Schwäbische U12-MM; 1. Teil

Ein neuer Anlauf

 

 

Um die ersten beiden Runden der U12-MM zu absolvieren, mussten wir glücklicherweise nicht weit fahren, denn es ging ins benachbarte Pfersee zum SK Rochade Augsburg, der von der SSJ mit der Ausrichtung betraut worden war. Dort mussten unsere Jüngsten gleich zwei schwere Runden überstehen, was ihnen jedoch mit Bravour gelang, sodass sie aktuell mit 3:1 Mannschafts- und 4,5 Brettpunkten auf dem zweiten Platz überwintern. Und wenn man bedenkt, dass an jenem Samstag sogar noch mehr drin gewesen wäre, dann kann man nur bewundernd sagen: Wirklich stark! 🙂

 

 

Noch im vergangenen Jahr waren unsere U12-er für so manche Sorgenfalte bei uns Trainern verantwortlich, wollte es ihnen partout nicht gelingen, mit der Spitze in dieser Altersstufe mitzuhalten, weshalb hier alle gespannt waren, ob der Abstand etwas verringert werden konnte. Hierfür traf es sich hervorragend, dass unser Vierer, wenngleich ersatzgeschwächt, neben der Auswahl unseres großen Nachbarn im Westen auch auf den Titelverteidiger treffen sollte.

 

 

1. Runde: SK Kriegshaber – Schachfreunde Augsburg

 

Freudig stelle ich fest, dass der größte Schachverein im Kreisverband, ja sogar in Schwaben, wieder in den Wettbewerb im Jugendbereich eingestiegen ist und offensichtlich nicht mehr tatenlos zuschauen möchte, wie der SK Rochade Augsburg und wir im Bereich der Jugendausbildung dominieren. Entsprechend wurde ein Vierer aufgestellt, der in Bestbetzung zweifelsohne zu den Favoriten auf die Meisterschaft zählen dürfte.

 

Es ging auch gleich munter los, sodass zunächst nicht abzusehen war, in welche Richtung der Kampf tendierte. Das heißt, so ganz stimmt das nicht, denn ausgerechnet unsere erfahrene My erlaubte sich in ihrer Nervosität einen groben Schnitzer und parkte eine Figur ein. Aber wenigstens beim Rest, sprich Michael (2. Brett), Alexander Sh. (3. Brett) und David Sh. (4. Brett) war die Welt noch in Ordnung.

 

Dann legte allerdings Alexander Sh. den Turbo ein und zog so schnell, dass er zunächst den Überblick, später Material und letzlich die Partie verlor, womit die Mannschaft unvermittelt in Rückstand geriet – 1:0 aus Sicht der Westler.

 

Dieses Ergebnis sollte auch für längere Zeit Bestand haben und sich erst mit Davids Sieg ändern. Dieser hatte nach und nach seinen Gegner überspielt, eine tolle Stellung gesichert und letztlich überzeugend den Ausgleich erzielt – 1:1.

 

Ihm folgte kurze Zeit später Michael, der in seinem „Franzosen“ zwar etwas ins Schwimmen geraten war, im Endeffekt aber genauer wusste was zu tun ist. Als dann in kritischen Situationen auch noch der schärfere Blick hinzukam, da war die Führung für unser Team nicht mehr aufzuhalten – 1:2.

 

Blieb damit nur noch My, die nach wie vor spielte. Sie hatte im Laufe der Partie ihre Zähigkeit ausgepackt und war in einem Endspiel gelandet, in dem sie nur noch einen Bauern auf h7 besaß, während der Gegner einen Turm ins Feld führen konnte. Allerdings war an einen Vorteil für den Mehrturm nicht zu denken, weil My geschickt mit einem Pattmotiv arbeitete. Angesichts dieser Situation und des Standes des Mannschaftskampfes versuchte der Gegner einen letzten Trick, von dem sich unsere kleine Amazone dermaßen blenden ließ, dass sie die Partie am Ende tatsächlich sogar noch verlor – 2:2.

 

Ein Unentschieden, das zwar bedauerlich, letztlich aber leistungsgerecht ist.

 

 

2. Runde: Schachfreunde Augsburg – VfL Leipheim 1898

 

Nach kurzer Pause ging es gegen den amtierenden Meister, der nach wie vor über eine starke Mannschaft verfügt, obwohl nach dem Generationenwechsel zweifelsohne ein Aderlass vorliegt.

 

Als die Uhren angedrückt wurden, da wollten Alexander Sh. und sein Gegner anscheinend einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellen, denn beide zogen schnell und unüberlegt, sodass selbst der Ausdruck „Glückspiel“ für den Verlauf der Partie zu seriös klingen würde. Der glückliche Sieger hieß am Ende Alexander, dessen Zielstrebigkeit in Richtung gegnerischen König letztlich den Ausschlag gab – 1:0.

 

Anschließend kamen David und Michael nahezu zeitgleich heraus, die beide ihre Punkte mit den Gegnern geteilt hatten. Doch während sich bei Michael keine der beiden Parteien in einer inhaltsreichen Partie hatte durchsetzen können, war David in den zweifelhaften Genuss des Patt-gesetzt-werdens gekommen – 2:1.

 

Wieder hing alles an My, die mit Schwarz früh Ausgleich gehabt, zwei Remisgebote abgelehnt und sich sogar Vorteil erspielt hatte. Sie drückte, tat und machte, vermochte aber gegen das starke Spitzenbrett der Leipheimer kein probates Mittel zu finden. Als sie dann selber ein Remisangebot unterbreitete, da blieb dem Gegner nichts anderes übrig, als anzunehmen und damit die Niederlage der Nordschwaben zu besiegeln – 2,5:1,5.

 

 

Fazit:

 

Die Ausgangslage für die restlichen Runden am 13. Januar ist recht gut und man darf gespannt sein, wie die Abschlusstabelle aussehen wird. Wer sich selber ein Bild davon machen möchte, wie sich Schwabens Nachwuchs in Turnierpartien schlägt, der ist herzlich eingeladen, am besagten 13. Januar in unserer „Zitadelle“ zuzuschauen, wenn nicht nur die U12-er, sondern auch die U16-er ihr Können zeigen werden.

 

In der Zwischenzeit wünsche ich allen eine frohe Weihnacht, einen guten Rutsch, alles Gute im Neuen Jahr und viel Spaß beim Blick in den Ligamanager. 🙂

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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