The same procedure…
Ausgangssituation: Bereits in der zweiten Runde sollte es sein, daß sich die beiden letztjährigen Aufsteiger aus der C-Klasse erneut an den Spieltischen begegnen. In der letzten Saison gab es ja ein (aus unserer Sicht) unglückliches 3:3 und wir ließen an diesem Tag den einzigen Mannschaftspunkt der Saison liegen. Wer möchte, kann den Bericht gerne nachlesen. Nun ging es erneut zur Sache und beide Mannschaften wollten natürlich 2 Punkte nach Hause bringen. Von einem Derby zu sprechen ist wohl zu hoch gegriffen, aber es fühlte sich so an. Da Haunstetten 3 mit seiner starken Mannschaft ein Aspirant auf einen Aufstiegsplatz ist, wollten wir natürlich möglichst den Mannschaftssieg und auf keinen Fall eine Neuauflage von 2012. Die Voraussetzung dafür, Aufstellung in Stammbesetzung“, war bei uns gegeben. Wie würde Haunstetten antreten ?
Natürlich haben wir gerne dem im Vorfeld geäußerten Wunsch nach Spielvorverlegung auf 16 h entsprochen und waren pünktlich in voller Stärke da. Von unseren Gästen waren jedoch erst 2 anwesend, weshalb um 16 h die Uhren angestellt wurden aber offiziell noch keine Gastmannschaft da war. Allerdings kamen die restlichen Spieler bald darauf und die Partien konnten beginnen.
Es zeigte sich, daß Haunstetten nicht in der erwarteten Besetzung antrat. Daß die folgenden Stunden ein unglaubliches deja-vu und darüber hinaus noch erhöhten Blutdruck, Haarausfall (wegen Haare raufen) und Adrenalinüberproduktion bei vielen Spielern hervorrufen sollte, war zu diesem Zeitpunkt noch völlig undenkbar.
Machen wir es (zumindest bei der ersten Brettern) kurz und der Reihe nach:
An Brett 6 machte Robert ziemlich schnell ein Remis, denn es war remis. Ungleichfarbige Läufer, unbewegliche Könige.
0,5 : 0,5
Warum Jörg an Brett 1 nach der kreativen (aber objektiv nicht guten) Eröffnung e4 + c4 ins Grübeln kam, mit c4 den falschen Bauern schlug und dann nach wenigen Zügen eines Läufers so überdrüssig wurde, daß er ihn einfach zum Schlagen hinstellte, ist rational nicht wirklich zu erklären. Schachblindheit, Streß, Unkonzentriertheit, … klingt alles nach Ausrede. Fakt war, nach 9 Zügen war ein Läufer ersatzlos eingestellt. Der Rest ist Schweigen…
0,5 : 1,5
Dafür machte es Andi an Brett 2 wie gewohnt und fuhr einen Sieg ungefährdet nach Hause. Er war an diesem Abend unsere Bank.
1,5 : 1,5
Was machten die anderen 3 Bretter ? An Brett 5 stand Wernfred mal besser, mal auf remis, mal schlechter, je nachdem, wann man schaute. An Brett 4 kämpfte unser Erik um den Sieg, und der Druck wurde so groß, daß sein Gegner Remis anbot. Frage an den Mannschaftsführer (Jörg) → Nein! → weiter. Und Noa hatte sowieso den Ehrgeiz, den Punkt zu holen, hatte sie sich doch in der 1. Runde mit einem Remis zufriedengeben müssen.
An Brett 4 einigte man sich einige Zeit später in einer kritischen Stellung doch auf die Punkteteilung.. Dies erschien richtig, da in dieser komplizierten Stellung jeder Fehlzug zum Desaster hätte führen können. Und so war zumindest der halbe Punkt gesichert. Angebot -> angenommen → Remis !
2 : 2
Bei den Zuschauern machte sich nun langsam erhöhter Puls breit, der stetig stieg, nachdem bei Wernfred an Brett 4 die Stellung zweischneidig wurde. Allerdings entspannten wir uns wieder, als er schließlich einen Turm gewinnen konnte und nun mit D+T+T gegen D+T spielte. Der Blutdruck schoß aber augenblicklich wieder hoch, als es nach einem möglichen Dauerschach des Gegners aussah. Ein kurzer Blick auf Brett 3 zeigte, daß Noa ihre Partie gut führte. Nun fragte auch sie, ob sie das Remisangebot ihres Gegners annehmen solle. Jörg antwortete mit „Nein“. Das war auch ganz in ihrem Sinne und so spielten unsere Bretter 3 und 4 weiter auf Sieg.
Als Wernfred allerdings eine locker gewonnene Abwicklung ins Endspiel „übersah“ und stattdessen einen unerklärlichen Turmzug spielte, ging das alte Leiden mit dem Puls wieder los. Dazu kam Haarausfall durch intensives Raufen. Sollte es etwa doch noch 1:1 ausgehen ? Das kann doch nicht wahr sein. Aber Wernfred griff nur die gegnerischen Freibauern von hinten an und wickelte auf seine ganz eigene kreative Art in ein doch noch gewonnenes Endspiel ab. Dieser Punkt wäre also im Sack ! Gut gemacht.
3 : 2
Also nur noch Noa, die ihre mindestens Remispartie irgendwie beenden muß und der Mannschaftssieg wäre geschafft. Leider befiel die umstehenden (jetzt sahen alle zu und standen um den Tisch) erneut ein überwunden geglaubtes Leiden. Sie schaffte es einfach nicht, zu gewinnen oder das Remis zu erzwingen, und bei tickender Uhr (und weniger Zeit) kippte plötzlich das ganze Spiel. Mit nur noch wenigen Minuten auf der Uhr mußte sie sich am Ende geschlagen geben.
Man sagt ja, Sport sei gesund. Was an diesem Abend allerdings von den Beteiligten abverlangt wurde, war es sicher nicht. Nach Partieende standen beide zitternd auf. Der Kampf hatte sie und alle Anwesenden arg mitgenommen. Und am Ende stand es erneut
3 : 3
Letzlich ist nicht viel passiert, ein Remis eben. Aber es blieb das deja-vu daß Haunstetten 3 uns erneut glücklich entwischt ist. Ms Sophie läßt grüßen. Jedoch war es wieder ein spannender Kampf mit unseren sympathischen Schachfreunden aus Haunstetten. Und vielleicht gibt es ja mal eine 3. Runde im „Derby“.
Wir freuen uns schon drauf.
(JB)
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