Das vergessene Turnier
Erstaunliches ereignete sich am Sonntag in der „Quarantäne-Liga“, denn irgendwie ging diese Veranstaltung neben der Bayerischen Meisterschaft bei so manchem Spieler komplett unter. Entsprechend suchte man lange vergebens nach „Robbat“, „Schach_du_Nase“, „SFA_Gang“, „TBNR763“ oder „Uli001“ und das, obwohl die Bedenkzeit mit 5 Min. förmlich dazu einlud richtiges Schach zu spielen, wie es unser „Titanium63“ nicht müde wird zu betonen.
Glücklicherweise stieß mit der Zeit, wenngleich reichlich spät, der ein oder andere der besagten Recken hinzu, leistete seinen Beitrag, so gut er eben noch konnte, und trug damit einen Teil dazu bei, dass ein weiterer Abstieg vermieden werden konnte. Der 6. Platz war Lohn der Mühe, bedeutete den Klassenerhalt und wurde ausnahmsweise frenetisch gefeiert. 🙂
Als wie gewohnt pünktlich um 20.01 Uhr die ersten Paarungen standen, da staunten „Alex221“, „ambaras“, „EliBaer96“, „KingJonathan“, „hawaiitoast“, „Sciencemelon69“ und „XxSenseless02xX“ nicht schlecht, dass mit „MichiB“ nur einer unserer zahlreichen Topblitzer eingeloggt war. Da war es für die Moral auch nicht förderlich, dass sich mit „Schnakenaal“ eine Art Cheerleader eingefunden hatte, der die Truppe zu motivieren versuchte.
Ungeachtet der schlechten Ausgangslage nahmen unsere Recken den Kampf auf, gestattete doch der jahrelange Drill kein Zurückweichen, und es sollte sich zunächst auch lohnen. Zwar hatte man ständig Kontakt mit der Abstiegszone, doch in selbige gedrückt zu werden, das konnte vorerst vermieden werden. Man musste ja nur durchhalten, bis die Verstärkung anrückt.
Doch diese ließ sich nach 30 Minuten ebenso wenig blicken wie nach 40 oder 50! Verzweiflung machte sich breit! Dies umso mehr, da die Mannschaft mittlerweile auf dem neunten Platz geführt wurde. Damit nicht genug: Bei nur noch 40 verbliebenen Minuten übernahm unser Team die ach so geliebte „rote Laterne“ mit satten 42 Punkten Rückstand auf das rettende Ufer. Die Katastrophe schien unvermeidlich, der Spott uns sicher!
Plötzlich ertönte, einem Engel gleich, „Schnakenaals“ Stimme im übertragenenen Sinne im „Chat“, indem er die denkwürdigen Worte „Die Front ist da!“ schrieb. Und tatsächlich, wie aus dem Nichts erschienen „Robbat“, „Schach_du_Nase“, „SFA_Gang“ und „TBNR763“ und stellten sich schützend vor ihre überwiegend ermatteten Freunde.
Mit „Berserker-Modus“ und einem Angriffsschach, das jedem Kamikaze zur Ehre gereicht hätte, machte sich der frische Vierer ans Werk und zog dabei quasi „en passant“ die in neuer Hoffnung entflammten Freunde mit. Dieses Vorgehen führte zwangläufig dazu, dass nicht nur der Rückstand dahinschmolz, wir verließen auch schnell das Tabellenende, bemächtigten uns des achten Platzes und schnauften kräftig durch, als wir den 7. Platz einnahmen.
Die Bestie erst einmal von der Leine gelassen hielten wir nun nicht etwa inne, nein, wir marschierten weiter, pflügten uns durch die Stellungen der Gegner und trauten kaum unseren Augen, als wir 17 Minuten vor Schluss bereits als aktueller Vizemeister geführt wurden.
Unter normalen Bedingungen hätten wir es durchgezogen und wären glorreich in die vierte Liga zurückgekehrt, aber die Anstrengungen des Tages hatten mit Ausnahme von „SFA_Gang“ bei allen anderen Spuren hinterlassen, sei es durch fehlende geistige Frische oder einer bleiernen Schwere in den Armen bzw. dem „Mausfinger“, sodass wir langsam wieder abrutschten und letztlich auf dem 6. Platz einliefen.
Trotzdem wurde dieser Einlauf gefeiert, hätte sich noch 30 Minuten vor Abschluss des Turniers niemand träumen lassen, dass wir einen derartigen Flug ohne Triebwerke heil überstehen könnten. Doch wir haben es getan, was anderen eine Warnung sein soll! 😉
Abschließend wie gewohnt der Verweis auf die offizielle Turnierseite des Veranstalters, die wiederum reich gespickt mit etlichen Informationen ist. Viel Spaß. 🙂
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