„Train the Trainer“

Schwabens klaffende Wunde

 

 

Am 23. Juni fand eine vom Bezirksverband Schwaben organisierte Veranstaltung in Leipheim statt, welche zum Inhalt hatte, der stark voranschreitenden Überalterung der Vereine entgegenzuwirken und Mitglieder möglichst lange zu binden.

 

Mit Dr. K. Müller, seines Zeichens Ausbilder des Württembergischen Schachverbandes, konnte ein überaus engagierter Referent gewonnen werden, der an unterschiedlicher Stelle auf bestehende Probleme hinwies.

 

Bedauerlicherweise wollten sich von den 56 in Schwaben gelisteten Vereinen die Vertreter von lediglich sieben Klubs, namentlich der SC Dietmannsried, der SC Friedberg, die Schachfreunde Augsburg, der SK Krumbach, der Post-SV Memmingen, der TSV Wertingen und der Vfl Leipheim, die vorgetragenen Lösungsvorschläge anhören, während man sich mehrheitlich eine weitere Gelegenheit entgehen ließ, wichtige Weichen für die Zukunft zu stellen.

 

 

Im Bestreben die Mittel der vollen Bezirkskasse sinnvoll einzusetzen, hatte sich die Vorstandschaft des Bezirksverbandes in der Vergangenheit immer wieder etwas einfallen lassen, um die hiesigen Vereine zu unterstützen. Sei dies ein Trainingswochenende mit einem Großmeister oder eine großzügige  Bezuschussung, wenn es um die Ausbildung neuer Übungsleiter ging, immer wieder war etwas dabei, das für die Vereinsarbeit förderlich war.

 

Die Gewinnung des Referenten, dessen Modell des frühen Heransführens jüngster Schachspieler an das Turnierschach mit unmittelbar anschließender Analyse der gespielten Turnierpartien im Beisein eines Trainers im süddeutschen Raum eines Siegeszug hält, hätte ein weiterer solcher Baustein sein sollen.

 

Leider wurde das Angebot eher mit Nichtbeachtung bedacht, denn die Mehrheit der Vereine glänzte durch Abwesenheit. Gut, die vom Referenten vertretenen Thesen sind teilweise durchaus diskussionswürdig, was jedoch nicht heißt, dass man sich mit ihnen nicht auseindersetzen sollte. Denn nur in einem Widerstreit der Ideen kann man einen möglichst guten Weg einschlagen, der den Schachsport in seiner Gesamtheit voranzubringen vermag.

 

Angesichts der geringen Teilnehmerzahl wäre man einen Moment lang versucht zu denken, dass in der schwäbischen Schachlandschaft alles vortrefflich läuft, wenn es nicht die gnadenlosen Zahlen gäbe, nachzulesen bei „schach.in“ -, die schonungslos aufzeigen, dass man auch hierzulande vieles anpacken müsste, um die eingangs beschriebenen Schwierigkeiten zu lösen.

 

Daher die eindringliche Bitte, solche Veranstaltungen künftig verstärkt zu besuchen, denn im Prinzip sitzen wir doch alle im selben Boot und wären von weiteren Vereinsauflösungen hart betroffen. Dies begänne mit längeren Anfahrten zum nächsten Nachbarverein, ginge über eine wesentlich verringerte Anzahl an Ligen weiter und würde in einer nahezu ausbleibenden Konkurrenz münden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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