Ein teilweise steiniger Weg
Über einen großen Andrang durfte man sich bei den diesjährigen Meisterschaften in der Grundschule Hammerschmiede im hiesigen Augsburg freuen, denn es nahmen 51 Mannschaften aus ganz Schwaben daran teil. Darüber hinaus wurden alle Teilnehmer und Betreuer damit überrascht, dass die Veranstaltung zum Teil wesentlich früher als veranschlagt beendet wurde. Möglich wurde das dadurch, dass es dem Veranstalter gelungen war, neben einer straffen Organisation auch die helfenden Teams seitens des gesamten (!!) Lehrerkollegiums, der Schwäbischen Schachjugend und uns Schachfreunden bestens zu verzahnen.
In den verschiedenen Wettkampfgruppen traten insgesamt acht von uns betreute Schulmannschaften an, sodass wir – Andrea, Helmut. Julian und ich – beim studieren der Tabellen regelmäßig mitfieberten, wenn wir Grundschule St. Anna, Grundschule Hammerschmiede, Gymnasium bei St. Stephan oder Peutinger Gymnasium lasen.
WK Grundschule; „Von ersten Schritten und positiver Entwicklung“:
Bestand dieser Wettbewerb noch im vergangenen Jahr aus gerade einmal sieben Teams, so kämpften dieses Mal gleich zwölf Mannschaften um Punkte, Pokale und den begehrten Qualifikationsplatz. Mit dieser Entwicklung wird eindeutig unter Beweis gestellt, dass gerade bei den Jüngsten Schach einen stetig steigenden Beliebtheitsgrad hat. Diesen Nachwuchs durch Training und damit einhergehenden Erfolgen dauerhaft an den Schachsport zu binden, stellt eine große Herausforderung für alle Betreuer, Lehrer und Trainer dar.
Grundschule St. Anna:
Obwohl erst seit wenigen Monaten von uns betreut, brachte diese Grundschule gleich zwei Mannschaften mit zur Meisterschaft. Große Begeisterung, gute Vorkenntnisse und die Unterstützung unseres Ferdinands hatten zur Folge, dass man von einem gelungenen Einstand sprechen kann.
Die erste Mannschaft durfte schon bei ihrer Premiere mit dem berühmt-berüchtigten „Jojo-Effekt“ Bekannschaft machen, indem mit schöner Regelmäßigkeit auf einen Sieg eine Niederlage folgte – Glücklicherweise war man mit einem Sieg ins Turnier gestartet! 🙂 – und man sich so beständig im Bereich des Mittelfelds aufhielt. Am Ende sprang ein schöner 6. Platz heraus und man konnte es den Kindern ansehen, dass sie zurecht stolz darauf waren.
Nicht weniger Grund zur Zufriedenheit hätte eigentlich die zweite Mannschaft gehabt, denn sie holte nicht nur acht Brettpunkte, sondern verbuchte auch gleich den ersten Mannschaftssieg. Allerdings ließ man sich leider zu sehr vom Tabellenplatz leiten, der die St. Anna-Kinder mit dem letzten Platz versah. Unabhängig von der Platzierung war das angesichts aller Umstände eine tolle Leistung.
Grundschule Hammerschmiede:
Noch im vergangenen Jahr hatte man nur eine Mannschaft stellen können, die zudem das frustrierende Erlebnis hatte verkraften müssen, nicht nur die Tabelle ganz unten zu zieren, sondern auch gerade einmal zwei Brettpunkte auf der Habenseite zu führen. Dass es dieses Mal wohl anders laufen würde, dafür sprach schon der Umstand, dass seitdem ein Jahr des Schachunterrichts vergangen war, weshalb man gleich zwei Teams ins Rennen schicken konnte. Und tatsächlich sollten die Kinder am Ende die Früchte ihrer Arbeit ernten.
Mit entsprechendem Selbstvertrauen und der Sicherheit des Hausherren ging der erste Vierer in die Runden, versuchte das Erlernte umzusetzen, kämpfte wacker und belegte damit letztlich einen wirklich guten 7. Platz. Gemessen am Stand noch vor einem Jahr war das ein nahezu kometenhafter Aufstieg, der den Kindern zweifelsohne weiteren Auftrieb geben wird.
Auch die Zweite hatte allen Grund zur Zufriedenheit, denn obwohl ersatzgeschwächt vermochte man auf Anhieb eine Platzierung unter den Top 10 zu erreichen und dabei mit einer spielerischen Leichtigkeit die Anzahl der Brettpunkte der letztjährigen Vertreter zu vervierfachen. Wirklich klasse!
WK IV; „Quasi Halbprofis“:
Peutinger Gymnasium:
Die junge Truppe wollte die Platzierung der letzten Meisterschaft toppen, auch wenn ihr mit Robert ein wichtiger Akteur entwachsen war. Davon unbeeindruckt und von der Rotation nicht durcheinander bringen lassend machten sich Katarina, Radu, David, David und Leon ans Werk und strebten zielsicher zum Treppchen. Letztlich sollte es jedoch knapp nicht zu einem Pokal reichen, was aber locker genommen wurde, hatte man doch das „Puschel“ zwei Plätze weitergebracht.
Gymnasium bei St. Stephan:
Im vergangen Jahr gelang den „kleinen Stephanern“ mit dem 3. Platz ein echter Coup. Doch nun waren die anderen vorgewarnt und man durfte gespannt sein, ob unseren Stephanern unter diesen Voraussetzungen eine Wiederholung des Erfolgs möglich sein wird. Behzad, Bastian, Florian und Leander, stellten sich dieser Herausforderung und machten alles derart richtig, dass am Ende wieder ein dritter Platz heraussprang. Hätte man in einem Kampf als Mannschaft keine Auszeit genommen, wäre sogar noch mehr drin gewesen. Stark.
WK III; „Tag und Nacht“:
Peutinger Gymnasium:
Weniger die Unumkehrbarkeit des Alterns als die Gründung einer Schachgruppe am „Puschel“ hatte zur Folge, dass man auch hier eine Mannschaft gemeldet hatte. Um Robert wurde mit Görken, Mikail und Yusuf ein Team gebildet, das mit Felizia auch eine „Amazonin“ beinhaltete. Zwar holte das Spitzenbrett 5/7, doch war der Rest der noch unerfahrenen Truppe noch nicht stark genug, um alle sich bietenden Chancen zu nutzen. So kam es, dass man letztlich auf dem 9. Platz landete. Im kommenden Jahr wird das viel besser.
Gymnasium bei St. Stephan:
Dieses Mal trat man wieder mit jener Mannschaft an, die 2013 den dritten Platz auf der Deutschen Meisterschaft belegt hatte. Konstantin, Mehran, Paul und Zarko ließen keinerlei Zweifel an ihren Ambitionen aufkommen, legten einen glatten Start-Ziel-Sieg-Erfolg hin und gaben im Laufe des Turniers gerade einmal 2,5 Brettpunkte ab. In dieser Verfassung gehören sie auf der Bayerischen zu den ganz heißen Anwärtern auf den Titel. Glückwunsch.
Fazit:
Neben den individuellen Erfolgen bzw. empfundenen Misserfolgen waren unsere Schützlinge zufrieden mit dem Schachtag und schon bei den nächsten Trainingseinheiten konnte man bei vielen eine erhöhte Trainingsbegeisterung beobachten. So gesehen war es ein voller Erfolg! 🙂
Hier gibt es alle Tabellen, die selbstredend auch das Abschneiden aller Teams in den unterschiedlichsten Wettkampfgruppen beinhalten. Viel Spaß beim Anschauen. Ansonsten bleibt mir nur noch, allen siegreichen Mannschaften zu gratulieren und allen Qualifikanten viel Erfolg auf den Bayerischen zu wünschen.
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