Kreisliga II: 1. Runde; Schachfreunde Augsburg II – SV Thierhaupten I

Ein Festival verpasster Chancen

 

 

Ausgerechnet gegen die zähen Thierhaupter, die in der vergangenen Spielzeit mit dem dritten Platz nur denkbar knapp am Aufstieg vorbeigeschrammt waren, galt es für unsere Zweite als Aufsteiger die erste Runde zu bestreiten und möglichst erfolgreich zu gestalten. Dass man dabei auch noch den ein oder anderen Stammspieler hatte ersetzen müssen, machte die Aufgabe keineswegs leichter.

 

Doch alle Bedenken sollten sich schlussendlich als unnötig erweisen, denn unser Achter siegte in einem nie gefährdeten Wettkampf souverän mit 5:3, wobei die Gäste damit noch sehr glimpflich davongekommen waren, und erklomm damit zugleich einen der beiden begehrten Aufstiegsplätze.

 

 

Der stark dezimierte Haufen an Stammspielern, welcher nur noch aus Alexander Sch., Andreas, Erik und Jakob bestand, wurde um Gunter, Katarina, Mehran und Steven ergänzt, die sich alle sehr darüber freuten, endlich in einem Mannschaftskampf eingesetzt zu werden, hatten sie doch bisher nur einen kampflosen Sieg einfahren dürfen.

 

Mit dem Selbstvertrauen eines Aufsteigers und den motivierten Ersatzspielern im Rücken ging es gegen die Gäste auch munter los, wobei niemand im Zweifel darüber blieb, welches Team unbedingt gewinnen wollte.

 

Am besten konnte man das am achten Brett sehen, wo es unser Steven mit einem starken Thierhaupter zu tun bekam, der auch bequem am Spitzenbrett hätte aufgestellt werden können. Gegen Stevens Aufbau, der ihm einen geringen, aber dauerhaften Vorteil sicherte, wollte dem Gegner partout nichts einfallen, weshalb er sich nicht unzufrieden zeigte, als die Punkteteilung erfolgte – 0,5:0,5.

 

Das sollte aber auch die einzige Phase bleiben, in der die Gäste den Mannschaftskampf ausgeglichen zu gestalten wussten. Mittlerweile hatten sich nämlich fast alle Schachfreunde einen Vorteil erarbeitet, was bei Andreas mit einem Mehrbauern begann, über positionelle Vorteile bei Jakob, Alexander Sch., Erik und Katarina weiterging und in Gunters „Gambitsturm“ mündete. Lediglich Mehran war es nicht gelungen, sich gute Perspektiven zu sichern, was aber durchaus noch hätte folgen können.

 

So zog sich der Kampf dahin, wobei sich die Waage immer mehr zu unseren Gunsten neigte. Ganz besonders an Katarinas und Gunters Brettern, wo sich die Gegner gegen die drohenden Niederlagen stemmten. Ungeachtet dessen vermochten sie nicht die Aufgabe zu verhindern, sodass zunächst Katarinas und unmittelbar anschließend Gunters Gegner die Waffen streckten – 2,5:0,5.

 

Als wenn er nur darauf gewartet hätte, setzte Erik in seiner stets aggressiv geführten Partie zum finalen Angriff an, opferte zum Schein einen Turm und belohnte sich dafür damit, dass er des Gegners Monarchen hätte erlegen können. Dazu kam es jedoch nicht, denn eine Kapitulation ersparte dem schwarzen König diese unschöne Lebenslage – 3,5:0,5.

 

Bei dieser bequemen Führung und gewisser Veränderungen der Stellungsbeurteilungen vor Augen entschloss sich Mehran, mit einem Remis der Mannschaft etwas weiter in Richtung Sieg zu verhelfen, sodass nur noch ein halbes Pünktchen fehlte, um einen schönen Erfolg zu sichern – 4:1.

 

Hierfür standen mit Alexander Sch., Andreas und Jakob gleich drei Spieler zur Verfügung, die noch vor nicht allzu langer Zeit allesamt für je einen vollen Punkt gut gewesen wären. Allerdings war man zwischenzeitlich einer gewissen Oberflächlichkeit bzw. schlimmen Zeitnot zum Opfer gefallen, weshalb sich etliches an Vorteil verflüchtigt hatte. So hatte Andreas ein Figurenopfer zugelassen, welches zwar sicher nicht korrekt war, dem Gegner aber in Andreas` Zeitnot gute praktische Chancen einräumte, Jakobs positionelle Gewinnstellung, selten hatte man einen Spieler derart zur Tatenlosigkeit verdammt gesehen, wie es Jakobs Gegner zwischendurch zuteil geworden war, hatte sich aufgrund seines überhasteten Einfahrens der Ernte aufgelöst und in einen offenen und ausgeglichen Kampf verwandelt und Alexander Sch. hatte sich vor lauter phantastischen Möglichkeiten die Partie zu beenden in Zeitnot für eine der wenigen entschieden, die eben nicht durchschlug.

 

Um alles in trockenen Tüchern zu wissen, zog Andreas mannschaftsdienlich die Notbremse, wickelte ins Remis ab und sicherte damit den ersten Sieg im ersten Spiel in der neuen Liga – 4,5:1,5.

 

Es sollte nicht lange dauern, da sollte Jakob seinem Beispiel folgen, machten sich doch bei unserem Dreizehnjährigen zunehmend Ermüdungserscheinungen bemerkbar, was angesichts der fortgeschrittenen Stunde keineswegs überraschte – 5:2.

 

Damit spielte nur noch der Kapitän, der, nachdem er die erste Zeitnot nur unter Hinnahme einer Minusfigur überstanden hatte, auf eine weitere Zeitnot zusteuerte. Hier holte er sich geschickt die Figur zurück, wonach die Stellung wohl ausgeglichen war. Da aber die Zeit gleichfalls ein Faktor einer Schachpartie ist, musste sich Alexander Sch. noch kneten lassen. Der Gegner tat dies auch recht geschickt, sodass es immer wieder kleinere Probleme zu lösen galt, die genaues Spiel erforderten und weitere Bedenkzeit fraßen. Am Ende sollte Alexander Sch. die nötige Zeit fehlen und er überschritt die Bedenkzeit, während seinem Gegner noch exakt 26 Sekunden verblieben waren – 5:3.

 

Fazit:

 

Wenn eine Mannschaft ersatzgeschwächt eine derart überzeugende Vorstellung abliefert, die ein 6:2 oder gar 7:1 gerechtfertigt hätte, dann zählt sie ganz sicher zu den ganz heißen Anwärtern auf den Aufstieg, zumal schon ab dem nächsten Spieltag die Anzahl der einsetzbaren Stammspieler zunehmen wird. Ich freue mich darauf, den weiteren Saisonverlauf dieses Teams zu beobachten.

 

Alle Aufstellungen, Ergebnisse und sonstige wissenswerte Dinge gibt es hier zu sehen. Viel Spaß beim Nachschauen. 🙂

 

 

 

 

 

 

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