Die vier Musketiere
An der diesjährigen Meisterschaft nahmen Jakob, Robert, Zarko und ich teil. Und während die Jungs für anstehende Herausforderungen gewisse Dinge bei starker Gegnerschaft testen wollten, wollte ich mir einfach nur ein Bild von meinem aktuellen Leistungsstand in dieser Disziplin machen. So gesehen war die Veranstaltung ein voller Erfolg für uns, auch wenn schonungslos aufgedeckt wurde, dass es doch noch einige Baustellen gibt und ich mein eigenes Training unbedingt bald wiederaufnehmen müsste.
Leider fanden sich nur 30 Teilnehmer in den schönen Räumen des SK Rochade Augsburg ein, wobei dies der Stärke des Feldes keinen Abbruch tat, war doch das Turnier für Augsburger Verhältnisse recht ordentlich besetzt. Dies freute uns alle sehr, stand doch damit fest, dass die Wahl des Turniers unseren Ansprüchen vollumfänglich entsprach.
Unser Jakob, bekannt dafür, dass gerade die Partien mit verkürzter Bedenkzeit zu seinen Favoriten zählen, spielte ein ausgesprochen solides Schach und stellte von Runde zu Runde sein Talent unter Beweis. Doch erst in der letzten Runde krönte er seine Leistung, indem er einen erfahrenen Kreisligaspieler eindrucksvoll bezwang und sich so für die anstehenden Kämpfe mit der U12-Mannschaft bestens gewappnet zeigte.
Dieses Mal war es Robert, der von Änderungen im Repertoire betroffen war. Folglich stand für ihn nicht das Ergebnis, sondern die Umsetzung und vor allem das bessere Verständnis für die jeweiligen Stellungstypen im Vordergrund. An beidem muss er zwar noch arbeiten, wobei die Lücken keineswegs so groß sind, wie das Ergebnis vermuten lässt, hat er doch so manchen halben Punkt aufgrund zu knapper Bedenkzeit liegen lassen.
Auch Zarko hatte so seine liebe Not mit der Bedenkzeit, sodass ihm noch mehr Punkte und eine noch bessere Platzierung verwehrt blieben. Aber die gereifte Partieanlage macht doch Spaß auf mehr und so mancher Gegner verzweifelte jetzt schon daran. So gelang ihm ein schöner Start mit einem Sieg gegen FM R. Behling und einer Niederlage in aussichtsreicher Stellung durch Zeitüberschreitung gegen den späteren Turniersieger Th. Zehrfeld. In der Folge holte er noch 4/7 und belegte damit mit insgesamt 5/9 nicht nur den 12. Platz, sondern sicherte sich auch den Jugendpreis.
Hinsichtlich meiner Leistung kann man nur konstatieren, dass diese schlichtweg inakzeptabel war. Es begann mit einer mangelhaften Zeiteinteilung, die regelmäßig dazu geführt hatte, dass es gegen Ende sehr hektisch und unübersichtlich zuging. Doch dies wäre mit zunehmender Spielpraxis relativ flott zu beheben. Viel schlimmer wog der Umstand, dass spielerische Schwächen mein ständiger Begleiter waren, die im Nichtgewinnen eines elementaren Turmendspiels gipfelten. Diesen schachlich desolaten Zustand hatte N. Krug in der letzten Runde trefflich auszunutzen gewusst und hatte damit verhindert, dass ich unverdientermaßen noch auf dem Podest landete.
Für die Zukunft wäre es schön, wenn dieses Turnier einen größeren Zuspruch erhielte, denn zum einen war es sehr gut organisiert, P. Endisch sorgte souverän für einen reibungslosen Ablauf, wobei es ihm die Teilnehmer auch nicht schwer gemacht hatten, und schließlich gibt es im Bereich des KVA kaum andere Schnellschachturniere, die qualitativ auch nur annährend an die Meisterschaft herankommen.
Einen Bericht des Ausrichters und die Abschlusstabelle gibt es hier.
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