Kreisklasse B: 6. Runde; Schachfreunde Augsburg V – SK Keres II

Ein verschenkter Punkt

 

 

Da der Zug nach oben bereits abgefahren war, hieß es nun, die restliche Saison möglichst erfolgreich zu gestalten, um einem Abrutschen an das Tabellenende oder zumindest in dessen Nähe vorzubeugen. Hierfür war es erforderlich, gegen die vor Beginn der Saison als Aufstiegsfavoriten erklärte zweite Mannschaft des SK Keres zu punkten.

 

Aufgrund diverser Absagen vermochte Artur zwar auf kaum einen seiner Stammspieler zurückzugreifen, weswegen er voll auf die Jugend setzte und für diese mutige Entscheidung sich und sein Team mit einem Mannschaftspunkt belohnte, sodass der fünfte Platz in der Tabelle verteidigt werden konnte.

 

 

Die Saison ist lang und unser Rotationssystem für alle Beteiligten recht anstrengend, weshalb man offen eingestehen kann, dass wir zum Ende der Spielzeit hin etwas auf dem Zahnfleisch dahergekrochen kommen. Obschon diese Situation in diesem Ausmaß nicht vorhergesehen worden war, stellte sie nur ein bedingtes Problem dar, stehen doch etliche Spielwillige in den Startlöchern, um bei Bedarf die Ausfälle zu kompensieren.

 

Entsprechend war es Artur leichtgefallen, einen Vierer zu nominieren, indem er neben ihm Behzad, Sergej und Tobias auflaufen ließ. Zugegeben, die Mannschaft wusste in dieser Zusammensetzung nicht mit Erfahrung zu überzeugen, vielmehr waren der Trainingseifer und die Spiellaune jene Punkte, die für sie sprachen.

 

Als gegen 18 Uhr die Uhren angedrückt wurden, da war leider erst ein Spieler der gegnerischen Mannschaft zugegen, weshalb dieser seine Partie nicht aufnehmen durfte und stattdessen tatenlos zusehen musste, wie auch an seinem Brett die Zeit lief. Doch glücklicherweise musste er dies nicht allzu lange tun, denn alsbald trafen zwei seiner Kollegen ein, die den Spielbericht ausfüllten und anschließend den Kampf aufnahmen.

 

Das zweite Brett sollte nicht nur zu jenem Zeitpunkt, sondern sogar für den Rest des Abends verwaist bleiben, denn man hatte vergessen, sich um das Bringen des hilfsbedürftigen Mannschaftskameraden zu kümmern. Sehr bedauerlich für den betreffenden Spieler, der sicher gerne gespielt hätte.

 

Doch des einen Leid ist des anderen Freud und so konnte Artur eine Stunde nach offiziellem Rundenbeginn einen Punkt eintragen, musste aber von da an stundenlang bangen, ob es seinen drei Jungs gelingen würde, die ersehnten eineinhalb Punkte zu holen, um den Mannschaftserfolg zu erringen – 1:0.

 

Dies sah zunächst auch ganz danach aus, denn Behzad spielte in der Eröffnung tadellos, baute sich mit Schwarz gut auf und lauerte darauf, in den nächsten Zügen die Initiative zu übernehmen. Sergej, der gleichfalls mit Schwarz zu spielen hatte, stand ebenso fest, obwohl er sich nach den Anfangszügen offensichtlich nicht heimisch fühlte. Auch Tobias, quasi in letzter Minute in die Mannschaft gerutscht, ging mit dem Schottischen Gambit den Gegner kühn an und zeigte damit seinen Willen zu siegen.

 

Allerdings schien unser Tobias Kühnheit mit Tollkühnheit zu verwechseln, leitete er doch verfrüht einen Angriff ein, vermochte aber dem postwendenden Gegenschlag nichts mehr entgegenzusetzen, sodass die Aussichten das Mittelspiel zu überleben derart schlecht waren, dass unser Heißsporn die Waffen streckte – 1:1.

 

Glücklicherweise verfügte Sergejs Stellung nach wie vor über eine grundsolide Festigkeit, wenngleich Sergej sich anschickte, eine zweifelhafte Idee umzusetzen, und Behzad wurde um das Erbringen eines Beweises ob der Stärke seiner Stellung betrogen, indem dessen Gegner eine Figur einstellte. Diesen Vorteil umzusetzen fiel unserem „Schweiger“ Dank der neu gewonnenen Stärke äußerst leicht, womit die Führung wiederhergestellt war – 2:1.

 

Von diesem Zeitpunkt an geriet das dritte Brett in den Fokus des Interesses aller Spieler und Zuschauer. Je nach Sympathie wurden dem einen oder dem anderen Spieler die Daumen gedrückt, wobei dies letztlich für den Ausgang der Partie nicht relevant war. Den Ausschlag gab des Gegners Routine und vor allen Dingen die komplette Umsetzung von Sergejs anrüchigem Plan, welche in Kombination zu einer schlechten Stellung führten, in der unser Recke in der Folge vom Gegner sauber zerlegt wurde – 2:2.

 

 

Fazit:

 

Ein schlussendlich wohl verdientes Remis, das mit mehr Spielpraxis unserer Nachwuchsspieler an den hinteren Brettern vermutlich in einen Sieg für unsere Fünfte umgemünzt hätte werden können. Unabhängig davon stellt der eine erspielte Punkt keinen Beinbruch dar, obwohl nun vom dritten bis zum letzten Platz alles möglich ist. Der letzte Spieltag wird die endgültige Antwort geben.

 

Bis dahin kann man sich alle Ergebnisse und Statistiken im Liganamanager anschauen. Viel Spaß dabei.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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