Kreisliga III: 5. Runde; Schachfreunde Augsburg IV – SK Rochade Augsburg III

Eine gefühlte Niederlage

 

 

In der 5. Runde der Kreisliga III verpasste es unsere Vierte gegen das Schlusslicht der Liga das Tor zum Aufstieg weit aufzustoßen, indem es nach einem langen und kampfbetonten Abend nur zu einem Unentschieden reichte. Dabei wurde dem Publikum wahrlich viel geboten, wobei die Palette scheinbar mühelos alles von Spannung bis zur Dramatik umfasste.

 

 

Nachdem Paul äußerst kurzfristig als Spieler und Mannschaftsführer ausgefallen war, wurde mir die Ehre und das Vergnügen zuteil, ihn zumindest als Kapitän zu vertreten, wenngleich ich gestehen muss, dass ich jene Zeit am Vorabend des Regionalligawettkampfes wesentlich lieber für die Vorbereitung auf meinen nächsten Gegner genutzt gehabt hätte.

 

Wie dem auch sei, ich versah also meinen Dienst in der Vierten, die eine vermeintlich leichte Hürde zu nehmen hatte, befanden sich doch die Gäste aus dem Pfersee am entgegengesetzten Ende der Tabelle. Gerade deshalb, schließlich konnten die Pferseer ihre Situation nur verbessern, und weil unser Achter aus nur sieben Spielern, namentlich Anton, Behzad, Denis, Elisha, Erich, Gunter und Steven, bestand, war jedoch Vorsicht angebracht.

 

Den 0:1-Rückstand vor Augen habend ging man engagiert zu Werke, wobei so manch einer in unseren Reihen ob der augenscheinlichen Unerfahrenheit des eigenen Gegners in der Folge gar zu übermotiviert agieren sollte.

 

Hiervon war besonders Denis betroffen, der die Idee seines „Franzosen“ komplett verriet, irgendetwas aufs Brett brachte und dafür damit belohnt wurde, dass er frühzeitig mit dem Rücken zur Wand stand.

 

Im Gegenzug durften sich Anton und Erich schon in der Anfangsphase der Eröffnung über je eine glatte Mehrfigur freuen, sodass zu jenem Zeitpunkt noch alles auf einen sicheren Sieg hindeutete, zumal an den anderen Brettern die Stellungen der Schachfreunde mindestens ausgeglichen waren.

 

Um 19.00 Uhr gingen die Gäste erwartungsgemäß durch den kampflosen Sieg am Spitzenbrett in Führung, welche jedoch von Erich kurz danach in einen Gleichstand umgewandelt wurde. Sein Gegner hatte nämlich zwischenzeitlich eine weitere Figur eingebüßt und streckte anschließend verständlicherweise die Waffen – 1:1.

 

Obwohl mittlerweile gerade einmal zwei Stunden vergangen waren, begann sich schon ein deutlicher Sieg für unsere Überflieger abzuzeichnen. Elisha hatte dem Gegner eine strukturelle Ruine verpasst, Gunter besaß einen überaus gesunden Mehrbauern im Zentrum und neben Anton vermochten nunmehr auch Behzad und Steven je eine Mehrfigur im Gefecht einzusetzen. Lediglich Denisens Partie bewegte nich nach wie vor in Richtung Abgrund zu. Daher verwunderte es auch nicht, als der SK Rochade Augsburg am achten Brett den Punkt tatsächlich holte und damit erneut in Führung ging – 1:2.

 

Erstaunlicherweise sollte von nun an für geraume Zeit keine Entscheidung fallen, als zu erbittert zeigte sich der Widerstand der Gäste im Angesicht der drohenden Niederlage, bevor es dann Schlag auf Schlag ging.

 

Dieser Einsatz der Pferseer sollte zumindest teilweise belohnt werden. So münzten zwar in rascher Folge Anton, Steven und Elisha ihre tollen Stellungen in Siege um, doch wusste Behzads Gegner die Partie zu seinen Gunsten zu wenden, sodass es auf einmal nur noch 4:3 für uns Schachfreunde hieß.

 

Ein Mannschaftspunkt war damit gesichert, was jedoch in Anbetracht des Wunsches nach einem Aufstieg schlichtweg zu wenig war. Deshalb schauten alle gebannt auf das Geschehen an Gunters Brett. Dieser hatte zwar zwischenzeitlich seinen Mehrbauern zurückgegeben und befand sich in Zeitnot, hatte aber einen gefährlichen Freibauern auf der d-Linie, der die Partie zu entscheiden drohte.

 

Und dieser Bauer marschierte, marschierte und strebte unwiderstehlich zur Umwandlung, doch war es ihm leider nicht vergönnt, sein Ziel rechtzeitig zu erreichen, denn im 38. Zug überschritt unser Gunter die Zeit – 4:4; verkehrte Welt.

 

 

Fazit:

 

Trotz erheblicher organisatorischer Mängel und teils arg unbekümmerten Spiels wäre um ein Haar dennoch ein Sieg für unsere Vierte und damit einhergehend ein frühzeitig wahrscheinlicher Aufstieg drin gewesen. Dennoch darf man jetzt nicht die Köpfe hängen lassen, denn aus den verbliebenen zwei Kämpfen reicht immer noch ein Mannschaftserfolg, um aus eigener Kraft den Sprung in die Kreisliga II zu packen.

 

Aber Vorsicht, denn diese recht gemütlich anmutende Ausgangslage könnte dazu führen, dass man letztlich mit leeren Händen dasteht und eine weitere Spielzeit in einer Klasse verbringen muss, für die man eigentlich zu stark ist. Daher wäre es am besten, wenn schon gegen Aichachs Zweite die erforderlichen zwei Punkte eingefahren würden.

 

Dass dies kein Selbstläufer ist, das verrät ein Blick in den Ligamanager, der die Aichacher als Tabellenführer ausweist. Überhaupt gibt es wie gewohnt viel im berühmt-berüchtigten LM zu sehen, weshalb sich ein Blick dorthin stets lohnt. 🙂

 

 

 

 

 

 

 

 

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