Kreisklasse B: 3. Runde; Schachfreunde Augsburg V – SG Augsburg V

Am Limit

 

 

Als wenn unser Lazarett nicht bereits groß genug gewesen wäre, musste mit Artur ausgerechnet der Kapitän der Mannschaft die Liste der krankheitsbedingten Ausfälle verlängern, sodass es ungemein schwierig wurde, überhaupt einen kompletten Vierer aufzustellen. Als dann auch noch Carstens Zug aus Bremen, übrigens eine Direktverbindung (!!), mit einer knappen Verspätung von etwa dreieinhalb Stunden einfahren sollte, da schien es gar unmöglich, alle Bretter zu besetzen.

 

Glücklicherweise sollte die fünfte Mannschaft der SG Augsburg in unserer „Zitadelle“ empfangen werden, sodass ein Nachwuchsspieler vorzeitig zum Einsatz kommen konnte. Es traf unseren David, der die sich ihm bietende Chance blendend wahrnahm, an der Niederlage des Teams aber letztlich nichts zu ändern vermochte. Eine Niederlage, die weder gerechtfertigt noch in der Höhe verdient war.

 

 

Nicht nur der Not gehorchend, sondern auch auf deren Stärke vertrauend, wurden Behzad, David, Denis und Wernfred aufgestellt, die mit einer „Jetzt-erst-recht-Einstellung“ an die Bretter gingen und mitunter für ihre wenigen verhinderten oder vielen erkrankten Kameraden spielten. Das taten sie zunächst auch so gut, dass man gegen die Routiniers aus dem Herrenbach durchaus auf einen Sieg hoffen durfte.

 

Denn Behzads Gegner hatte bereits die Eröffnung suboptimal behandelt, was unser „Schweiger“ durchaus erkannt hatte, aber leider wollte ihm irgendwie die richtige Fortsetzung nicht schnell einfallen, weshalb er schon in dieser frühen Phase anfing, ordentlich Zeit zu investieren. Zwar gelang es ihm dennoch nicht, einen Weg zum klaren Vorteil zu finden, doch war seine Idee gleichfalls nicht von schlechten Eltern.

 

Zeitgleich standen Wernfred und David recht stabil, was angesichts der Eröffnungswahl nicht weiter verwunderte. Sogar Denis, dem es anzumerken war, dass er dem Training längere Zeit nicht hatte beiwohnen können, behandelte die Eröffnung äußerst kreativ im positiven Sinne, sodass sich hier gleichfalls schon bald ein kleiner Vorteil abzeichnete.

 

Apropos Vorteil, unser David, oftmals für seine fehlende Konzentration und Ernsthaftigkeit getadelt, zog im Laufe der Partie alle Register, ließ sich für jeden Zug ordentlich Zeit, achtete darauf, was der Gegner für Pläne verfolgen könnte und verlor dabei nie seinen Weg aus dem Blick. Dies alles in Kombination hatte zur Folge, dass er nach einem taktischen Schlagabtausch mit einem Mehrturm zurückblieb, den er nach Umschiffung kleinerer Fallen geschickt zum Einholen des ersten Punktes nutzte – 1:0. Glückwunsch. 🙂

 

Damit nicht genug, denn Wernfred hatte sich einen großen positionellen Vorteil gesichert, indem er des Gegners schwarzfeldrigen Läufer quasi lebendig beerdigt hatte. Dass hier alsbald auch ein materieller Vorteil folgen würde, das war nur eine Frage der Zeit. Auch Denis hatte dem Gegner mittlerweile eine positionelle Ruine verpasst und machte Anstalten, selbige zu stürmen. Lediglich des Gegners Springer auf g4 strahlte eine gewisse Scheinaktivität aus, doch ein Kick mit h3 sollte den Gegner der letzten vermeintlich aktiven Figur berauben. Am Spitzenbrett hatte sich Behzads Vorteil verflüchtigt, sodass die Stellung ausgeglichen war und nur noch der Unterschied im Zeitverbrauch förmlich ins Auge stach.

 

Plötzlich vermeldete das vierte Brett der Gegner einen Sieg. Was war geschehen? Denis hatte seinen Druck weiter erhöht und als er sich anschickte, die Früchte seiner Bemühungen zu ernten, da fiel sein König einem Matt zum Opfer. Ausgerechnet jener Springer auf g4, der bis dato einfach nutzlos herumgestanden hatte und den man mit h3 jederzeit hätte zwingen können, sich noch schlechter zu stellen, hatte der schwarzen Dame den Weg zum weißen König geebnet. Bitter – 1:1.

 

Ein weiterer Schlag sollte die Mannschaft treffen, denn ausgerechnet Wernfred, der den Gegner jederzeit im Griff gehabt hatte, führte in nunmehr überwältigender Stellung seinen übernächsten Zug zuerst aus und büßte damit einen ganzen Turm ein. Aus offensichtlicher Verärgerung über sich spielte er jedoch weiter, stand aber verständlicherweise auf verlorenem Posten.

 

Diesen hatte Behzad zwar nicht inne, doch ließ er sich mit zunehmender Zeitknappheit immer weiter zurückdrängen und überließ seinem Gegner die Initiative. Dieser wusste selbige hervorragend zu nutzen, beschäftigte Behzad an verschiedenen Schauplätzen, was unseren Behzad weitere Bedenkzeit kostete. Als er sich endlich in Sicherheit wähnte, da holte der Gegner zum Schlag gegen den Königsflügel aus, was zunächst einen Bauern und alsbald die Partie kostete. Äußerst schade – 1:2.

 

Nachdem der Kampf nun eigentlich entschieden war und sich Wernfred mit seinem Fauxpas abgefunden hatte, streckte er die Waffen und besiegelte damit die 1:3-Niederlage.

 

Fazit:

 

Hier war wesentlich mehr drin und man mag es sich nicht auszumalen, was unsere Fünfte in ihrer üblichen Aufstellung an jenem Abend den Herrenbachern angestellt hätte. Aber alles Wenn und Aber nutzt nichts, vielmehr heißt es den Blick nach vorne zu richten und sich darüber zu freuen, dass selbst jene Spieler, deren Grundausbildung bei Weitem noch nicht abgeschlossen ist, problemlos mithalten können. Gut zu wissen, falls sich nach der Winterpause unsere Reihen nicht wieder merklich auffüllen sollten.

 

Wie gewohnt sind alle Ergebnisse und sonstigen Dinge im Ligamanager einzusehen. Viel Spaß dabei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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