Ein vollendetes Meisterstück
In der sechsten Runde der Kreisliga III kam es zum großen Aufeinandertreffen zweier Topteams, die bis dato beide die Saison ungeschlagen zu gestalten gewusst hatten. Dies und der Umstand, dass der Sieger dieser Begegnung mit Sicherheit oder zumindest größtmöglicher Wahrscheinlichkeit als Aufsteiger feststand, verliehen dem Wettkampf einen zusätzlichen Reiz.
Letztlich sollten jedoch die gesetzen hohen Erwartungen hinsichtlich der Spannung nicht erfüllt werden, denn als zu dominant sollte sich unser Achter erweisen, der mit einem deutlichen 5,5:2,5-Erfolg nicht nur als klarer Sieger die Bretter verließ, man sicherte sich mit diesem Ergebnis zugleich die Meisterschaft. Herzlichen Glückwunsch! 🙂
Zwar konnte Alexander R. sen. auch für diesen Kampf nicht auf seine Stammformation zurückgreifen, doch wenigstens konnte er auf den Achter vertrauen, der am Spieltag zuvor einen 8:0-Sieg eingefahren hatte. Entsprechend zuversichtlich machte sich der MF mit Alexander Sch., Erik, Gunter, Jakob, Mehran, Robert und Steven, begleitet von zwei Schlachtenbummlern der Ersten, gen Westen auf, um den langersehnten Aufstieg in Stein zu meiseln.
Im „Alten Zollhaus“ angekommen wurde allerdings bereits bei der Begrüßung klar, dass unsere Zweite eindeutig die Rolle des Favoriten innehatte. Denn nicht nur, dass man zu jenem Zeitpunkt Tabellenführer war, den Gastgeber plagten gar derart große Aufstellungsprobleme, dass er mit sage und schreibe sechs Ersatzspielern antreten musste.
Mit dem Andrücken der Uhren ging es gleich munter los: Alexander Sch. bekam einen Sizilianer serviert, den er in der Form nicht auf der Rechnung gehabt hatte, Jakobs Gegner deute mit der Eröffnungswahl einen Verschleißkampf an, Robert sprang seinen Gegner förmlich an, Alexander R. sen. und dessen Gegner legten sogleich ihre künftige Strategie fest, Gunter nahm in seinem jugendlichen Leichtsinn sogleich des Gegners König ins Visier und Steven machte in seinem Sizilianer alles richtig. Lediglich Erik ließ es ganz ruhig angehen und Mehran drohte ein weiterer kampfloser Punkt, war doch dessen Gegner noch nicht da.
Es sollte auch nicht lange dauern und unsere Recken sollten gleich mit 2:0 in Führung gehen. Das lag darin begründet, dass es Gunter gelungen war, seinen sich zunächst umsichtig verteidigenden Gegner nach einer Unachtsamkeit unvermittelt Matt zu setzen. Letzteres war Robert zwar nicht vergönnt, doch aus einem taktisch geprägten Handgemenge war er mit einer Mehrfigur hervorgegangen. Die Gewinnführung in der danach entstandenen technisch gewonnenen Stellung hatte sich der Gegner nicht mehr zeigen lassen und die Waffen gestreckt.
So hätte es weitergehen können, doch leider verließ ausgerechnet der ansonsten sicher auftretende Steven den Pfad der Tugend, sah sich mit einigen Gespenstern konfrontiert, schenkte dem Glückspilz von Gegner etliche Tempi und verlor aufgrund dessen zunächst die Kontrolle und anschließend den vollen Punkt. Der Gastgeber hatte den Anschluss erzielt.
Doch kein Grund zur Sorge, denn zu diesem Zeitpunkt standen Erik und Mehran, dessen Gegner mittlerweile aufgetaucht war, richtig gut. Sogar so gut, dass in schneller Folge zwei weitere Punkte unserem Konto gutgeschrieben werden konnten, sodass nicht nur eine Niederlage unmöglich war, auch der Sieg war bei noch drei offenen Brettern und den entsprechenden Stellungen höchst wahrscheinlich – 4:1.
Und tatsächlich sicherte diesen Alexander Sch. mit einem Remis am Spitzenbrett, womit der Aufstieg perfekt war! In einer kämpferisch geführten Partie hatte unser Stiller die ein oder andere Gelegenheit ausgelassen, in Vorteil zu geraten und hatte mit jedem Abtausch ein weiteres Scheibchen der Vorzüge seiner Stellung abgeben müssen. Die zum Schluss auf dem Brett befindliche Stellung bot dann keiner Seite mehr die Aussicht auf Gewinn, weshalb die Punkteteilung nur folgerichtig war 4,5:1,5.
Zwischenzeitlich hatte sich die Stellung des Kapitäns, sprich Alexander R. sen., deutlich in Richtung problematisch entwickelt und der Gegner machte sich zielstrebig daran, den Druck zu erhöhen. Dieser wurde irgendwann so groß, dass eine Verteidigung nicht mehr möglich war und die Gastgeber dadurch wieder etwas verkürzen konnten – 4,5:2,5.
Blieb damit nur noch Jakob, der mit einem Sieg nicht nur seine weiße Weste bewahren, sondern der Mannschaft auch die Meisterschaft sichern würde. Beides erledigte er mit Bravour, denn er hatte sich mit Schwarz zwischenzeitlich eine bequeme Druckstellung aufgebaut, in der er sich sichtlich wohlfühlte. Nach und nach vergrößerte er mit einer Engelsgeduld seinen Vorteil, nur um am Ende den noch benötigten Punkt zum 5,5:2,5-Endtand einzufahren!
Fazit:
Mit diesem Erfolg hat die Mannschaft nicht nur eine tolle Saison gekrönt, sie hat zudem eine frühzeitige Planung für die neue Spielzeit ermöglicht und vor allem einer dritten Mannschaft der Schachfreunde in einer sportlich relevanten Liga den Weg geebnet. Man darf gespannt sein, wie sich dieses Team in der nächsthöheren Liga schlagen wird, wobei ich mich des Eindrucks nicht erwehren kann, dass man auch in der Kreisliga II ein gewichtiges Wörtchen mitreden wird.
Alle Einzelergebnisse können wie gewohnt im Ligamanager nachgeschaut werden. Viel Spaß dabei! 🙂
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