Ein deutliches Zeichen
Wenngleich es mehr als vier Monate her ist, dass die Meisterschaften der Jugend des hiesigen Kreisverbandes ausgetragen wurden, so gebietet es nicht nur die Chronistenpflicht darüber doch noch zu berichten.
Nein, vor allem der Umstand, dass wir wieder einmal den Löwenanteil der Teilnehmer gestellt hatten, die zudem überaus erfolgreich waren, verdient eine Erwähnung, hat unser Nachwuchs damit ein weiteres Mal seine Sonderstellung unterstrichen. Dazu meinen herzlichen Glückwunsch, von den zahlreichen Titeln und Qualifikationen ganz zu schweigen! 🙂
Anfang November nahm so mancher in vorauseilendem Gehorsam oder von übertriebener Vorsicht getragen die Gelegenheit wahr, das bestehende Hygienekonzept zu verschärfen, um möglichst jedwede Ansteckung unter den Teilnehmern zu vermeiden. Die entsprechenden Sorgen wurden derart vorgetragen, dass man eine Testung vor Turnierbeginn verordnete, obwohl die Meisterschaften bereits auf zwei Spielorte verteilt waren, um die Ansteckungsgefahr möglichst gering zu halten
Ob es nun daran gelegen, dieser „Baustein“ nur seinen Teil dazu beigetragen hatte oder aber die Jugendarbeit im Kreisverband zu jenem Zeitpunkt zum Erliegen gekommen war, das wird man wohl nie in Erfahrung bringen können. Tatsache ist jedoch, dass sich gerade einmal 28 Kinder und Jugendliche die Chance auf die Qualifikation zur Schwäbischen nicht hatten entgehen lassen wollen und davon kamen gleich derer 16 aus unserem Verein!
Überhaupt war unser Verein zu jener Zeit eine große Stütze im Jugendbereich, denn wir stellten unsere „Zitadelle“ für die Ausrichtung zur Verfügung, in der die Meisterschaften der U10, U14 und U18 stattfanden, während sich der „große Nachbar im Westen“ für die U12-er und U16-er verantwortlich zeichnete.
U10 – Anfang der Reise:
Es meldeten sich gerade einmal drei Teilnehmer an, die zudem allesamt unsere Vereinsfarben vertraten. Antonia, Emil und Leonas wollten es wissen, konnten aber schlecht ein eigenes Turnier spielen, selbst wenn eine Rückrunde angesetzt worden wäre.
Aus diesem Grund bildeten sie mit den U14-ern, die U12-er waren bekanntlich zu weit weg, ein Feld, was ihnen zunächst nicht gefiel. Und nach anfangs der unbegründeten Furcht vor den „Alten“ geschuldeten Niederlagen passten sie sich schnell dem Niveau an, sodass so mancher U14-er gehörig ins Schwitzen kam.
Leider reichte es noch nicht für einen entsprechenden „Skalp“, weshalb die Begegnungen untereinander den Ausschlag geben mussten. Hier hatte eindeutig Leonas die Nase vorn, der sowohl gegen Antonia als auch gegen Emil gewann.
Alle drei spielten ordentlich, wobei Antonia eine überaus reife Spielanlage aufwies und vor allem ihre Bedenkzeit gut zu nutzen wusste. Die Jungs haben insbesondere hinsichtlich der Zeiteinteilung noch Möglichkeiten, sich zu verbessern, was zweifelsohne in nächster Zeit passieren wird. 🙂
U12 – Einer Dampfwalze gleich:
In jeder Beziehung beeindruckend traten unsere U12-er auf, die mit Barbara, Elias, Robinson, Viktor dem Schrecklichen, Vincent B. und Vincent K. das neun Teilnehmer umfassende Feld aowohl quantitativ als auch qualitativ dominierten. So kamen alle unter die Top 7 und nur ein einsamer Kämpfer vom Sk Rochade Augsburg vermochte in diese Phalanx einzubrechen.
Das Turnier begann mit einem Paukenschlag, denn unsere „Amazone“ lehrte den Turnierfavoriten, sprich Vincent B., gleich Demut, indem sie in einer spannenden Partie keine Blöße zeigte und sich damit gleich ein Remis sicherte. Dies sollte auch die einzige Punkteteilung bleiben, die Vincent B. zulassen sollte, allerdings tat es ihm Barbara gleich, sodass beide mit 4,5/5 durchs Ziel gingen.
Nun musste die Buchholz zu Rate gezogen werden, die es mit einem halben Punkt Vorsprung gut mit Barbara meinte, die damit den Titel der Augsburger Meisterin errang und Vincent B. mit der Vizemeisterschaft vorlieb musste. Von beiden wirklich stark.
Hinter Barbara und Vincent B. gab es ein munteres Hauen und Stechen, aus dem letztlich Robinson als erfolgreichster Kämpe hervorging. Durchaus überraschend, wusste er doch, ebenso wie oftmals im Training, mit einer äußerst kreativen Eröffnungsbehandlung aufzuwarten. Da er sich jedoch diese Kreativität auch für die anderen Partiestadien zu bewahren gewusst hatte, schien dies die Konkurrenz zu überfordern, weshalb er letztlich den 4. Platz belegte.
Mit etwas Glück hätten dort auch Elias, Viktor der Schreckliche oder Vincent K. landen können, trennte sie doch lediglich ein Punkt oder gar nur die Feinwertung, aber an jenem Wochenende war ihnen selbiges einfach nicht hold, sodass sie auf den Plätzen fünf bis sieben einliefen, womit sie den Erfolg der Gruppe abrundeten. 🙂
U14 – Ein kleines Juwel:
In dieser Altersgruppe hätten unser Nachwuchs alles überstrahlen können, doch da Alexandra – Die „Amazone“ dieser Altersstufe – leider verhindert war und Alexander R. jun. bzw. Michael die Herausforderung in der U18 suchen sollten, um sich besser für künftige Aufgaben zu rüsten, entsandten wir mit Maarten und Philipp nur zwei Teilnehmer.
Beide sollten einfach nur das Gelernte aufs Brett bringen, sich weiter mit dem Turnierschach anfreunden und schauen, welche Möglichkeiten sich ergeben würden. Das taten sie dann auch mehr oder minder erfolgreich, wobei insbesondere Philipp das Talent besaß, das Nervenkostüm der anwesenden Betreuer äußerst zu belasten, indem er sich als „Radfahrer“ (nach oben buckeln, nach unten treten) zu erkennen gab.
Hätte er das nicht getan, sein Erfolg wäre wesentlich größer gewesen, denn seine Stellungen, oftmals vielsprechend, wurden immer wieder weggeworfen, sobald es gegen einen nominell besseren Gegner ging. Hoffentlich wird er diese Einstellung schon bald hinter sich lassen.
Auch Maarten wusste zunächst zu überzeugen, doch schien er von seiner tollen Ausbeute des ersten Tages derart zufrieden, dass er am zweiten Turniertag selbst Stellungen mit Mehrturm nicht mehr gewinnen wollte.
Ungeachtet dessen zeigten die Jungs, dass sie viel dazugelernt haben und dabei sind, sich zu wichtigen Stützen unserer U14-Mannschaft zu entwickeln. Weiter so. 🙂
U16 – Unsere klaffende Wunde:
Obwohl wir mit insgesamt 55 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 25 über eine wahrlich große Anzahl an Spielern verfügen, so vermochten wir doch keinen einzigen Schützling in dieser Altersstufe an den Start zu bringen. 🙁
Das wird sich hoffentlich bis zur nächsten Meisterschaft ändern, denn das ist definitv kein Zustand, der unseres Vereins würdig ist!
U18 – Eine starke Meute:
Man hätte hier auch von den „glorreichen Sieben“ sprechen können, allerdings wäre man dann nicht Alexander R. jun. und Michael gerecht worden, die zu Trainingszwecken in der stärksten Konkurrenz antraten. Wie gut sie das taten, dazu später mehr, doch sei soviel verraten, dass sie über Wohl und Wehe vieler Teilnehmer entschieden haben.
Neben den beiden Jungs gingen für uns auch noch David, Raphael und Sergej an Start, um möglichst allesamt die Qualifikation zur Schwäbischen zu erreichen.
Insbesondere für Raphael sah es anfangs hervorragend aus, denn er stürmt mit 3/3 los und es schien, als könne ihn niemand daran hindern, die Meisterschaft zu holen. Doch zum Schluss hin musste er ausgerechnet gegen Michael und Alexander R. jun. ran, was sich für ihn als fatal erweisen sollte.
Während er in der vierten Runde gegen Michael mit zwei Minusbauern doch noch den rettenden Weg in den Remishafen hatte finden können, erwischte es ihn gegen Alexander R. jun., womit die Meisterschaft an einen Konkurrenten ging. Bitter für Raphael, aber es bleibt quasi in der Familie. 😉
Einen starken Auftritt boten Michael und der dem Training nicht gerade aufgeschlossene David, die mit 3,5/5 bzw. 3/5 durchs Ziel gingen. Dieses Ergebnis sieht möglicherweise nicht so beeindruckend aus, doch die Qualität der Partien hätte den ein oder anderen, zumindest halben Zähler durchaus verdient.
Bliebe damit nur noch Sergej zu erwähnen, der sich wahrlich wesentlich besser schlug, als das sein Resultat vermuten ließe. 0/5 sind wahrlich hart und in dieser Form unverdient, hätte er mindestens eineinhalb Punkte verdient gehabt. Aber seine mangelnde Spielpraxis führte oftmals zur Zeitnot, diese zu unnötigen Fehlern und diese wiederum zu Niederlagen. Wirklich schade. 🙁
Fazit:
Insgesamt betrachtet, könne wir durchaus zufrieden sein, wenngleich uns auch vor Augen geführt wurde, dass es noch viel zu tun gibt, wenn wir den Anschluss an die bayerische Spitze nicht wieder verlieren wollen.
Aber nun heißt es, sich erin wenig zu freuen und dabei nicht zu vergessen, sich für neue Herausforderungen zu rüsten. Denn diese stehen unmittelbar bevor! 🙂
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