Deutsche U14-MM: 2. Runde; SV Dresden-Striesen – Schachfreunde Augsburg

Eine erbauliche Antwort

 

 

Meine Begeisterung ob der Leistung in der zuvor gespielten Runde schien nicht unbemerkt geblieben zu sein, denn obwohl zwischen den Partien nur eine kurze Mittagspause gewesen war, konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass eine komplett andere Mannschaft an den Brettern saß. Das begann schon mit der Körperhaltung und mündete in den Stellungen, die zunächst alle wunschgemäß vom Stapel gingen.

 

Letztlich blieb zwar der erhoffte Kantersieg aus, doch auch der 3:1-Erfolg sorgte bei allen Beteiligten für heitere Stimmung, wobei weniger das Ergebnis als vielmehr die Art und Weise des Zustandekommens des selbigen im Vordergrund stand. 🙂

 

 

Während Alexander am Spitzenbrett des Gegners „Maginot-Linie“, sprich den „Franzosen“, mit der Tarrasch-Variante zu Leibe rückte, vertrauten zeitgleich Behzad und Jakob gerade auf die Festigkeit dieser Verteidigung. Nur Katarina griff ihren Gegner frontal an, wofür sie frühzeitig gar einen Bauern zu opfern bereit gewesen war.

 

Von dieser forschen Vorgehensweise unserer Amazone irritiert, versuchte sich der Gegner im Aufbau einer vermeintlich besonders festen Stellung. Diese hielt jedoch nicht das, was er sich von ihr versprochen hatte, sodass nach nur sechs Zügen eine Mattdrohung auf dem Brett zu sehen war. Anstatt nun die Theorie zu bemühen und in ein schwieriges Mittelspiel überzugehen, gab der Gegner lieber in zwei Zügen zwei Springer und anschließend den vollen Punkt nach nur insgesamt acht Zügen ab – 0:1 aus Dresdener Sicht; Ein Traumstart. 🙂

 

Kurze Zeit später wurde Behzad mit einem Mehrbauern im Zentrum bedacht, wofür der Gegner nicht einmal am Horizont eine Form von Kompensation hatte erspähen können.

 

Damit nicht genug, denn Jakobs Opponent hatte sich in seinen Angriffbemühungen etwas verzettelt und dabei eine Qualität eingestellt, wohingegen Alexander gerade die richtigen Maßnahmen ergriff, um einen Sturmangriff einzuleiten. Alles deutete auf ein makelloses Ergebnis hin.

 

Der erste Schritt hierzu wurde von Jakob auch gemacht, der seinen Vorteil sauber verwertete und damit gewährleistete, dass unser Team den ersten Punkt der Meisterschaft sicher hatte – 0:2 aus der Sicht der Sachsen.

 

Das war es aber auch schon mit der Herrlichkeit, denn Behzad hatte in seinem Bestreben, die Stellung zwanghaft zu vereinfachen und damit seinem Mehrbauern noch mehr Geltung zu verschaffen, die Koordinierung seiner Figuren vernachlässigt und war in einem remislichen Turmendspiel gelandet. Alexander dagegen hatte seinen Angriff zu überhastet eingeläutet und dabei einfach einen wichtigen Zentrumsbauern eingebüßt.

 

Für die nachfolgenden Ereignisse an beiden Brettern fehlen dem Verfasser dieser Zeilen schlichtweg die Worte, sodass es ausnahmsweise eine reine Ergebnismeldung tun muss. Alexander erhöhte irgendwie zur 3:0-Führung, wonach Behzad mit seiner Niederlage den 3:1-Sieg herstellte.

 

Zwischenfazit:

 

Eine wesentlich bessere Vorstellung als in der vorherigen Runde, wobei die Anzahl der vergebenen Möglichkeiten nach wie vor ärgerlich bis besorgniserregend ist. Aber in dieser kämpferischen Verfassung könnte trotz aller Kritikpunkte schon morgen früh der nächste Sieg folgen. Schauen wir einmal.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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