Einige schnelle Hände
Der Spielbetrieb nimmt immer mehr an Fahrt auf, weshalb nach dem Ausspielen der Bezirksmeister im Turnierschach die Frage geklärt werden sollte, wer denn der beste Schnelldenker seiner Altersklasse ist.
Hierzu trafen sich insgesamt 38 Kinder und Jugendliche in der (noch!) nordschwäbischen Schachmetropole Leipheim. Darunter auch unsere Alexander R. jun., Emil, Michael und Raphael, die ausgezeichnete Spielbedinungen vorfanden und daher, von einer Ausnahme abgesehen, wirklich gut abschnitten. Herzlichen Glückwunsch. 🙂
Wenngleich wir im Verein über ausgezeichnete Blitzspieler verfügen, steht diese Disziplin im Rahmen der Ausbildung keineswegs im Fokus, wird hier sogar eher vernachlässigt, weshalb diese Meisterschaften im Training eher beiläufig erwähnt wurden. Entsprechend gering die Resonanz, entschlossen sich doch nur vier Spieler, sich im Blitzschach zu versuchen.
Während Emil aufgrund der Nähe zum Turnierort direkt hinkam, wurden Alexander R. jun., Michael und Raphael von Alexander R. sen. und meiner Wenigkeit begleitet. Wir alten Hasen wollten keineswegs mitspielen, vielmehr am zeitgleich stattfindenden „Runden Tisch“ der Schwäbischen Schachjugend teilnehmen – Bericht folgt noch. -, um mit anderen Vereinsvertretern diverse Probleme zu erörtern.
In Leipheim angekommen ging es auch recht zügig los und unsere Schützlinge zeigten alsbald, dass sie trotz mangelnder Praxis in dieser Disziplin mehr als gut mit der schwäbischen Konkurrenz mitzuhalten vermochten, was unsere Jugendtrainer wiederum darin bestärkte, dem Blitzschach im Training keine verstärkte Aufmerksamkeit zu widmen.
U10: „Emil ohne Detektive“
Erstaunlicherweise stellte diese Altersgruppe die meisten Teilnehmer. Erstaunlich deswegen, weil es doch gerade anfangs wichtig ist, die Kinder aufs richtige „Gleis“ zu setzen, damit sie sich langfristig zu starken Spielern entwickeln können.
Wie dem auch sei, elf Kinder legten los, generierten überwiegend regelkonforme Züge und gelegentlich gab es sogar richtig gute Ideen zu sehen. Mittendrin unser Emil, der seine Versäumnisse im Training mit reichlich Kampfgeist und Schnelligkeit zu kompensieren wusste.
Letztlich führte diese Mischung dazu, dass er nicht nur 6/10 holte, er belegte zugleich den 5. Platz und landete damit in der oberen Tabellenhälfte. Glückwunsch. 🙂
Die entsprechende Tabelle kann hier eingesehen werden.
U14: „Statler und Waldorf“
Weitaus reiferes Schach sollte in der U14 geboten werden, wo zehn Spieler nach der Qualifikation zur Bayerischen strebten. Darunter unsere beiden U14-Topspieler Alexander R. jun. und Michael, die nun schon so lange Freud und Leid teilen, dass sie mir manchmal jetzt schon wie die beiden alten Haudegen der Muppets-Show vorkommen.
Ähnlich marschierten sie im Turnier durch die Reihen, schienen auf einen Doppelsieg zuzusteuern, doch dann verteilten sie in der Rückrunde die Punkte zu ungeschickt, indem Alexander R. jun. gegen Michael gewann und dafür gegen den späteren Turniersieger verlore.
Wäre es anders gekommen, die ersten beiden Plätze hätten den Weg nach Oberhausen gefunden, so aber verblieben die Vizemeisterschaft bzw. der 3. Platz und ein satter Vorsprung von drei Punkten auf den Viertplatzierten – Tabelle gibt es hier. Glückwunsch. 🙂
U18: „Unser Don Quichotte“
Da sich in dieser Altersklasse gerade einmal drei Spieler eingefunden hatten, war Raphaels Treppchenplatz nie gefährdet, allerdings schien auch kein Turnier möglich zu sein. Dieses Problem lösten die Veranstalter höchst elegant, indem sie die U18 mit der U16 zusammenlegten, plötzlich ein Zehnerfeld hatten und durch eine Hin- bzw. Rückrunde zugleich auf eine ordentliche Anzahl an Partien kamen.
Gerne hätte ich nun geschrieben, wie unser Raphael einen Start-Ziel-Sieg hingelegt hatte, doch war dem leider nicht so. Sicher kämpft er momentan mit einer Formkrise, aber auch die Konkurrenz, vor allem seitens der U16-er ließ an jenem Tag einfach kein besseres Resultat zu.
Am Ende ging Raphael als drittbester U18-er im Gesamtfeld als Fünfter durchs Ziel, womit er wieder einmal eine sportlich bittere Pille schlucken musste. Schade, aber es werden auch wieder bessere Tage folgen! 🙂
Die Tabellen der U16 und U18 „übereinandergelegt“ vermitteln ein genaues Bild in dieser Gruppe.
Fazit:
Die Jungs hatten ihre Ablenkung, ihren Spaß und so manchen persönlichen Erfolg, was schließlich auch der Zweck dieser Veranstaltung war. Und wer weiß, vielleicht haben sie sogar die ein oder andere Erkenntnis gewonnen, die es ihnen ermöglichen wird, im Turnierschach noch besser aufzutrumpfen. 😉
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