Zuviel des Guten
Zweifelsohne waren die Planung und die entsprechende Werbung in einem ausgesprochen engen Zeitfenster erfolgt, was aber keineswegs der alleinige Grund dafür gewesen sein kann, dass unsere zweite Veranstaltung dieser Art nur äußerst spärlich besucht wurde. Auch am bewährten Programm wird es nicht gelegen haben, dass die Anzahl der Besucher sehr übersichtlich blieb.
Vielmehr drängt sich die Erklärung auf, dass nach den vielen Terminen und Verpflichtungen, denen man mit Beginn der Vorweihnachtszeit bis zum 6. Januar hin nachzukommen hatte, einfach kaum mehr Raum für weitere Veranstaltungen ließen. Überhaupt schien es, dass unser „Kulturschmankerl“ unter keinem guten Stern gestanden hatte, denn auch künstlerisch durfte man sich der Improvisation nicht verschließen.
Einen besonders nachhaltigen Eindruck scheinen wir Schachfreunde beim neuen Publikumsmagneten des Augsburger Stadttheaters, Herrn Stanislav Sergeev, hinterlassen zu haben, denn er hatte sich erboten, sein neues Programm noch vor der offiziellen Premiere in unserer „Zitadelle“ darzubieten, um uns im Allgemeinen und unsere Jugend im Besonderen zu fördern. Eine besondere Ehre, die in unseren Reihen für Begeisterung sorgte.
Mit großem Elan machten wir uns an die Organisation, welche neben dem Raum, dem Klavier und eines Kuchensortiments auch das „Personal“ umfasste, welches wir für unseren Teil der entspannenden Stunden zu stellen hatten. Alles klappte auch zunächst hervorragend, sodass einem unvergesslichen Nachmittag nichts im Wege stand.
Doch dann kam alles komplett anders, wurden wir doch von einer Krankheitswelle heimgesucht, die uns alles abverlangen sollte. Wir wären jedoch schlechte Schachspieler, wenn wir uns selbst in solchen Situationen nicht zurechtfänden, weshalb für den erkrankten Künstler mit meiner wesentlich besseren Hälfte, sprich Marianne, die trefflich mit dem Pianisten Ivan harmonierte, ein gleichwertiger Ersatz gefunden werden konnte, wenngleich ihr Stimmfach im krassen Gegensatz zum tiefen Bass Stanislavs steht.
Damit nicht genug, denn Katarina und Robert, die ursprünglich neben Zarko das Simultantrio hätten bilden sollen, mussten ebenfalls abwinken, obwohl sie sicher lieber gespielt hätten, anstatt Zuhause das Bett zu hüten. Glücklicherweise war ich wieder halbwegs genesen, sodass wir kurzerhand aus dem Trio ein Duo machten, womit der schachliche Teil ebenfalls stattzufinden vermochte.
Die Folge war, dass letztlich allen Beteiligten, sowohl Gästen als auch Protagonisten, ein schöner Nachmittag vergönnt war, der mit Kaffee und Kuchen das Leben ein Stück weit versüßte. 🙂
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