Ein gefühlter Neustart
Der gestrige Samstag hielt eine Fülle an Herausforderungen für uns bereit, was bei zwei Ligakämpfen begann, über den Saisonstart der U20-Bayernliga ging und bei den diesjährigen Schulschach-Meisterschaften endete. Das heißt, die angeführte Reihenfolge ist nicht ganz richtig, denn tatsächlich waren es die Schüler, die den Reigen eröffneten.
Sie waren nämlich sehr früh aufgestanden, trafen sich um 8.10 Uhr am Augsburger Hauptbahnhof und fuhren von dort aus nach Günzburg, um sich mit Schülern anderer Schulen zu messen.
Dies taten sie dann auch derart gut, dass vier der sechs betreuten Teams einen Pokal mit nach Augsburg nehmen durften und ein Vierer sogar die Fahrkarte zur Landesmeisterschaft lösen konnte. Ein toller Erfolg!
Es hatte allgemeine Freude in den von uns betreuten Schachkursen geherrscht, als endlich wieder eine Einladung zu den Schulmeisterschaften erging. So sehr war dieses Turnier vermisst worden, dass sich von drei Schulen gleich dermaßen viele Schüler gemeldet hatten, dass neun Teams aufgestellt werden konnten.
Leider sollten kurz vor Turnierbeginn etliche Schüler erkranken, zwei hatten es sich noch einmal anders überlegt, weil sie der Mut verlassen hatte, und einer brachte gar das Kunststück fertig, am Turniertag an einen falschen Treffpunkt zu warten, weshalb es letztlich nur 27 wurden, die mit Zarko und mir die Reise ins schöne Günzburg antraten.
Nach einer entspannten Reise und einem kurzen Fußmarsch kamen wir im wahrlich schönen Dossenberger Gymnasium an, meldeten zwei Teams der Grundschule Hammerschmiede, je eine Mannschaft in der WK IV (Gym. Bei St. Stephan und Peutinger Gym.) und schickten zwei Vierer des Peutinger Gymnasiums in der WK II an den Start, womit wir schon quantitativ die Nase vorn hatten, hatten sich doch insgesamt nur 29 Mannschaften eingefunden.
Doch in der Folge sollten unsere Schützlinge eindrucksvoll unter Beweis stellen, dass sie nicht nur durch Anwesenheit zu glänzen, sondern mit starken Zügen zu beeindrucken wissen.
WK Grundschule:
Mit sieben Teams wies diese Altersstufe neben der WK IV die höchste Anzahl an teilnehmenden Mannschaften. Darunter unsere wackeren Hammerschmiedler, die nicht nur ersatzgeschwächt antreten mussten, die Krankheitswelle hatte auch dafür Sorge getragen, dass die zweite Auswahl mit nur drei Spielern, darunter zwei Drittklässler mit gerade einmal sechs Wochen „Erfahrung“, auf Punktejagd ging.
Das tat jedoch Efekaans, Jessicas, Marinos, Metins, Michelles, Patricks und Saras Spielfreude keinen Abbruch, weshalb sie sich in jeder Begegnung derart ins Zeug legten, als ginge um die Landesmeisterschaft. Ausgesprochen löblich!
Leider hingen die Trauben für die ersten beiden Plätze in dieser Zusammensetzung entschieden zu hoch, weshalb die Erste nicht in den Kampf um die Meisterschaft eingreifen konnte. Ungeachtet dessen war der 3. Platz von Schülern und Betreuern gleichermaßen gefeiert.
Gleichfalls gefeiert wurde auch jeder Brettpunkt unserer Zweiten, die die eigentliche Heldentruppe des Turniers war. Mit nur drei Spielern ging man durchs Turnier, verlor jede Begenung und belegte daher folgerichtig nur den 7. Platz. Doch anstatt damit zu hadern, erkundigte man sich, wann es denn wieder ein Turnier gebe. Eine tolle Einstellung!
WK IV:
Obwohl die „Stephaner“ als auch die Vertreter des „Puschels“ mit den Absagen einiger wichtiger Spieler zu kämpfen hatten, zeigten sie sich im Turnier als äußerst ernstzunehmende Gegner. Daher war es auch nicht verwunderlich, dass mit dem Fugger-Gymnasium ein spannender Dreikampf um die Vizemeisterschaft, die Meistertruppe des Gastgebers war einfach zu stark, entstand.
Dieser wäre von den „Stephaner“ vielleicht sogar gewonnen worden, doch da man insgesamt zu sechst angetreten war und dem Erfolg die „Rotation“ nicht unterordnen wollte, um jedem Schüler ausreichend Spielgelegenheiten bieten zu können, landete man in der Endtabelle auf dem 3. Platz. Ein schöner Erfolg für Julia, Leo B., Leo L., Malena, Vincent und Yashaz, vor allem vor dem Hintergrund der Kameradschaft.
Unter ähnlichen Voraussetzungen hatten Alican, Ianis, Jeremia, Nathan und Vincent den Kampf um die Pokale aufgenommen. Hier hatte man wohl schlichtweg Pech, dass man in den entscheidenden Wettkämpfen gegen die direkte Konkurrenz nicht optimal aufgestellt hatte, sodass letztlich der berühmte undankbare 4. Platz heraussprang, der jedoch in Anbetracht der Umstände durchaus mehr als nur respektabel ist.
WK II:
Da für die WK I nur vier Teams und die WK II gar nur derer drei gemeldet hatten, entschloss man kurzerhand, eine Gruppe bei getrennter Wertung daraus zu machen, hatten die Schüler doch den Samstag geopfert, um Schach zu spielen. Daher war von Anfang an klar, dass beides „Puschel-Teams“ mit einem Pokal die Rückreise antreten würden. Doch würde man auch den Gesamtsieg erringen können?
Die Chancen hierzu waren für den ersten Vierer (Darius, Fabian, Philipp und Vasil) nicht schlecht, obwohl auch hier der Gastgeber die Rolle des Favoriten innehatte, bestand doch die Mannschaft ausschließlich aus routinierten Vereinsspielern, die im Dienste des gefürchteten VfL Leipheim stehen.
Letztlich trennte die Jungs vom Peutinger nur ein Mannschaftspunkt von Turniersieg und der Vizemeisterschaft. Allerdings war man darüber nicht allzu sehr traurig, hatte man doch souverän die Qualifikation zur Bayerischen geschafft. Herzlichen Glückwunsch!
Gerne hätte ich an dieser Stelle darüber berichtet, dass auch die Zweite über sich herausgewachsen war, allerdings war dem nicht so. Zwar lieferte man sich mit der anderen Mannschaft der WK II ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen und Emma bzw. Gabriel taten an den Spitzenbrettern ebenso ihr Möglichstes, wie Andy bzw. Michael dahinter, aber es sollte nicht reichen. Schade, denn sie hätten es wahrlich verdient gehabt.
Fazit:
Es war eine rundum gelungene Veranstaltung, die unseren Schützlingen viel Freude bereitet hat. Kein Wunder, denn alles war perfekt organisiert, das Essen in der eigens für das Turnier am Samstag geöffneten Mensa war ungemein schmackhaft und nur die Kuchenpreise hätten etwas niedriger sein können. Wenn man jedoch bedenkt, dass die Einnahmen den Schülern der Q11 zugutegekommen sind, dann relativiert sich alles wieder.
Auf jeden Fall hätten die Meisterschaften mehr teilnehmende Mannschaften verdient gehabt und so bleibt zu hoffen, dass schon beim nächsten Mal mindestens doppelt so viele Schüler an die Bretter gehen werden. Wir werden sicher unseren Teil dazu beitragen, wovon uns nur irgendwelche Krankheiten werden abhalten können. Also bis zum nächsten Mal!
Bzgl. der Abschlusstabellen aller Alterklassen verweise ich ausnahmsweise auf die Homepage des Schachverbandes Schwaben, wo demnächst die entsprechenden Informationen veröffentlicht werden dürften.
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