Mit Bravour bestanden
Gestählt durch das „Neujahrsturnier“, daher auch mit dem nötigen Selbstvertrauen ausgestattet, trat unsere Fünfte am Samstag zur dritten Runde in der Kreisliga III an. Der Gegner war niemand Geringeres als die fünfte Auswahl unseres großen Nachbarn im Westen, gegen die selbst unser „Flaggschiff“ dereinst nur mit Mühe 5:3 gewonnen hatte.
Doch anders als damals, als eine Mischung aus Routiniers und unerfahrenen Spielern den Wettkampf bestritten hatte, gingen dieses Mal ausschließlich gut trainierte Recken an die Bretter, weshalb man dem Ausgang der Begegnung mit großer Zuversicht entgegenblickte. Wie berechtigt diese war, das zeigte das Endergebnis. Denn unsere Fünfte siegte, wenn auch in dieser Höhe etwas unverdient, mit 7:1 und untermauerte damit die von Anfang an gehegten Aufstiegsambitionen. Herzlichen Glückwunsch. 🙂
Als eine Nachricht des gegnerischen Mannschaftsführers einging, in der angefragt wurde, ob wir denn bereit wären, trotz der ungünstigen Rahmenbedingungen einen Wettkampf auszutragen, da war die Freude in unseren Reihen groß. Umgehend kam unsere Zusage und die Vorbereitungen begannen.
Selbstredend nahmen sie nicht viel Zeit in Anspruch, stand doch binnen weniger Stunden der Achter, der nicht nur den Aufstiegsplatz verteidigen, sondern zugleich die Tabellenspitze erobern sollte. Alexander R. jun., Denis, Jonas, Katarina, Raphael, Simon, der erstmals unsere Farben vertrat – Herzlich Willkommen! 🙂 -, Steven und Vincent sollten die „Zitadelle“ verteidigen.
Die Gäste schienen sich gleichfalls sehr auf das Spielen am Brett gefreut zu haben, denn sie kamen überpünktlich an, sodass nicht nur die notwendigen Kontrollen durchgeführt, sondern auch der Wettkampf noch vor 18.00 Uhr „angepfiffen“ werden konnte.
Bereits nach einer halben Stunde bot sich nachfolgendes Bild, das aus unterschiedlichsten Gründen das Herz des Berichterstatters schneller schlagen ließ: Am Spitzenbrett schien Alexander R. jun. zunächst mit dem „Stonewall im Anzug“ des Gegners wenig anfangen zu können, denn er stellte sich schablonenhaft auf und harrte der Dinge. Katarina zeigte sich von ihrer jüngsten Niederlage blendend erholt, fegte mit dem „Schottischen Gambit“ förmlich über den Gegner hinweg, holte sich den Gambitbauern bei überwältigender Stellung zurück und rüstete zum Sturmangriff.
Bei Steven dagegen war noch alles im üblichen Rahmen, wenngleich der Raumvorteil der Gegnerin das freiere Spiel und damit gewisse Vorteile einräumte. Am vierten Brett, sprich beim ungestümen Vincent, zeigte sich die Qualität unseres Trainings von seiner unbarmherzigen Seite. Er überrannte nämlich des Gegners „Caro Kann“, indem er der schwarzen Stellung verheerende Schwächen verpasste und sich anschickte, einen ganzen Turm zu gewinnen.
Dunkle Wolken brauten sich über Raphaels Stellung zusammen, denn bereits nach wenigen Zügen drohte ein Figurenverlust seinen Siegeszug zunichte zu machen. Auf jeden Fall überlegte seine Gegnerin an der richtigen Stelle, was nichts Gutes erahnen ließ. Nur unwesentlich besser war es Jonas ergangen, hatte doch der „Slawe“ des Gegners unseren eifrigsten Punktesammler komplett auf dem falschen Fuß erwischt, sodass er frühzeitig mit einem schlechten Läufer verblieb, wofür ihm im Gegezug nicht der Hauch eines Gegenspiels winkte.
Erfreulich dagegen die Lage bei Denis, durfte er sich doch frühzeitig aller Eröffnungsprobleme entledigen. Sollte er noch seinen rückständigen Bauern auf der c-Linie auflösen, wäre ihm die die Initiative gewiss. Davon war zwar Simon noch weit entfernt, doch Sorgen musste er sich gleichfalls nicht machen, obwohl sich der Gegner zunächst eine Auszeit gegönnt hatte und nun unserer Empfehlung gegen das „London-System“ folgte.
Nach etwas über einer Stunde war es dann soweit und das erste Ergebnis ging ein. Doch weder Katarina, die Mittlerweile eine Mehrqualität im gewonnenen Endspiel hatte, noch Vincent, dessen Gegner sich gar noch mit einem Turm weniger auf dem Brett mühte, waren dafür verantwortlich, vielmehr war es Raphael, er hatte den kritischen Augenblick in der Eröffnung mehr oder minder unbeschadet überstanden, der nach einer Abtauschserie unvermittelt mit einer Dame gegen einen Turm dastand. Die Gegnerin ersparte ihm den Rest – 1:0.
Auch an den anderen Brettern neigte sich die Waage zunehmend zu unseren Gunsten, was unter anderem Alexander R. jun. ein Remisgebot seines erfahrenen Gegners einbrachte. Jonasens Gegner hatte mit aller Gewalt einen falschen Plan umgesetzt, sodass unser Mann dem weiteren Verlauf hoffnungsfroh entgegenblicken durfte. Übrigens ebenso wie Denis, dessen Initiative mächtig anschwoll.
Lediglich bei Simon und Steven war alles noch im Gleichgewicht, was insbesondere nach den anfänglichen Schwierigkeiten überaus begrüßenswert war.
Plötzlich wieder ein Ergebnis! Unvermittelt steuerte Steven einen vollen Zähler bei. Was war geschehen? Einem eher harmlosen anmutenden Entlastungszug hatte die Gegnerin nicht die nötige Aufmerksamkeit gewidmet, ließ stattdessen zunächst einige ungenaue Züge, später einen möglichen Bauernverlust und schließlich einen Figurenverlust folgen. Dies genügte, um ein Weiterspielen einzustellen – 2:0.
Angesichts dieses Zwischenstandes und der Situation an den anderen Brettern entschloss sich Alexander R. jun., der sich im Stile eines Profis zunächst die weitere Entwicklung des Wettkampfes anschauen wollen, ehe er eine Entscheidung bzgl. des Remisgebots fällte, zur Teilung des Punktes und brachte damit seine Truppe einen Schritt näher in Richtung Sieg – 2,5:0,5.
Kaum war dies geschehen, da streckten auch schon Katarinas und Vincents Gegner die Waffen, hatten es doch beide eingesehen, dass sie keinerlei Kompensation für das verlustigte Material erhalten hatten – 4,5:0,5.
Für die Gäste sollte es noch schlimer kommen, denn Jonas, mittlerweile mit einer Mehrfigur und einem starken Angriff auf des Gegners König gesegnet, zeigte, warum er in kürzester Zeit zu einer wichtigen Stütze der Mannschaft aufgestiegen ist, und vollstreckte – 5,5:0,5.
Mit diesem Zwischenstand im Rücken und der Gewissheit, dass Simons Offensive auf den gegnerischen Monarchen von Erfolg gekrönt sein werde, einigte sich Denis mit seinem sympathischen Gegner auf ein Remis. Aus der Stellung war reichlich Dynamik entwichen, sodass jedwedes Weiterspielen mit einem unnötig großen Risiko verbunden gewesen wäre – 6:1.
Somit war es Simon vorbehalten, den Endstand herzustellen, was ihm mit einem wahrlich sehenswerten Finale gelang – 7:1! 🙂
Fazit:
Zweifelsohne galt es in diesem Wettkampf den ein oder anderen kritischen Augenblick zu überstehen, was aber nichts an der Tatsache ändert, dass der Sieg und damit die aktuelle Tabellenführung absolut in Ordnung gehen. Bei noch zwei ausstehenden Runden, wobei die Konkurrenz sich teilweise die Punkte gegenseitig wegnehmen wird, stehen die Chancen sehr gut, dass letztlich ein Aufstiegsplatz errungen werden wird.
Dies wäre dahingehend wichtig, dass wir eine Sechste in den sportlich relevanten Ligen melden können. Das heißt, sofern die Mannschaften Zwei bis Vier dem guten Beispiel der Fünften folgen sollten und gleichfalls einen Platz an der Sonne, sprich den Aufstieg in die jeweils nächsthöhere Liga, erreichen sollten. Aber das ist eine andere Geschichte! 🙂
Hier noch der Hinweis auf den Ligamanager, der wie gewohnt alle Informationen bereithält.
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