Ein weiteres Ausrufezeichen
Ginge es rein nach dem äußeren Erscheinungsbild, dann hätten in Kelheim der FC Bayern München und wir die Meisterschaft unter uns ausmachen müssen, waren wir doch die einzigen beiden Mannschaften, die im Vereinstrikot angetreten waren. Aber während die Bayern einen Start-Ziel-Sieg-Erfolg feiern durften, landeten wir dieses Mal noch im unteren Mittelfeld (14. von 21), wobei ohne falsche Bescheidenheit gesagt werden muss, dass eine wesentlich bessere Platzierung möglich gewesen wäre.
Selbst so konnten wir uns über einen Achtungserfolg als Mannschaft freuen, blicken der nächsten Mannschaftsblitzmeisterschaft zuversichtlich entgegen und werden dann ganz sicher einen noch besseren Eindruck hinterlassen, als wir das jetzt schon getan haben. 🙂
Turnierverlauf:
Nach einem Kaltstart gegen die sympathischen Mannen aus Ingolstadt – Schon wieder dieses Ingolstadt! – fanden wir gut ins Turnier und konnten erst vom späteren Meister mit einer deutlichen, übrigens unserer einzigen, 0:4-Klatsche ausgebremst werden. Von da an war irgendwie der Wurm drin, denn aufgrund des ungeschickten Verteilens der Brettpunkte sollte es neun lange Runden dauern, bis wir, ausgerechnet gegen die Mannschaft des Gastgebers, einen weiteren Sieg feiern durften.
Hiernach war das Pulver irgendwie verschossen, sodass uns aus den verbliebenen fünf Runden bis zum Turnierende nur noch zwei Niederlagen und drei Unentschieden gelangen, wobei mit Haunstetten und Tarrasch München zwei Schwergewichte darunter waren.
Einzelkritik:
– Aleksandar:
Hegte ich anfangs noch die zarte Hoffnung, ich könnte einen wichtigen Beitrag zum Mannschaftserfolg leisten, so musste ich mich leider schon bald von dieser Illusion verabschieden. Es war schlichtweg unglaublich, wie oft ich mit Mehrmaterial ins Remis einwilligen (Zeitnot) oder gar die Segel streichen musste, ließ mich einmal sogar einzügig Matt setzen und erreichte erst in der letzten Runde Dank eines Sieges die 50%-Marke (10/20), womit ich meine definitiv schlechteste Bayerische aller Zeiten spielte. Tröstlich ist, dass mir nun ein ganzes Jahr zum Üben bleibt, damit mir so etwas nicht wieder passiert.
– Zarko:
Es ist einfach toll zu sehen, wie sich dieser Junge, pardon, junge Mann entwickelt. So war er lange Zeit der Garant dafür, dass wir überhaupt gewinnen konnten, denn ohne seine starke Leistung wären wir sonstwo gelandet – 13/20. Weiter so! 🙂
– Alexander B.:
Nachdem ihm mit 4/8 ein guter Start gelungen war, musste Alexander erstmals in seiner jungen Laufbahn 0/5 hinnehmen, wobei in diesen Partien bei mehr Routine locker 60% hätten rausgeholt werden können. Aber schon beim nächsten Mal, wenn er immerhin schon vierzehn Jahre alt sein wird, wird er über wesentlich mehr Erfahrung verfügen und damit seine jetzt schon tollen 8/20 locker toppen können. Sehr stark! 🙂
– Jakob:
Auf den ersten Blick lassen Jakobs 4,5/20 am vierten Brett vermuten, dass der Junge ein rabenschwarzes Turnier erwischt hat. Doch dem ist keineswegs so, denn seine schachliche Darbietung war ungemein ansprechend. Dass dennoch nicht mehr Punkte heraussprangen, das war dem Umstand geschuldet, dass er es bisher kaum mit Gegnern auf diesem Niveau zu tun gehabt hatte, die auch in Verluststellungen noch möglichst lange Widerstand zu leisten wussten. Dies kostete unseren Jungmeister Zeit, die ihm oftmals am Ende der Partie fehlte, um den eigentlich verdienten Punkt einzufahren. Im nächsten Jahr, wenn auch er vierzehn Lenze zählen wird, wird das ganz sicher komplett anders aussehen! 🙂
Fazit:
Bedenkt man, dass wir zum ersten Mal an einer derartigen Meisterschaft teilgenommen haben, dass uns wegen der unmittelbar vorangegangenen Runden in der U20-Bayernliga die Zeit zum Üben dieser Disziplin gefehlt hatte und dass die Mannschaft ohne ein echtes Spitzenbrett hatte auskommen müssen, war das Abschneiden hervorragend. Nimmt man noch hinzu, dass unser Altersdurchschnitt bei 21,25 Jahren – Wieder stehe ausgerechnet ich besseren Werten im Wege. -, so kann man fast schon darauf warten, bis wir Schachfreunde es den Bayern gleichtun werden! 🙂
Alle Tabellen gibt es auf der Seite des Bayerischen Schachbundes. Ein Blick lohnt sich allemal. 🙂
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