U20-Landesliga Süd; 2. und 3. Runde

Botoxergebnisse

 

Nach Alex´ ausführlichem Bericht über die Heldentaten der ersten U20-Mannschaft soll keineswegs der Eindruck entstehen, die Zweite würde dem in irgendeiner Hinsicht hinterherhinken. So konnten wir mit einem Sieg und einer Niederlage unsere Position auf dem dritten Tabellenplatz festigen, wobei die Ergebnisse in Anbetracht der Partien durchaus schmeichelhaft sind.

 

2. Runde: SC Gröbenzell – SF Augsburg 2

 

Nominell klar favorisiert und dementsprechend motiviert setzten wir uns bei der ersten Begegnung an die Bretter, wobei wir kurz darauf durch eine Bemerkung aus dem Abseits zurechtgewiesen wurden, dass Gröbenzell als Gastmannschaft am ersten Brett Weiß habe und wir falsch säßen. Froh, diese Angelegenheit bemerkt zu haben, bevor die Uhren angedrückt wurden, setzten wir uns um und begannen kurz darauf unsere Partien.

 

Schon kurz darauf spitzte sich die Lage allerdings zu: Tobi hatte sich an Brett 4 auf den offenen Sizilianer eingelassen, wo ihm eigentlich die nötigen Theoriekenntnisse fehlen. Glücklicherweise ging es dem Gegner ebenso, sodass Tobi bald zwei Mehrbauern hatte und klar auf Gewinn stand.

 

Behzads Sizilianer wurde mit dem Bowlder-Angriff konfrontiert und zeigte schnell, weshalb dieser keine Hauptvariante darstellt, indem er schnell mit …d5 dagegenhielt und mindestens Ausgleich hatte. Leider stellte er kurz darauf unvermittelt einen Bauern sowie wenig später eine Figur ein, was uns Mannschaftskameraden doch leichten Anlass zur Sorge bereitete.

 

Bei Paul kam eine vorbereitete Caro-Kann-Variante aufs Brett, in der er seinen Gegner klar überspielte und sofort hervorragende Perspektiven hatte.

 

Am Spitzenbrett wich ich zunächst dem Morragambit mit 3…d5 aus, was sich jedoch als schlechte Entscheidung herausstellte, denn in der Folge spielte ich ungenau weiter und musste in ein remisliches Endspiel abwickeln, um nicht in Nachteil zu geraten.

 

Schlechten Gewissens willigte ich auch bald darauf in ein Remis ein, da sich im Turmendspiel mit ungleichfarbigen Läufern nichts mehr machen ließ. Zu diesem Zeitpunkt sah es gar nicht mehr so schlecht aus, denn Tobi hatte sich irgendwie zurück in die Partie gekämpft und stand mit zwei Bauern für die Qualität etwa ausgeglichen.

 

Bald darauf stellte jedoch Tobi seinen Springer ein, wonach die Sache trotz seiner zwei verbundenen Freibauern gelaufen schien, befanden sich diese doch nur auf der 3. bzw. 5. Reihe. Als Paul und ich später reinschauten, stellten wir jedoch erstaunt fest, dass gar nichts gelaufen war, mit Ausnahme der Bauern: mittlerweile waren beide bis auf die 6. Reihe vorgerückt und Tobi gewann die Stellung dank überragender Endspieltechnik.

 

Etwas ähnliches spielte sich bei Behzad ab, dessen Gegner eine Figur einstellte, aber wegen seines entfernten Freibauern immer noch besser stand. Als dieser auch noch eingestellt wurde, reichte man sich die Hände, womit der 3:1-Sieg feststand.

 

Gegen Ende der Mittagspause gab es dennoch einen kleinen Aufreger, als der wenig begeisterte Schiedsrichter Thomas Sörgel feststellte, dass mit falschen Farben gespielt worden war. Etwas frustrierend, dass alle acht Spieler eher auf den Einwurf von der Seite hören, als selbst nachzudenken, aber c´ést la vie.

 

3. Runde: SF Augsburg 2 – SK Gräfelfing

 

In der Nachmittagsrunde begegneten wir dem vermutlich stärksten Team der Liga: Der Auswahl des SK Gräfelfing.

 

Die erste Entscheidung fiel zu meinem persönlichen Bedauern am Spitzenbrett, wo ich nach einer kreativen Eröffnung vom starken Arshak Ovsepyan überspielt wurde.

 

Tobi spielte wesentlich korrekteres Schach als noch vor wenigen Stunden, ließ seinen Gegner im Caro-Kann niemals zu Gegenspiel kommen und erzielte in der Folge ein verdientes Remis. Glückwunsch zu beachtlichen 1,5/2, wenn auch diese auf fragwürdige Weise zustande kamen. 😉

 

Behzad spielte gegen das Morragambit nicht etwa eine Vorbereitung, sondern bahnte sich seinen eigenen Pfad abseits ausgetretener Theorielinien. Tatsächlich fand er sich gut zurecht und hatte laut Computer die gegnerische Initiative neutralisiert, wenn auch die Stellung aus menschlicher Sicht noch alles offen ließ. Dies sollte Behzad schmerzlich zu spüren bekommen, denn eine Ungenauigkeit später ging schon einiges an Material flöten und bald darauf folgte die Aufgabe.

 

Paul spielte die mit Abstand längste Partie: Nachdem er gegen die moderne Verteidigung eine Traumstellung erhalten hatte, beging er leider einen Fehler, der einen Bauern einstellte und starken Angriff zuließ. Nach präziser Verteidigung konnte er jedoch den Bauern zurückgewinnen und wickelte in ein ausgeglichenes Endspiel ab, welches die Kontrahenten nicht ausspielten, da der Ausgang ohnehin schon feststand.

 

 

Fazit:

 

Wenn uns auch mit der Niederlage gegen Gräfelfing aller Wahrscheinlichkeit nach jede Chance auf die Meisterschaft entgangen ist, überwintert die Zweite doch auf einem stabilen 3. Platz, wo sie den Abstieg nicht zu fürchten braucht, zumal wir die stärksten Gegner bereits hinter uns haben. Alle Ergebnisse, Tabellen, Statistiken sowie die hochklassigen Partien finden Risikobereite im Ligamanager.


Kommentare

Eine Antwort zu „U20-Landesliga Süd; 2. und 3. Runde“

  1. Herzlichen Dank für diesen tollen Bericht! 🙂

    Auch möchte ich den Kapitän und das Team zum letztlich erfolgreichen Spieltag beglückwünschen und hoffe, dass die nächsten Aufgaben nicht zu sehr auf die leichte Schulter genommen werden. 😉

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