spitzenbrett, eine ansonsten geschlossene Mannschaftsleistung und vor allen Dingen eine erhebliche Steigerung der Spielstärke binnen eines Jahres führten zu diesem verdienten Erfolg und man darf gespannt sein, wie sich unsere vier Schwaben auf der Deutschen schlagen werden. Für alle die zwischen dem 08. und 11. Mai mitfiebern wollen, die können sich später hier die neuesten Stände holen.
Einzelergebnisse:
1. Brett: Vuckovic Zarko 8,5/9
2. Brett: Thorwarth Paul 6,5/9
3. Brett: Hamkar Mehran 6,5/9
4. Brett: Kraus Konstantin 6,0/9
Weitere Informationen über die Meisterschaften gibt es hier und hier.
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