11. Rainer Jugendopen

Von Profis und Amateuren

 

 

Obwohl die meisten unserer Mädchen zeitgleich in Vaterstetten im Einsatz waren, einige Jungs aufgrund der langen Saison gewisse Ermüdungserscheinungen aufzeigten und etliche bei dem heißen Wetter das Schwimmbad dem Schachturnier vorzogen, fuhren wir mit einer Delegation von insgesamt 17 Teilnehmern das traditionelle Rainer Jugendopen an. Schließlich galt es nicht nur, den einen oder anderen wertvollen Punkt für die Gesamtwertung der Rapidserie zu erkämpfen, sondern vielmehr jenen Spielern, deren Erfahrungsschatz noch nicht so groß war, die erforderliche Spielmöglichkeit zu bieten.

 

Letztlich konnte man wieder einmal auf eine erfolgreiche Turnierteilnahme blicken, auch wenn so mancher unserer tapferen Streiter hier und da einen Punkt oder zumindest einen halben hätte mehr machen können. Aber das wird wahrscheinlich demnächst nachgeholt, wenn es um die wirklichen wichtigen Punkte geht. 🙂

 

U10 – „Die Meister von morgen“:

 

Es ist ein offenes Geheimnis, dass eine dauerhaft erfolgreiche Jugend nur dann existieren kann, wenn man konstant am Unterbau arbeitet. Mitunter deswegen führten wir die neue Generation an die Bretter, die trotz durchwachsener Ergebnisse mit einer großen Spielfreude aufwartete! 🙂

 

War unser Alex im vergangenen Jahr mit seinen vier Lenzen noch recht jung und ungeübt gewesen, so merkte man ihm dieses Mal in jeder seiner Partien seine neue Reife an, sodass er erstmals bei einem Rapidturnier die 50%-Marke hatte knacken können. Dabei war nicht nur äußerst erfreulich, dass er sich alle Punkte redlich erspielte, sondern auch spielerisch absolut zu überzeugen wusste. Wenn man nun auch noch bedenkt, dass er die nächsten fünf Jahre in der U10 wird spielen dürfen, dann …. 🙂

 

Über einen sehr gelungenen Einstand durfte sich Daniel freuen, der auf Anhieb 3/7 erreichte und damit gleich von sich reden machte. Zugegeben, hier und da war noch etwas Glück dabei, aber wenn er zum Angriff gekommen war, da ließ er in der Regel nichts anbrennen und vollstreckte elegant. Da darf man gespannt sein, wie es in der neuen Spielzeit weitergehen wird. 🙂

 

Mit David hatten wir auch einen beinahe alten Hasen am Start, der sich zwar recht gut entwickelt, teilweise aber immer noch etwas zu ungestüm ist. So hätte er zweifelsohne einen noch größeren Erfolg als seine 4/7 erzielt, wenn er seinem eigenen König jene Aufmerksamkeit hätte angedeihen lassen, mit der er im Angriff den gegnerischen König zu bedenken pflegte. Aber das wird er auch noch lernen! 🙂

 

Eine gewisse Enttäuschung ob seines mauen Abschneidens mit 2/7 musste Gabriel verkraften. Allerdings kam dieses Ergebnis nicht gänzlich überraschend, hatte es sich doch durch Gabriels erlahmende Begeisterung für das Training angekündigt. Doch sobald wieder ordentlich trainiert werden wird, wird auch der Erfolg zurückkehren. 🙂

 

Ungeachtet des Umstandes, dass Lukas erst kurz dabei ist und er dieses Mal noch Niederlage um Niederlage hatte hinnehmen müssen, wird er sich ganz sicher ob seiner Einstellung schnell steigern. Denn gleichwohl er am Ende die „rote Laterne“ hatte behalten sollen, wollte er doch gleich wissen, wann es das nächste Turnier zu bestreiten gilt. Toll! 🙂

 

Angesichts des vorbildlichen Einsatzes im Training und vieler Partieverläufe im Turnier kam Melissas erzielte Ausbeute mit 1/7 völlig überraschend. Ebenso erstaunlich ist das häufige Verlieren der jungen Dame durch Zeitüberschreitung, die eine andere Baustelle vermuten lässt. Aber der schachliche Weg stimmt und nach einer leichten Kurskorrektur, werden schon bald bessere Resultate folgen. 🙂

 

U12 – „Eine interessante Mischung“:

 

Nach dem deutlichen Ausscheiden aus dem U12-Mannschaftswettbewerb wollten sich Behzad und Jakob zum Saisonende hin in Rain etwas zerstreuen, während Tobias noch mehr Routine erwerben sollte, um Jakobs Lücke, die dieser durch das Herauswachsen in die U14 zweifelsfrei hinterlassen wird, wenigstens halbwegs zu schließen.

 

Leider wollte es Behzad nicht gelingen, seine eher verkorkste Saison mit einem tollen Abschluss vergessen zu machen, vielmehr wechselten sich bei ihm Sieg und Niederlage in schöner Regelmäßigkeit ab, sodass er das Turnier mit ernüchternden 4/7 und einem 10. Platz beendete. Schade, aber in der Spielzeit 2015/2016 werden die Karten neu gemischt und dann werden sicher bessere Zeiten folgen. 🙂

 

Im Gegensatz zu Behzad erwischte Jakob wieder einmal ein tolles Turnier, legte vier Siege en suite hin und wurde nur in den Runden 5 und 6 mit je einem Remis etwas ausgebremst, bevor er sich mit einem Sieg in der Schlussrunde einen weiteren Turniersieg sicherte. Eine wahrlich beeindruckende Konstanz, obwohl die Eröffnungen regelmäßig zu harmlos behandelt wurden. Wenn er daran auch noch arbeiten würde, dann wäre dieser Junge unglaublich stark. 🙂

 

Trotz mehrfachen Ermahnens, sich in Geduld zu üben, die Bedenkzeit zu nutzen und damit die Erfordernisse der jeweiligen Stellung zu erkennen, raste Tobias förmlich durchs Turnier, weshalb er auch viele unnötige Niederlagen hatte hinnehmen müssen, die ihm sichtlich wehtaten. So kam es, dass er am Ende nur bei 2/7 verweilte, wenngleich seine Spielanlage zur berechtigen Hoffnung veranlasst, dass er bei einem besseren Nutzen des Faktors Zeit künftig wesentlich besser abschneiden wird. 🙂

 

U14 – „Eine misslungene Generalprobe“:

 

Eine Woche vor der Finalrunde der U14-MM auf bayerischer Ebene sollten sich Mehran, Paul und Robert mit diesem Turnier endgültig auf Vordermann bringen. Und so erfreulich ihre Platzierungen mit einem zweiten, vierten und einem fünften Platz auch waren, so bleibt doch zu befürchten, dass sich unsere Jungs in Regensburg schwertun werden.

 

Mehran hatte mit 2/2 zunächst einen Traumstart erwischt, ließ sich aber von einer Niederlage etwas aus der Bahn werfen. Nur so lässt es sich erklären, dass er im Anschluss trotz größter Bemühungen in teils klar besseren Stellungen letztlich gleich dreimal ins Remis einwilligen musste. Sein Sieg in der letzten Runde spülte ihn in der Endabrechnung mit 4,5/7 auf den 5. Platz, womit er wenigstens formal solide abschnitt. Aber er kann mehr und das wird er sicher auch zeigen. 🙂

 

Lange Zeit sah es bei Paul nach einem „Start-Ziel-Sieg-Turnier“ aus, denn er startete fulminant mit 4,5/5, wobei er bis dato viele der größten Konkurrenten zu bezwingen wusste. Doch plötzlich war es wie abgeschnitten und so wollte ihm nicht einmal ein Remis mehr glücken, das ihm erstmals einen Sprung aufs Treppchen beschert hätte. Dieser Erfolg wäre ihm sehr zu wünschen gewesen, hätte er doch damit eine recht erfolgreiche Saison krönen können. Spätestens in der neuen Spielzeit wird wohl der Durchbruch kommen. 🙂

 

Während Paul seinem ersten Turniersieg entgegenzueilen schien, nahm lediglich Robert eine ernsthafte Verfolgung auf, wofür er mit der Übernahme der Tabellenführung nach der sechsten Runde belohnt wurde. Voller Selbstvertrauen trat er zur letzten Runde an, zerlegte seinen Gegner und ….. verlor! Dadurch fiel er mit seinen 5/7 noch auf den zweiten Rang zurück, was in dieser Form gänzlich unnötig war. Ungeachtet dessen hält seine aufsteigende Form an und lässt auf weitere positive Entwicklungen hoffen. 🙂

 

U18 – „In jeder Hinsicht einzigartig“:

 

Da Erik dieses Mal verhindert war, schickten wir in dieser Altersstufe gerade einmal zwei Teilnehmer ins Rennen. Neben Zarko wollte Leo, unser „Einkauf“ aus der Schweiz, die hiesige Turnierluft schnuppern. Für letzteren sollten sich die Schwaben als zu zäh erweisen, denn er musste das Turnier mit 0/7 beenden, während Zarko, an das rauhe Klima und die Kampfkraft gewöhnt, das Turnier mit 6,5/7 zu gewinnen wusste. Gerade Zarkos Resultat lässt für das anstehende U14-Finale hoffen, zumal ja nur an vier Brettern gespielt wird. 🙂

 

„Betreuerturnier“ – „Ab ins Trainingslager“:

 

Gerade einmal drei Erwachsene ließen sich an jenem heißen Wochenende für eine Teilnahme am Turnier bewegen, wobei erfreulich war, dass sich neben Alexander Rempel sen. und Alexander Schindler mit meiner Marianne auch eine Frau auf die Jagd nach Punkten begeben hatte. Dass es dieses Mal nicht bzw. noch nicht so richtig lief, ist nicht weiter schlimm, zeigte aber allen Beteiligten auf, dass bis zum Beginn der neuen Saison noch Trainingsbedarf besteht.

 

Von seinem Fehlstart mit 0/2 sollte sich Alexander R. nie so richtig erholen, denn nach vier Runden dümpelte er mit gerade einmal 1/4 irgendwo herum. Allerdings bewies er anschließend eine starke Moral, holte noch zwei Siege und beendet das Turnier mit 3/6.

 

Gleichfalls 50% holte auch der andere Alexander, wobei sein Turnier anders verlaufen war. Nach einer Startrundenniederlage ließ er zwei Siege folgen, verlor in der vierten Runde unnötig und konnte erst in der letzten Runde die verdienten 3/6 sichern.

 

Marianne traute sich nach 19 Jahren (!!!) eine Rückkehr in die Turnierarena zu und hatte anfangs doch sehr mit ihrer Nervosität zu kämpfen. Diese kostete sie so manchen halben Punkt, den sie ganz sicher verdient gehabt hätte, in der zweiten Runde hatte sie beispielsweise eine Mehrfigur für zwei harmlose Bauern, sodass ihr erst in der vierten Runde der etwas befreiende Sieg gelang. Leider vermochte sie daraus nicht genug Selbstvertrauen zu tanken, um auch in den restlichen Runden in vielversprechenden Stellungen zu punkten, weshalb sie das Turnier mit 1/6 abschloss. Wirklich schade.

 

Fazit:

 

Zwei erste und ein zweiter Platz in Rain und zwei Sieger (Jakob und Robert) und ein dritter Platz (Zarko bei nur zwei Teilnahmen) in der Gesamtwertung sind zwar ausgesprochen erfreulich, versperren aber den Blick auf den wichtigen Umstand, dass unsere Jugend über eine breite Spitze verfügt, die sich immer mehr in Szene zu setzen weiß, und dahinter eine neue Generation folgt, die sicher ihren Weg gehen wird. Sehr schön. 🙂

 

Ansonsten gibt es hier alle Tabellen und ich wünsche allen viel Spaß beim Suchen nach dem persönlichen Favoriten. 🙂


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