Schwäbischer Mannschaftspokal …Überraschung oder nicht ?!

Im Schwäbischen 4er  Mannschaftspokal wurden wir gegen Friedberg I gelost. Nachdem unsere Zweite gegen Göggingen, einen der Topfavoriten auf den Gesamtsieg in der ersten Runde ausgeschieden war, wollten wir jetzt alles versuchen, um ins Viertelfinale zu gelangen. Doch schon die Planung für eine komplette Vierermannschaft gestaltete sich als äußerst schwierig.

Nach zahlreichen E-Mail-Versuchen und Telefonaten fand sich mit Theo der passende vierte Mann, um unsere Mannschaft zu komplettieren. Ein herzliches Dankeschön nochmals an Theo, der wirklich ganz kurzfristig und in höchster Not eingesprungen ist.

Nun zum sportlichen Teil:

Martin, Alex Sch., Theo und ich wollten ohne viel Druck die Gesetze des Pokals, der ja bekanntlich „eigene Gesetze“ hat, nutzen. Da die Auslosung uns als Auswärtsmannschaft festlegte, hatten wir an Brett 1 und 4 Weiß und an Brett 2 und 3 Schwarz. Diese spezielle Farbverteilung gilt im Viererpokal mit „Berliner Wertung“. Nach gefühlten 3 Sekunden Absprache legten wir fest mit der Aufstellung Andreas, Martin, Alexander Sch, Theo an den Start zu gehen. Die Idee war, dass Martin mit Schwarz eine Bombenbilanz hat, Alex Sch. gut den Beinamen „Mr. Theorie“ haben könnte, weil er ein sehr breites Eröffnungswissen hat und Theo und ich mit Weiß – natürlich stets zu allem bereit.

Die Stimmung war zu diesem Zeitpunkt erwartungsvoll konzentriert und zumindest bei mir auch der Stolz, dass wir komplett waren…Mannschaftsgefühl eben. Man stelle sich mal in der Ruder- und Kanutenhochburg Augsburg ein Boot vor, bei dem einfach einer wegfällt. Rudern halt nur Drei statt Vier – nicht vorstellbar.

Martin spielte mit Schwarz gegen die katalanische Eröffnung, solide und kreativ. Irgendwann tauchte ein schwarzer Springer auf d1 im weißen Lager auf, ein nicht alltägliches Feld für einen schwarzen Springer. Die Stellung erschien mir ziemlich ausgeglichen. Alex Sch. und Theo hatten „Sizilianisch“ im Gepäck, einmal mit Schwarz und einmal dagegen mit Weiß. Bei mir ergab sich ein Damengambit mit „Triangelaufbau“ mit schwarzen Bauern auf c6, d5 und e6. Theo spielte mutig und stark auf und versuchte mit einem Springeropfer auf h6 den König des Gegenübers in Freie zu locken. Dieser wehrte jedoch den Angriff gekonnt ab, so dass Theo letztendlich mit weniger Material die Waffen strecken musste. Trotzdem ein energischer und guter Auftritt von Theo, dem die vermehrte Spielpraxis sichtlich gut tut. Alex Sch. hatte im Sizilianer auf d6 ein „Sorgenkind“ (Bauer) zu verteidigen. Dies machte er umsichtig. Letztendlich gelang es dem Gegner jedoch auch noch auf die siebte Reihe einzudringen, so dass er die Stellung nicht halten konnte. Nach dem 0:2 Rückstand konnten wir nur weiterkommen wenn Martin und ich gewännen. Ich hatte Raumvorteil und den etwas besseren Läufer in einem Doppelturmendspiel und Martin das Läuferpaar gegen Läufer und Springer. Nachdem wir ca. 30 Minuten weiterspielten, stellte sich jedoch heraus, dass unsere erfahrenen Gegener – gefühlte 80 Jahre Turniererfahrung- die Stellungen gut zum Remis halten können. Und so einigten wir uns an Brett 1 und 2 auf Remis, was ich dann trotz der Mannschaftsniederlage für mich als positiv werte, kamen Martin und ich zu keinem Zeitpunkt in die Nähe einer Niederlage.

Fazit:  1:3 verloren und nach dem Organisationshickhack doch ein gutes Mannschaftsgefühl zu Stande bekommen.


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