Kreisliga III: 2. Runde; Schachfreunde Augsburg IV – SC Lechhausen II

Ein echter Gipfelsturm

 

 

Dem in der ersten Runde mit erfrischender Leichtigkeit errungenen Sieg wollte unsere Vierte ausgerechnet gegen den SC Lechhausen II einen weiteren folgen lassen. Ausgerechnet deshalb, weil es gerade die Mannen um Kapitän Valentin Usselmann gewesen waren, die in der vergangenen Spielzeit unserer dritten Mannschaft die einzige Niederlage zugefügt und damit die Meisterschaft verdorben hatten.

 

Davon unbeeindruckt, begaben sich unsere Recken an die Bretter, spielten wiederholt ein herrliches Angriffsschach, überboten sich dabei beinahe in der Geschwindigkeit des Siegens und durften nach etwas mehr als drei Stunden Spielzeit einen beeidruckenden Erfolg feiern. Dem gesamten Team einen herzlichen Glückwunsch, war es doch eine Freude zuzuschauen. 🙂

 

 

Zweifelsohne waren die Vorzeichen für die Gäste aus Lechhausen nicht gut, hatten sie doch gleich vier Bretter neu besetzen müssen, wobei noch erschwerend hinzukam, dass trotz alledem das Spitzenbrett an jenem Abend verwaist bleiben sollte. Allerdings hatten sie an den verbliebenen Brettern durchweg erfahrene Kräfte im Einsatz und außerdem ging es gegen unser neuformiertes Achterteam, sodass von einer spannenden Begegnung ausgegangen werden konnte.

 

Entsprechend eingestellt, Paul leistet als unser jüngster Mannschaftsführer diesbezüglich wahrlich vorbildliche Arbeit, gingen Anton, Behzad, Denis, Elisha, Gunter, natürlich Paul, Steven und Werner an die Bretter. Das heißt, Pauls Anwesenheit am Brett war nicht lange vonnöten, fehlte doch sein Gegner an jenem Abend.  Anschließend überschlugen sich jedoch die Ereignisse, weshalb eine andere Form des Berichtens geboten ist.

 

 

Chronologie eines Sieges:

 

2. Brett:

Acht Unentschieden in Folge in den Mannschaftskämpfen, allesamt ausgekämpft bis zum Schluss, hatten unseren ansonsten eher sanftmütigen Gunter eine erstaunliche Wandlung durchlaufen lassen. Mit grimmiger Entschlossenheit hatte er verkündet, dass es dieses Mal kein Remis geben werde, entkorte das Königsgambit und setzte mit 15. Dc5 noch vor Ablauf einer Stunde Matt – 1:0!

 

1. Brett:

Pauls Gegner hatte dem Kampf leider letztlich tatsächlich fernbleiben müssen, weshalb nach sechzig Minuten die Führung, wenngleich etwas ruhmlos, ausgebaut wurde – 2:0.

 

4. Brett:

Wenige Minuten danach steuerte Behzad einen weiteren Zähler unserem Punktekonto bei. Was war geschehen? Der Gegner hatte in der Eröffnung etwas experimentiert und damit Behzad über ein angetäuschtes „Französisch“ in den „offenen Sizilianer“ gelockt. Hier jedoch holte ihn „Napoleons Rache“ ein, denn er tappte in eine bekannte Falle der Französichen Verteidigung, verlor zunächst eine Figur, anschließend die Kontrolle über die schwarzen Felder und schlussendlich die Partie in weniger als zwanzig Zügen – 3:0.

 

6. Brett:

Von dieser Entwicklung scheinbar erschüttert stellte Stevens Gegner unvermittelt gleichfalls eine Figur ein und gab umgehend auf. Sicher war die Niederlage in dieser Form unnötig gewesen, aber Steven, der sich in einer trefflichen Verfassung befindet, hatte bereits an seinem Plan gefeilt, während der Gegner immer noch nach den besten Feldern für seine Figuren gesucht hatte. Das alles übrigens nach gerade einmal 74 Minuten Gesamtspielzeit – 4:0!

 

5. Brett:

Mit dieser beruhigenden Führung im Rücken entschloss sich Elisha in ausgeglichener Stellung zu einem Remisgebot, das vom Gegner ausgiebig geprüft wurde. Wohlgemerkt weniger in seiner Stellung nach einem Gewinnweg suchend, sondern prüfend, ob sich ein Weiterspielen im Mannschaftssinne lohnen würde. Was er jedoch zu sehen bekam, das schien ihm derart schlecht zu gefallen, dass er in die Punkteteilung einwilligte – 4,5:0,5.

 

8. Brett:

Die Unterschriften auf den Partieformularen des sechsten Brettes waren noch nicht getrocknet, da streckte Denisens Gegner die Waffen. Er hatte sich zwar wacker gegen die drohende Niederlage gewehrt, hatte aber letztlich dem Mehrbauern und der aktiven Stellung unseres stark aufspielenden Recken nichts mehr entgegenzusetzen – 5,5:0,5.

 

7. Brett:

Es sollte nicht lange dauern, der Kampf war ja nun endgültig entschieden, da schmückte ein weiteres Ergebnis den Spielberichtsbogen. Werner hatte remisiert und sich so von der ungewohnten Situation befreit, Spieler und Betreuer zugleich zu sein, war doch sein Gegner sehbehindert. Im Laufe der Partie hatte er zwar zwischenzeitlich leichte positionelle Vorteile gehabt, welche sich aber wieder verflüchtigt hatten, sodass die Punkteteilung absolut in Ordnung ging – 6:1.

 

3. Brett:

Eigentlich müßig zu erwähnen, wie Antons Partie ausging, kann man sich zumindest seiner Aussage zufolge dabei stets am Resultat der Mannschaft orientieren. Verliert diese, so trägt Anton stets etwas zur Ehrenrettung bei, im gegensätzlichen Fall spendet er den Gegnern Trost – Meine Interpretation der Dinge!

Im vorliegenden Fall jedoch hatte er sich derart viele Sorgen und Nöte eingehandelt, welche sich in Form von Schwächen auf den schwarzen Feldern und einem lebendig begrabenen weißfeldrigen Läufer zeigten, dass an ein Verlassen der Verliererstraße frühzeitig nicht zu denken gewesen war. Daher ließ die Niederlage auch nicht auf sich warten, womit unserem sympathischen Neuzugang wenigstens die zweifelhafte Genugtuung blieb, für das Endergebnis gesorgt zu haben – 6:2.

 

 

Fazit:

 

Diese Mannschaft macht Freude, sorgt für reichlich Furore und setzt damit unfreiwillig die anderen Mannschaften unter Druck. Denn mit der Eroberung der Tabellenspitze und der bloßen Aussicht auf einen Aufstieg droht unser Gefüge gehörig durcheinander zu geraten. Aber das ist ein Risiko, das wir gerne einzugehen bereit sind. 🙂

 

Alle Ergebnisse findet man wie gewohnt im Ligamanager, der selbstredend auch weitere Informationen bereithält.

 

 

 


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