Aller guten Dinge sind drei
Es ist kaum zu glauben, aber es ist wieder ein Saisonausblick fällig. Und dieser kann aufgrund unserer tollen personellen Entwicklung, so haben wir mittlerweile 45 Mitglieder, womit sich innerhalb nur eines Jahres 15 weitere Schachfreunde uns angeschlossen haben, nur positiv ausfallen. Wenngleich sich dadurch gleich eine Fülle neuer Möglichkeiten für Aktionen, Projekte oder gar langfristige Partnerschaften eröffnen, soll an dieser Stelle lediglich der sportliche Aspekt beleuchtet werden.
Erwachsene:
Zunächst einmal eine schlechte Nachricht vorweg, nämlich dass wir aufgrund der jüngsten Ligareform mit Problemen konfrontiert werden, die wir sonst nicht gehabt hätten. Denn jetzt finden wir uns nach zwei Jahren des Aufsteigens mit unseren bisher aktiven Mannschaften nicht nur unvermittelt in den letzten beiden sportlich relevanten Spielklassen wieder, uns ist es durch die Reform trotz starken Zulaufs auch nahezu unmöglich gemacht worden, eine dritte Mannschaft zu melden, sofern man nicht auf die neugegründeten A- bzw. B-Klasse zurückgreift. Da wir aber mehrheitlich diese vom Spielbetrieb entkoppelten Ligen für ambitionslose Hobbyspieler ablehnen, stehen unsere Teams unter einem hohen Erfolgsdruck, damit wir bereits in der nächsten Saison unseren spielwilligen Mitgliedern neue Spielmöglichkeiten in einer Mannschaft bieten können.
Dem steht lediglich positiv gegenüber, dass wir in dieser Saison sicher keine Schwierigkeiten bei der Aufstellung haben werden und dass uns das hehre Unterfangen des Aufstiegs am Ende vielleicht tatsächlich gelingen wird, haben wir doch bereits zwei Doppelmeisterschaften feiern dürfen, auch wenn es niemand erwartet hatte.
1. Mannschaft; Kreisliga II
Nach dem Weggang von Frank, er folgte verständlicherweise dem Lockruf der Regionalliga in Richtung Mering – Viel Erfolg, mein lieber Frank! Vielleicht werden wir ja bald wieder zusammen in einer Mannschaft der Schachfreunde spielen. – und Isabel Jermann, sie hat zumindest vorerst dem Schachspiel den Rücken gekehrt – Alles Gute Isi und ich hoffe, dass Du wieder zu diesem schönen Spiel zurückfinden wirst. – , musste die Mannschaft nahezu komplett umgestellt werden, um auch in der neuen Liga, wir sind ja bekanntlich wieder ein Aufsteiger, konkurrenzfähig bleiben zu können.
So wurden Erich und Werner in die Zweite beordert, um diese zu verstärken, wofür Andreas, der in der letzten Spielzeit 7/7 in der Zweiten geholt hat, Jorge, unser neuer Wirbelwind aus Peru, Martin, er bringt wertvolle Erfahrung aus der Schwabenliga mit, und Robert, der für seine 7,5/8 im letzten Jahr belohnt wird, als Stammspieler in die Mannschaft gekommen sind. Damit müssten wir wieder stark genug sein, um auch in der Kreisliga II die Meisterschaft souverän zu erringen, zumal wir im Notfall wieder auf eine routinierte und starke Ersatzbank zurückgreifen können.
Hinsichtlich des zweiten Aufsteigers gestaltet sich die Prognose jedoch äußerst kompliziert, gilt es doch verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Deswegen sind die Aussichten von Aichach II, Caissa II, Friedberg II, Kriegshaber IV und Steppach I als ziemlich gleichwertig anzusehen, sofern es dem jeweiligen Team gelingen sollte, möglichst oft in Stammbesetzung anzutreten.
Die Steppacher dürften es jedoch am ehesten packen, denn sie sind ein erfahrenes „Fahrstuhlteam“ und treten schon seit Jahren mit dieser routinierten Mannschaft an. Doch gerade letzteres birgt auch die Gefahr des Scheiterns, weil man es in der Vergangenheit versäumt hat, sich zu verjüngen und damit für frischen Wind zu sorgen. Zwar arbeitet man neuerdings daran – Viel Erfolg! -, aber für diese Saison wird die neu entstandene Jugendabteilung wohl kaum ins Gewicht fallen.
Ziemlich ähnlich verhält es sich mit dem zweiten Absteiger aus der Kreisliga I, dem SC Friedberg, wobei hier erschwerend hinzukommt, dass die Mannschaft seit zwei Jahren einen permanenten Aderlass zu verkraften hat. So hat man als Team innerhalb von nur zwei Jahren rein nominell im Schnitt ca. 100 Punkte eingebüßt, was man beispielsweise am Fehlen von Spielern wie M. Baierlein oder Th. Kemmerling in der Stammformation festmachen kann. Ungeachtet dessen wird diese Mannschaft ein wichtiges Wörtchen um den Aufstieg mitreden.
Wie eingangs erwähnt, können sich die Mannschaften von Caissa, aus Aichach und aus Kriegshaber durchaus Hoffnungen auf einen Aufstiegsplatz machen, sofern sie möglichst oft ihre Stammachter an die Bretter bekommen sollten. Das ist aber bekanntlich nicht immer so einfach und wohl auch der Grund gewesen, warum diese Teams in der Vergangenheit zwar oft oben mitgemischt, aber den Sprung in die Kreisliga I letztlich nicht gepackt haben. Doch selbst wenn sie es vielleicht nicht selber schaffen sollten, so werden sie die Aufstiegsfrage ganz sicher beeinflussen.
Mit Thierhaupten I steht jetzt eine Mannschaft im Fokus, die sich in der Vergangenheit als äußerst zäh erwiesen hat. Insbesondere in der Spielzeit 2012/2013, in der man nach sechs Spieltagen mit 0:12 Punkten Tabellenletzter war und erst mit einem Sieg in der Schlussrunde den Klassenerhalt sichern konnte. Diese Ruhe und Härte im Abstiegskampf werden sie auch dieses Jahr benötigen und das Ziel muss lauten, wenigstens einen der oben genannten Kandidaten hinter sich zu lassen.
Die Aussichten hierfür sind durchaus realistisch, denn mit J. Scheffer, der schon in der vergangenen Saison positiv ins Geschehen einzugreifen wusste, hat man einen spielstarken Neuzugang, ist breiter aufgestellt und man pflegt vor allen Dingen geschlossen anzutreten.
Abschließend noch ein Wort zur zweiten Mannschaft des SC Lechhausen. Ganz so krass, wie man es auf der vereinseigenen Homepage geschrieben hat, nämlich dass diese Saison unter Umständen ein Begräbnis erster Klasse werden könne, möchte ich es nicht formulieren, aber wenn man schon eine Liga darunter nur im letzten Augenblick die Klasse zu halten vermochte, anschließend einen Aufstieg aufgrund des Verzichts anderer Teams annimmt und zeitgleich gleich zwei Spieler nach oben abgibt, dann tendieren die Chancen eines Klassenerhalts realistisch betrachtet gegen Null.
Trotzdem wünsche ich dieser Mannschaft hierbei viel Erfolg, gehört doch soviel sportlicher Wagemut meines Erachtens belohnt!
Wie die Tabelle aber letztlich aussehen wird, das werden wir am 28. Februar 2015 wissen, nachdem die Schlussrunde gespielt sein wird.
2. Mannschaft; Kreisliga III
Die favorisierten Mannschaften sind hier eindeutig Keres II, Mering III und die SG Augsburg III. Gerade die SGA III ist so stark und ausgeglichen besetzt und verfügt darüber hinaus über eine vortreffliche Ersatzbank, dass es daran keine Zweifel gibt, dass nur der direkte Wiederaufstieg das Ziel heißen muss.
Einen Platz an der Sonne werden natürlich auch die Leute von Keres anstreben, deren letzter Platz in der vergangenen Saison getrost als einmaliger, folgenloser Betriebsunfall gewertet werden darf. Dass man es im „Rheingold“ mit dem Aufstieg ernst meint, dass erkennt man zudem daran, dass für den Topscorer der letzten Spielzeit H. Lindenmair mit B. Gronde nicht nur ein gleichwertiger Ersatz gestellt wurde, man hat auch noch J. Lang in die Zweite verfrachtet, um nichts anbrennen zu lassen.
Der Dritte im Bunde, nämlich Mering III, hatte zwar in der letztjährigen B-Klasse größte Probleme gehabt, auch nur eine schlagkräftige 6-er-Mannschaft zu bestücken, sodass man sich letztlich als Papiertiger erwiesen hatte und abgestiegen war, doch sieht das dieses Jahr anscheinend anders aus. Der ein oder andere Neuzugang für die vorderen Mannschaften dürfte sich stabilisierend auswirken, weshalb mit den Meringern absolut zu rechnen ist.
Dahinter reihen sich, quasi in Lauerstellung, die Mannschaften aus Haunstetten, Kissing, Kriegshaber, Steppach und unsere Zweite ein, die allesamt bei einem guten Saisonverlauf einen der begehrten Aufstiegsplätze erkämpfen können.
Auf den ersten Blick wäre dem Absteiger aus der Kreisliga II Kissing II der Erfolg am ehesten zuzutrauen, aber im Gegensatz zur letzten Saison dürfte der Einsatz ihres „Ausputzers“ (W. Bensinger) noch rarer gesät sein, findet doch der Spieltag der Kreisligen I und III gleich fünfmal zeitgleich statt. Und da Kissing I auch als letztjähriger Meister der Kreisliga I in einer derart ausgeglichenen Spielklasse in Abstiegsnot geraten kann, siehe vorletzte Spielzeit, wird man wohl Herrn Bensingers Dienste überwiegend oben in Anspruch nehmen. Folglich müsste die Mannschaft schon nahezu komplett durchspielen, um den Wiederaufstieg erreichen zu können.
Entspannter sieht die Situation bei Haunstetten und Steppach aus, die sich auch Ausfälle erlauben können, ohne dass die jeweilige Mannschaft entscheidend geschwächt würde. Bei den Steppachern könnte es lediglich problematisch sein, dass sie an drei Spieltagen parallel mit ihrer Ersten spielen, die zwar für die Kreisliga II recht stark ist, aber wiederum nicht so dominant, dass sie es sich erlauben könnte, deutlich schwächere Mitglieder zu fördern, ohne einen Aufstiegsplatz zu gefährden.
Mit Kriegshaber V und unserer Zweiten folgen als Geheimfavoriten zwei Teams, die in meinen Augen eine gesunde Mischung aus Routiniers und Jugendlichen aufweisen. Gerade der Einsatz von letzteren hat sich für beide Mannschaften in der Vergangenheit bezahlt gemacht, indem man doch immer wieder aufgestiegen ist oder überraschend die Klasse gehalten hat. Unsere Zweite um Kapitän Jörg hat es sogar geschafft, gleich zweimal als nomineller Außenseiter nicht nur aufzusteigen, sondern gleich die Meisterschaft zu erringen.
Für die Meisterschaft dürfte es angesichts der Stärke der Komkurrenz kaum reichen, aber mit etwas Glück und vor allen Dingen weiter fleißigem Training könnte der so dringend benötigte Austieg durchaus zu packen sein. Denn mit der erweiterten Spitze von Jörg, Alex (Papa Rempel) und Alex, der Verstärkung aus der Ersten mit Erich und Werner und den drei starken Jugendlichen Erik, Jakob und Mehran steht eine schlagkräftige Truppe, die an einem guten Tag für so manche Überraschung sorgen dürfte. Hinzu kommt, dass im Gegensatz zu den vergangenen Jahren eine große Anzahl starker Ersatzspieler, beispielsweise die altbekannten Steven und Wernfred, zur Verfügung steht, die etwaige Lücken nahtlos werden schließen können.
Lediglich die SG Augsburg IV und Thierhaupten II fallen etwas ab, sind aber derart aufgestellt, dass sie sich durchaus als Stolpersteine erweisen können. Insbesondere die SGA IV mit ihren vielen Jugendlichen ist komplett unberechenbar, kann man doch die schachliche Entwicklung junger Menschen bestenfalls erahnen.
Aber ungeachtet dessen, können sich beide Teams entspannt zurücklehnen oder aber während der Meisterschaft das Brett anzünden, können sie doch Dank der Ligareform nicht absteigen.
ABC-Pokal:
Ob und inwieweit auch in diesem Jahr ein derartiger Wettbewerb angeboten werden wird, das weiß ich leider nicht. Allerdings kann ich jetzt schon dem Verantwortlichen Spielleiter eine Teilnehme von mindestens drei Mannschaften in Aussicht stellen. Und wenn sich noch mindestens ein weiteres Team finden sollte, dann könnte man doch …. 🙂
Schwäbische Mannschaftsblitz:
Auch dieses Turnier haben wir bereits fest eingeplant und hoffen, dass es uns dieses Mal endlich gelingen wird, eine so starke Mannschaft auf die Beine zu stellen, dass sie auch das ganze Turnier über konkurrenzfähig bleibt und nicht irgendwann wieder einbricht.
Jugend:
Es mag vielleicht seltsam klingen, aber glücklicherweise hat sich die Zahl der Anmeldungen im Jugendbereich etwas verlangsamt, stoßen wir doch mit unserer aktuellen Trainersituation an unsere Grenzen. Zwar zeichnet sich bereits eine Lösung ab, allerdings wird es noch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen bis diese umgesetzt werden kann.
Dafür ist es ausgesprochen erfreulich, dass unser Haufen oft und gerne das Training besucht und damit die besten Voraussetzungen schafft, auch in dieser Spielzeit erfolgreich aufzutreten.
U16-Mannschaft:
Die Erkenntnis der Erwachsenen, dass man altert, macht sich mittlerweile auch bei einigen Jugendlichen breit, denn seit dieser Saison gehören Erik und Johannes nicht mehr der großen Gruppe der U14-jährigen an, sondern bilden ein einsames U16-er-Tandem – Alte „Herren“ eben! 😉
Es wäre jedoch ausgesprochen bedauerlich, wenn dieses schachliche Potential nicht genutzt würde, weswegen um diese beiden „Herren“ wohl eine U16-Mannschaft gebildet, die regelmäßig um Spieler der jüngeren Mannschaften ergänzt wird, je nachdem, ob gerade die U14 oder die U12 nicht parallel im Einsatz ist. Mal schauen, wie weit diese bunte Truppe kommen wird. 🙂
U14-Mannschaft:
Auch wenn der U14 gleich zwei Spieler entwachsen sind, sind mit Konstantin und Robert zwei dazu gestoßen, während mit Mehran, Paul und Zarko zumindest drei Stammspieler noch ein weiteres Jahr dranhängen können. Folglich müsste es auch in diesem Jahr mit dem Titelgewinn auf Bezirksebene klappen, wobei man aber dieses Mal danach gerne weiter als bis zur ersten KO-Runde kommen darf. 😉
U12-Mannschaft:
Abgesehen von Robert, sind alle noch an Bord, sodass es lediglich ein Aufrücken gibt, aufgrund des Trainings der Verlust des Spitzenbrettes aber durchaus zu verkraften ist. Insbesondere Jakob freut sich schon jetzt darauf, am ersten Brett um Punkte zu kämpfen. Für alle gilt aber, dass das Umsetzen von Lernzielen wesentlich wichtiger als der kurzfristige Erfolg ist, weil es wichtig ist, am Ende der Ausbildung ein guter Schachspieler zu sein.
Unabhängig von irgendwelchen persönlichen Zielen, werden wir auch in diesem Jahr zwei Mannschaften für die Schwäbische melden und dürfen gespannt darauf sein, wo Endstation auf bay. Ebene (eigener Wettbewerb) sein wird. 🙂
Einzelturniere und Schlusswort:
Sicher werden wir auch dieses Jahr wieder an Turnieren teilnehmen und dort mehr oder minder erfolgreich auftreten, mit der Teilnahme am diesjährigen LOP des SC Lechhausen wurde auch schon einmal ein vielversprechender Anlauf gestartet, doch hier auch noch eine Vorhersage zu machen, das würde den Rahmen dieses kurzen Ausblicks definitiv sprengen, weshalb ich allen Lesern eine erfolgreiche Saison und viel Spaß beim Schach wünsche. 🙂
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