Das erste Endspiel: Schachfreunde Augsburg – Schachklub Kriegshaber

Ohne unser Spitzenbrett Alex mussten wir bei Kriegshaber, die wie Haunstetten, Kötz Ichenhausen und die Schachfreunde 8:2 Mannschaftspunkte auf dem Konto hatten, antreten. Die Situation war klar. „Wer Federn lässt“, ist raus aus dem Aufstiegsrennen. Und –  so war meine Überlegung, selbst ein 4:4 würde keinem nützen, da Haunstetten mit dem leichtesten Restprogramm zwei lockere Siege einfahren würde. „Doch erstens kommt es anders und zweitens als ich denke…“!  Nach diesem Mannschaftskampf habe ich dann beschlossen, das Denken über Partieergebnisse und Voraussagen ganz einzustellen:-)

 

Da Alex nicht zugegen war, übernahm ich (Andreas) die Rolle des Mannschaftsführers und suchte zuerst einmal nach einem achten Mann für diese wichtige Begegnung. Paul erklärte sich ohne zu überlegen bereit einzuspringen und „Schwabenligaluft“ zu schnuppern. Nach der Begrüssung wurden die Uhren angedrückt und dann gingen einige Schachdramen los.

 

Martin, der sehr erfolgreich in Bad Wörishofen gespielt hatte, schien diesen Schwung mit ans Brett zu bringen und gewann mit Springer schlägt auf h6 einen Bauern. Das Zurückschlagen gxh6 war nicht möglich, da Turm f1 schlägt Springer f6 gefolgt wäre mit Minusbauer und noch schlechterer Königsstellung. “ O.k. passt“, dachte ich bald 1:0 für uns. Doch dann stellte Martin leider  auf d5 einen Springer und noch einen Turm auf e1 ein und Kriegshaber ging in Führung.

 

Am Spitzenbrett hatten wir jetzt mit Hannes über ein halbes Jahrhundert Schacherfahrung sitzen und ich hatte nie den Eindruck dass etwas anbrennen könnte. Allerdings lies auch sein starker Gegner nichts zu und so trennte man sich mit einem dem Spielverlauf gerechten Remis. Zwischenstand SFA 0,5 – 1,5 SKK

 

Herrmann hatte eine sehr verwickelte und interessante Stellung, wo klar war, wer jetzt ein Tempi verschenkt oder zu abwartend spielt verliert. Beide haben es sehr gut gemacht, so dass ein Friedensschluss – Remis – hinzukommt.

 

Unser Youngster Alex B. zeigte sein schon sehr fortgeschrittenes Spielverständnis einmal mehr, musste er sich doch sowohl in der Abwehr eines Angriffs beweisen, um dann zu kontern und mit Mehrbauern das Endspiel sicher zu gewinnen. Ausgleich 2:2

 

Dass die französische Abtauschvariante stark remisverdächtig ist, das ist bekannt, nur Paul und sein Gegner wollten beide das Gegenteil beweisen. Erst gewann Thommy von Kriegshaber einen Bauern mit besserer Stellung, doch Paul wehrte sich, kam zu einem Angriff, der wiederum mit einem Gegenangriff beantwortet wurde. Ich dachte, „also jetzt ist gleich einer Matt“ und plötzlich war es remis. Eben doch die Abtauschvariante. Trotzdem  ein toller Einstand für Paul in der Ersten.

 

Erik und sein Kontrahent versuchten die Frage zu beantworten: „Wer hat das schönere von einem Bauern unangreifbare Springerfeld und die besseren Leichtfiguren insgesamt und kommt dadurch in Vorteil?“ Der Vorteil war wohl auf Seiten des Kriegshaberers, doch im 39. Zug überschritt dieser die Zeit! Kompliment an Erik, der trotz schlechterer Stellung zäh und nervenstark spielte. Erstmals in Führung 3,5:2,5 !

 

Spielten noch Zarko und Ich. Mit einem Pircaufbau hatte ich zuerst eine solide Stellung erhalten, doch hatte ich in einem Damenendpiel bei Zeitnot einen Zentrumsbauern weniger. Da ich Zarkos Stellung remis einschätzte, hoffte ich, dass ich irgendwie ein Dauerschach anbringen konnte. Leider war meine Stellung verloren. Stand 3,5 – 3,5

 

Nun zeigte jedoch Zarko was in ihm steckt. Er schaffte es wirklich „Milch aus der Zitrone “ (wahrscheinliche Remisstellung) zu pressen und machte das fast nicht mehr Geglaubte wahr! Er gewinnt nervenstark die letzte Partie des Tages und sichert uns Schachfreunden  den 4,5 – 3,5 Sieg gegen Kriegshaber. Bei diesem Mannschaftskampf waren alle Ergebnisausgänge möglich, doch hatten wir in dem wohl bisher wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte das bessere und glücklichere Ende für uns. Das nächste wichtigste Spiel der Vereinsgeschichte:-) (es scheint da noch mehrere zu geben) steht dann im April an, wenn es um den Aufstieg in die Schwabenliga I  gegen Kötz Ichenhausen geht. Haunstetten spielte überraschend nur 4-4 gegen Dillingen, die im Durschnitt 200 DWZ Punkte weniger hatten . So haben wir es am letzten Spieltag selber in der Hand wohin die Reise führt. Beim FCA leihe ich mir jetzt mal den abschliessenden Slogan aus. „Auf geht’s Schachfreunde Augsburg – Kämpfen und Siegen!“


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