Um es vorwegzunehmen: Gutes Schach war zumindest von meiner Seite nicht zu erwarten. Über Stunden trommelten die Fans der Handballerinen des TSV Haunstetten in der benachbarten Halle. Und auch bei dem ein oder anderen Spieler von uns schien an diesem Tag „die Luft raus“ zu sein.Ziemlich schnell erwischte es Hermann, der zwar in seinen Lieblingsaufbau überleiten konnte, jedoch nach mehrmonatiger Pause einen Springer einstellte, was sein erfahrener Gegner sicher zum Sieg führte. Mehran, der direkt mit Robert vom C- Trainerlehrgang angereist kam, hatte noch die Energie und landetet in einem fortgeschrittenen Mittelspiel mit jeweils Dame und Springer. Mit zwei Mehrbauern glich er sicher zum 1:1 aus. Die Notbremse ziehen musste Jakob, der sich mit seinem Gegner auf Remis einigte, da direkter Bauernverlust drohte. Schien alles noch im Rahmen zu sein. Doch dann kam ein Doppelschlag zu unseren Ungunsten. Sofie und ihr Gegner hatten beide nicht rochiert. Auf der d- Linie befand sich ein Freibauer, den Sofie aufzuhalten versuchte. Leider konnte Sie die Partie nicht halten, wobei ich das Ende nicht gesehen habe. Das Handy machte Alex B. einen Strich durch die Rechnung. er hatte es zwar ausgeschaltet, doch die Weckerfunktion meinte, dass sie sich von selbst aktivieren muss. Klingelingeling, es ist nicht Weihnachten, sondern plötzlich steht es 3,5 zu 1,5 gegen uns. Der Rest ist wieder typisches Kreisklassendrama. Ich (Andreas) stehe mit Minusbauer sehr schlecht, bei Robert schaut alles nach einem Remis aus. Lediglich Alex S. schien noch in der Lage zu sein, mit guter Druckstellung den vollen Punkt einzufahren, was er dann auch zeitnah machte. Mein Gegner bekam es dann irgendwie mit der Angst zu tun. Als ich aus aktueller Notlage heraus einen aktiven Damenzug machte, strebte er eine Stellungswiederholung an, die ich dankend zum Remis annahm, da ich auf Bruch stand. Robert kannte den Zwischenstand und spielte tapfer auf Sieg. Was sollte er auch machen? Und diese Kampfesmentalität wurde belohnt. Sein Gegner übersah selbst einen Läuferzug nach d8, der wohl ihm den Sieg geschenkt hätte und musste nach Damenverlust die Waffen strecken.
Tja, wenn bei uns vieles schiefläuft und es trotzdem zu einem 4:4 langt, darf man im Moment trotzdem zufrieden sein. „Es ist wie es ist und es kommt wie es kommt“ um mit einem meiner Lieblingszitate zu schließen. ( aus „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“) Auf zu neuen Schachtaten!:-)
Schreibe einen Kommentar