Wenn die gegnerische Bauernstellung löchrig wie eine 300-mal benutzte FFP2-Maske ist, der eigene König aber irgendwo auf dem offenen Feld herumhängt, gilt es zwischen Angriff und Verteidigung abzuwägen. So ging es auch der zweiten Mannschaft am Beginn des diesmaligen Wettkampfs. Wir hatten Hunger nach dem Aufstieg, aber Lichess rankte uns angesichts unserer Wertungen vor dem Turnier auf den drittletzten Platz – das wäre der Abstieg gewesen.
Dank dem blendend startenden „falke_b4“ (3/3) schien zunächst das positive Szenario wahr zu werden. Es ging dann aber doch erst mal ein wenig nach unten, bevor wir alle ins Turnier fanden. Etwa nach einer Dreiviertelstunde hatten wir Kontakt zu den Aufstiegsrängen und behielten den bis zum Schluss. Doch leider konnte an diesem Abend keiner von uns über sich hinauswachsen. Gerade als wir dachten, auf dem vierten Platz liegend richtig angreifen zu können, ging eine Partie nach der anderen verloren. Am Schluss wurde es Platz 6, acht Punkte hinter dem Dritten.
Unsere Mannschaft aus sechs Spielern war diesmal ziemlich homogen: Jeder holte seine Punkte, keiner ragte besonders heraus. „Raphael_Carlsen“ war allerdings gerade gegen Ende des Turniers on fire (4/5) und holte die meisten Punkte (23). Gegen stärkere Gegner konnte er sich diesmal – wie alle von uns – leider kaum durchsetzen. Vielleicht lag das am Zwei-Sekunden-Inkrement, durch das routinierte Schachspieler auch in schwierigen Stellungen echte Zeitnot verhindern konnten. Gleich drei Spieler holten am Ende 18 Punkte. „falke_b4“ spielte konstant und leistete sich keine negative Serie. „Sidsimba“ schaffte gegen Ende hin vier Siege in Folge, auch gegen einen 2000er-Gegner. „wurmendspiel“ hing in der Mitte des Turniers durch, kam dann aber zurück.
„ThunderJr19“ musste eine lange Durststrecke verkraften, ließ sich jedoch ebenso wenig entmutigen und punktete in der zweiten Turnierhälfte regelmäßig. „haiopei“ hatte vielleicht den größten Sieg von uns allen in der Hand, als er gegen einen Spieler mit einer über 400 Punkte höheren Wertung einen Turm mehr hatte. Leider stellte er ihn ein, erreichte aber ein sehr beachtliches Remis. Gegen ebenbürtige Gegner setzte er sich wieder einmal souverän durch.
Nach mehreren vergeblichen Anläufen und sehr viel Erfahrung in dieser 17. Liga können wir nun voller Selbstvertrauen und Zuversicht am Sonntag den Aufstieg anpeilen. Dann gibt es auch kein Inkrement und die Möglichkeit, öfter mal einen der besseren Spieler zu überrumpeln.
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