Schwabenliga II (Nord): 3. Runde; Schachfreunde Augsburg II – SK Kriegshaber II

Viele harte Entscheidungen

 

 

Die dritte Runde unserer Zweiten barg viele Besonderheiten, die den Mannschaften und der Vereinsführung im Vorfeld dermaßen viel abverlangten, dass angesichts des Vabanquespiels letztlich nur ein Erfolg hatte herauskommen können. Dieser stellte sich auch in einem überragenden 6:2-Erfolg gegen die zweite Auswahl unseres großen Nachbarn im Westen ein, womit das Tor zur Schwabenliga I ganz weit aufgestoßen wurde. Herzlichen Glückwunsch! 🙂

 

 

Am 3. April war ein Doppelheimkampf angesetzt, was hieß, dass es neben der üblichen personellen Belastungsprobe auch ein Raumproblem zu lösen galt. Denn angesichts der da noch geltenden Regelungen war es uns nicht möglich, zeitgleich in der Regionalliga und in der Schwabenliga als Gastgeber aufzutreten.

 

 

Eine Anfrage bei Kriegshaber, wo man gleichfalls in der beneidenswerten Situation ist, frei über die Vereinsräumlichkeiten verfügen zu können, wurde wohlwollend beantwortet, sodass zumindest eine Sorge der Vergangenheit angehörte – Herzlichen Dank dafür.

 

 

Nun galt es nur noch die beiden Teams, wenn schon nicht mit der maximalen Schlagkraft, so doch wenigstens mit der angesetzten Sollstärke zu versehen. Was jedoch wie eine bloße Banalität klingt, erschien uns an jenen Tagen vor den Wettkämpfen als eine unmöglich zu bewältigende Aufgabe. Zu viele Dinge waren zusammengekommen, aber letztlich standen sechzehn Spielernamen auf der Liste und die Gewissheit, dass niemand ausfallen dürfe.

 

 

Natürlich wurden wir vom Schicksal auf die Probe gestellt, denn ein weiterer Spieler musste passen. Was tun? Um die Zweite zu schonen, wurde beschlossen, das „Flaggschiff“ in Unterzahl antreten zu lassen und selbst wenn dies bei einem weiteren Ausfall bedeutet hätte, dass nur sechs Schachfreunde die Kanonen des „Flaggschiffs“ bedienen.

 

 

Plötzlich die Versuchung! Wenige Tage vor dem Wettkampf kam die Anfrage seitens des Gegners in der Regionalliga, die Begegnung zu verlegen. Eine Bitte, der wir im Allgemeinen, angesichts der herrschenden Umstände im Besonderen, gerne zugestimmt hätten, doch waren alle Vorbereitungen abgeschlossen, was auch alle erforderlichen Ausgaben einschloss. Deswegen lehnten wir ab, woraufhin der entsprechende Gegner beschloss, nicht anzutreten.

 

 

Damit stand uns ein weiterer Spieler für die Zweite als Ersatzspieler zur Verfügung, dessen Einsatz nur im äußersten Notfall erfolgen sollte, um die sportliche Vorbereitung nicht durcheinanderzubringen. Außerdem bestand nach wie vor die Hoffnung, dass einer unserer Studenten rechtzeitig anrücken würde, der insbesondere für die Moral des Teams unersetzlich war bzw. ist.

 

 

Wie dem auch sei, die acht Spieler, die die Tabellenführung ausbauen sollten, waren Alexander D., Alexander R. jun., Arthur, Erik, Kevin, Lukas, Robert und Stefan. Ein gutes Team, das dem Andrücken der Uhren förmlich entgegenfieberte.

 

 

Im „Alten Zollhaus“ angekommen erfuhren wir, dass die Gegner nicht von Ausfällen verschont geblieben waren, wobei ihnen dieser Umstand länger bekannt gewesen war und sie daher das Spitzenbrett freiließen. Zu jenem Zeitpunkt waren wir zwar gleichfalls noch zu siebt, doch hegten wir nach wie vor die Hoffnung, dass Eriks Anreise aus Dresden trotz der Rückkehr des Winters glücken würde.

 

 

Doch dann wurde endlich Schach gespielt! Der freundlichen Begrüßung durch den Mannschaftsführer der Gäste im „heimischen Stadion“ folgten erste Kampfhandlungen, wenngleich nur an sechs Brettern, denn das Spitzenbrett der Gäste blieb ebenso verwaist, wie unser fünftes, an dem Erik für Furore sorgen wollte.

 

 

Kevin hatte seinen Gegner durch eine geschickte Eröffnungswahl dazu gebracht, den weißfeldrigen Läufer auf c8 lebendig zu begraben, Robert mühte sich mit den Tücken der Aljechin-Verteidigung, Arthur hatte einen guten Weg gefunden, des Gegners frühen Damenausfall derart zu entwerten, dass er mit Schwarz frühzeitig mindestens Ausgleich hatte, Lukas hatte seinen geliebten „Geschlossenen Sizilianer“ auf dem Brett, Alex D. warf seinem Gegner tapfer den „Holländer“ entgegen und Alex R. jun. schien nach einem frühen Damentausch mit feinsinnigsten Manövern seinen erfahrenen Gegner schwindelig spielen zu wollen.

 

 

Schlag 11.00 Uhr wurden in den Spielbericht zwei Ergebnisse eingetragen, die beide kampflos zustandegekommen waren. Während wir für das Spitzenbrett einen Zähler erhielten, durften sich die Gegner über einen an Eriks Brett freuen. Er hatte es nicht leider nicht geschafft – 1:1!

 

 

Das war an jenem Tag aber nicht weiter schlimm, denn Alex R. jun. hatte alles nach wie vor im Griff, Arthur begann mit dem Drücken gegen die gegnerische Stellung und Alex D., Kevin und Lukas standen klar auf Gewinn. Lediglich Robert, der die Eröffnung äußerst kreativ behandelt hatte, stand entsprechend und bot Anlass zur Sorge.

 

 

Es sollte auch nicht mehr lange dauern und die ersten Ergebnisse trudelten ein, was mit dem überzeugenden Sieg des „Holländers“ (Alex D.) begann, dem ein Remis unseres Juniors folgte. Alex R. jun. hatte seinem Gegner grundlich die Laune am Weiterspielen verdorben, zumal dies eine lange und zähe Verteidigung beinhaltet hätte – 2,5:1,5.

 

 

Kurz danach meldete Lukas Vollzug! Dieser Punkt hatte sich bereits sehr früh angedeutet, denn der Gegner hatte um den zehnten Zug herum versucht, mittels eines kleinen taktischen Tricks Lukasens Fianchettoläufer auf g2 abzutauschen, wobei er eine Figur verlor. Dass nicht sofort das Handtuch geworfen wurde, das war wohl dem Umstand geschuldet, dass der Wettkampf zu dem Zeitpunkt nicht einmal eine Stunde andauerte. Doch irgendwann trat dann doch das Unvermeidliche ein – 3,5:1,5.

 

 

Anschließend steuerte auch Arthur einen Punkt bei, mit der Mannschaftsieg feststand! In einer stark geführten Partie ließ er dem Gener keine Chance und unterstrich damit ein weiteres Mal seine bestechende Form – 4,5:1,5.

 

 

Damit verblieben noch Kevin und Robert, also jene Spieler, deren Partieausgänge eigentlich schon seit geraumer Zeit feststanden. Kevin, der gelegentlich die Entscheidung zu seinen Gunsten ausgelassen hatte, strebte nach wie vor dem Sieg entgegen, während Robert schon früh in den Seilen hing, jedoch in seiner unnachahmlichen Art immer wieder einen Zug machte, wenn er dran war und sich vermutlich über jeden Abtausch riesig freute, bedeutete dies doch eine weitere Entlastung.

 

 

Plötzlich erfolgte jedoch ein Abtausch zuviel und der Gegner fand sichauf einmal in einem komplett verlorenen Endspiel wieder. Wie ein echtes „Wölfchen“ biss sich mein Robert fest, gestatte dem Gegner keine sinnvolle Gegenwehr und erhöhte damit das Brettpunktekonto um eins – 5,5:1,5.

 

 

Und Kevin? Nun, der konnte einem schon beinahe leid tun, denn er hatte eigentlich alles richtig gemacht, sogar im Endspiel war er bereit, das Risiko mit einem Figurenopfer hochzuschrauben, aber leider wollte ihm an jenem Tag einfach kein Sieg mehr gelingen, sodass er sich ins Remis fügen musste – 6:2.

 

 

 

Fazit:

 

 

Ein ungemein wichtiger Sieg, womit unsere Zweite gegen alle drei direkten Konkurrenten um den Aufstieg nicht nur gewonnen, sondern zugleich sehr hoch gewonnen hat. Ich denke zwar nicht, dass dies noch passieren wird, aber selbst falls unsere Zweite eine Niederlage einstecken sollte, dann wären da noch die Brettpunkte.

 

 

Hinzu kommt, dass die Mannschaften der SG Augsburg 1873, des SK Kriegshaber und des TSV Wertingen teils noch ggeeneinander spielen müssen. Und da wäre noch der SK Nördlingen I, der sicher auch einen Prüfstein für alle Teams darstellen wird.

 

 

Doch Spekulationen bringen uns nicht weiter, weshalb an dieser Stelle einfach nur auf den Ligamanager verwiesen wird, der mit seinen nackten Zahlen oftmals eine deutlichere Sprache spricht. 🙂


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