1. Rapidturnier in Haunstetten

Ein herrliches Gewusel

 

Gleich 127 Kinder und Jugendliche traten zur Erstauflage des Turniers in Haunstetten an, womit nicht nur die ohnehin erfreuliche Anzahl des Vorgängerturniers in Kempten getoppt wurde, sondern man auch den Veranstalter ziemlich überraschte, der flugs für weiteres Spielmaterial hatte sorgen müssen. Und mitten drin unsere 26 jungen Schachfreunde, die von zahlreichen Eltern, Betreuern und Trainern begleitet wurden, um mit ihnen mitzufiebern, ihnen die Wartezeiten zu verkürzen oder auf weitere Aufgaben besser vorbereiten zu können.

 

U 10; „Junge und ganz junge Hasen!“:

 

Der starke Zulauf, den wir im Jugendbereich haben, hatte zur Folge, dass wir trotz des Herauswachsens etlicher Spieler gleich acht Teilnehmer in dieser Altersgruppen melden konnten. Während sich Alexander, Dominik, Ferdinand, Gabriel und Marcel weiter an das Turnierniveau gewöhnen, oder schlicht erste Erfahrungen sammeln sollten, hatten David, Sergej und Tim durchaus den Anspruch, ihre Ergebnisse der letzten Turnierreihe zu verbessern. nach Möglichkeit sogar vorne mitzuspielen.

 

Unser Alexander mit seinen fünf Jährchen hatte allen Grund zur Freude. Denn nicht nur, dass er gleich in der zweiten Runde seinen ersten Sieg erzielte, er zeigte auch, dass er im Training viel gelernt hatte, waren seine Partien doch meist stark umkämpft. Weiter so. 🙂

 

Nach seinem Erfolg bei der Kreismeisterschaft wollte David auch in Haunstetten eine gewichtige Rolle spielen, aber ein verkorkster Start mit 1/3 wusste das zu verhindern. Er ließ sich davon aber nicht entmutigen, gewann im Anschluss drei seiner vier Partien und landete so noch unter die Top 10. Tolle Moral. 🙂

 

Gerade einmal sechs Wochen im Verein und schon durfte sich Dominik in einem Turnier bewähren. Das war für ihn hart, aber er meisterte die ganze Angelegenheit sehr gut, verbesserte insbesondere seinen Aufbau von Runde zu Runde und wird in Wertingen sicher noch erfolgreicher sein. 🙂

 

Im Verhältnis zu Dominik brachte Ferdinand eine gewaltige Erfahrung mit, denn er hatte zum Zeitpunkt des Turniers bereits sechs Monate Training genossen. Entsprechend mühelos erreichte er bei seinem ersten Rapid auf Anhieb beinahe die 50%-Marke. Schön. 🙂

 

Mit 2/7 blieb Gabriel bei seiner Turnierpremiere deutlich unter seinen Möglichkeiten, woran nicht nur die mangelnde Turniererfahrung schuld war. Doch seine Lehre, die er daraus zog, nämlich künftig verstärkt zu trainieren, lassen dieses Resultat als wertvoll erscheinen und man darf gespannt darauf sein, wie er beim nächsten Mal abschneiden wird. 🙂

 

Dagegen überraschte Marcel bei seinem ersten Auftritt, indem er gleich 3,5/7 erzielte. Dabei hatte es anfangs nicht danach ausgesehen, holte er aus den ersten vier Begegnungen gerade einmal ein Remis. Allerdings legte anschließend mit 3/3 einen Hattrick hin und belohnte sich damit selber mit einem Platz im Mittelfeld. Toll. 🙂

 

Eine wahre Galavorstellung bot Sergej, der von Sieg zu Sieg eilte und selbst in seiner einzigen Verlustpartie in der 5. Runde hervorragendes Schach zelebrierte. Das war ausgesprochen erfreulich und es bleibt zu hoffen, dass er diese Form bis zur Bezirksmeistermeisterschaft wird konservieren können. Die tolle Leistung und sein 2. Platz dürften ihn stark motivieren und weiter anspornen, während der Spaß am Spiel nach wie vor ungebrochen ist. Herzlichen Glückwunsch. 🙂

 

Bei Tim lief es dieses Mal ziemlich durchwachsen, wenngleich deutlich Fortschritte zur Augsburger Meisterschaft festzustellen waren. So wirkte er wesentlich lockerer, startete mit 2/3 vielversprechend, steckte die zwei nachfolgenden Niederlagen gut weg und holte zum Schluss noch 1,5/2, sodass er letztlich mit 3,5/7 in der Abschlusstabelle geführt wurde. Die Richtung stimmt. 🙂

 

Alle Platzierungen der U10 gibt es hier.

 

U12; „Elf Freunde müsst Ihr sein!“:

 

Ähnlich wie in der U10 gestaltete sich die Situation bei unseren U12-ern, wobei hier die Wahrscheinlichkeit noch höher war, in den einen oder anderen Kampf mit einem Vereinskameraden verwickelt zu werden, stellten wir doch gleich elf der 39 Teilnehmer dieser Gruppe. Jakob ging als klarer Favorit ins Rennen, Behzad, Katarina und Paula durften sich berechtigte Hoffnungen auf vordere Plätze machen und bei Alan, Istvan, Leander, Leo, Lukas, Tobias und Yannick stand das Vertiefen der Lerninhalte im Vordergrund.

 

Schon bei der Schulschach-Meisterschaft hatte Alan einen guten Eindruck hinterlassen, den er bei seinem ersten Einzelturnier zu bestätigen wusste. Er war permanent in taktische Scharmützel verwickelt, in denen er oft den Überblick behielt, sodass er sich letztlich mit 4/7 und einem guten Mittelplatz selbst belohnte. Schön. 🙂

 

Nach dem Wechsel der Altersgruppe wollte Behzad einfach nur schauen, wie er sich bei den „Alten“ schlägt, war dann aber selber davon überrascht, wie leicht er mit der Spitzengruppe mithalten konnte. Dort wäre er am Ende auch beinahe gelandet, wenn er nicht in der letzten Runde seine Partie mit Mehrturm nicht unnötig verloren hätte. Schade, denn da war viel mehr drin. Doch beim nächsten Mal wird es sicher besser laufen. 🙂

 

Mit Istvan haben wir einen weiteren Heißsporn in unseren Reihen, der erst die nötige Ruhe finden muss, um das Erlernte auch wirklich aufs Brett zu bringen. Denn solange er quasi aus der Hüfte schoss, verdarb er die vielversprechendsten Stellungen, sodass er unvermittelt mit 1/6 dastand. In der Schlussrunde ging er eher bedächtig zu Werke und erspielte so einen überzeugenden Sieg. Hieran bitte anknüpfen. 🙂

 

Die Bürde des Favoriten als Motivation ansehend, legte Jakob ein Start-Ziel-Sieg-Turnier hin, wenngleich er sich ausgesprochen harmlos aufbaute. Dies reichte aber vollkommen aus, erwies er sich doch an diesem Tag den Gegnern als taktisch drückend überlegen, sodass er immer dann zugriff, wenn sich ihm die Gelegenheit dazu bot. 6,5/7 und ein ungefährdeter 1. Platz waren der Lohn dafür. Herzlichen Glückwunsch. 🙂

 

Bei Katarina war irgendwie der Wurm drin, was sich darin äußerte, dass sie nicht nur immer wieder etwas verwechselte, sondern auch gleich zwei Mal klar gewonnene Stellungen förmlich wegwarf. Das ist untypisch für sie und vor diesem Hintergrund sind ihre 4,5/7 und der 8. Platz nicht unbedingt als Erfolg zu sehen. In Wertingen wird sie wieder so sicher wie eh und je agieren. 🙂

 

Obwohl es erst sein zweites Turnier war, musste Leander bereits seine erste Krise überstehen. So galt es so manche unnötige Niederlage zu verkraften, die nicht etwa schwachem Spiel, sondern einer noch ungenügenden Zeiteinteilung geschuldeet war. Auf diese Art brachte er sich um so manchen Punkt, indem er in klar besseren Stellungen schlichtweg die Zeit überschritt. Aber das wird noch und dann bleibt nur noch sein gutes Spiel! 🙂

 

Leo bot die übliche „Achterbahnfahrt“, indem er in den ersten fünf Runden quasi im Sekundentakt zog. Deswegen verwunderte es auch nicht, dass er nach der 5. Runde mit 2/5 in der Tabelle geführt wurde. Doch dann geschah eine wundersame Wandlung, der spielte in den letzten beiden Runden ruhig und konzentriert, ließ den Gegnern keine Chance und holte sich beide Punkte in einer beeindruckenden Art und Weise. Hoffentlich wird das Finale gleich eine Fortsetzung beim nächsten Turnier finden. 🙂

 

Für Lukas war es hart, denn er war ja erst vor sechs Wochen mit seinem Bruder Dominik dem Verein beigetreten und konnte daher nicht ganz so gut auf das Turnier vorbereitet werden. Er machte aber seine Sache nach anfänglichen Schwierigkeiten richtig gut, verbesserte Aufbau und Zeitverbrauch und man darf auf seinen Auftritt beim nächsten Turnier gespannt sein. 🙂

 

Erstaunlicherweise agierte Paula an diesem Tag ziemlich nervös, obwohl hierzu zumindest schachlich überhaupt keine Gründe bestanden. Sie baute sich gut auf, nutzte ihre Zeit und überspielte regelmäßig ihre Gegner – besonders schön in der dritten Runde, als sie gegen einen der letztlich vorne platzierten Spieler bereits ein dreizügiges Matt auf dem Brett hatte -, nur um dann den ganzen Vorteil förmlich wegzuwerfen. Äußerst schade, war doch dieses Mal sehr viel mehr drin. 🙂

 

Als ein echtes „Stehaufmännchen“ erwies sich Tobias bei seinem ersten Betreten der Turnierarena. Nach vier anfänglichen Niederlagen hatte er sich soweit an die neue Gegnerschaft gewöhnt, dass er mit gleich drei Siegen das Turnier ausklingen ließ. Angesichts dieser Entwicklung dürfen wir uns alle auf Tobis nächsten Auftritt freuen. 🙂

 

Anders lief es bei Yannick, der, gestählt durch seine Erfahrung am Spitzenbrett der letzten Schulschachmeisterschaft, stets auf Tuchfühlung zum Mittelfeld stand. Immer wieder erhielt er die Gelegenheit, die 50%-Marke zu überschreiten, doch noch war die entsprechende Gegnerschaft hierfür zu stark. So landete er letztlich mit 3/7 im unteren Mittelfeld, was aber für das erste Turnier wirklich gut ist. Weiter so. 🙂

 

Der genaue Tabellenstand kann hier ersehen werden.

 

U14; „Überwiegend im Winterschlaf!“:

 

Seit beinahe drei Jahren schon, quasi seit Vereinsgründung, spielt unsere U14 eine besondere Rolle in Schwaben, was sich neben den vielen Einzelkönnern im wiederholten Gewinn der Mannschaftsmeisterschaft gezeigt hat. Dieser Umstand und die teils großen Fortschritte ließen Mehran, Paul und Robert selbstbewusst antreten und nach den vordersten Plätzen streben. Dagegen wollte Konstantin nach längerer Abwesenheit von der Turnierarena einfach nur sehen, wo er gerade steht, wobei er vom Ergebnis selbst überrascht wurde.

 

Bereits ab der ersten Runde, in der er ausgerechnet auf Paul traf und verlor, legte Konstantin eine für ihn erstaunliche Unbekümmertheit an den Tag. So erspielte er mit scheinbarer Leichtigkeit drei Siege in Folge, bevor er ausgerechnet von Mehran kurz ausgebremst wurde. Doch auch diese Niederlage steckte er locker weg, gönnte sich noch einmal einen Doppelpack und beendete damit das Turnier mit 5/7 und dem 7. Platz. Ein schöner „Wiedereinstieg“. 🙂

 

Anfangs konnte man bei Mehran nicht erahnen, dass es kein gutes Turnier für ihn werden sollte, denn er legte einen Start von 2,5/3 hin, bevor er in der vierten Runde in guter Stellung auf Zeit verlor. Davon unbeeindruckt legte er gleich zwei weitere Siege nach und hatte es in der Schlussrunde in der Hand, mit einem Sieg aufs Treppchen zu steigen. Doch dieses Mal lag es nicht an der Zeit, sondern an einem taktischen Aussetzer, der ihn nicht nur sein gesamtes Mehrmaterial einbüßen ließ, vielmehr ihm auch noch eine Verluststellung bescherte, die er auch tatsächlich verlor. Schade, aber man erkennt, dass der Weg stimmt. 🙂

 

Auch bei Paul deutete anfangs alles darauf hin, dass er bis zum Schluss voll auf der Höhe sein würde, schließlich kommen 4/5 bei nur einer Niederlage gegen Robert nicht von ungefähr. Allerdings gönnte er sich in der 6. Runde eine Auszeit, indem er mit zwei Mehrbauern versehen, den Gegner zum Königsangriff provozierte, den dieser nicht nur wahrnahm, sondern auch umsetzte. Der Sieg in der Schlussrunde war dann zwar noch versöhnlich, aber für Paul dann doch kein adäquater Ersatz. Wenn er mehr Umsicht im nächsten Turnier zeigt, dann wird das besser. 🙂

 

Aufgrund seiner tollen Entwicklung war Robert für mich der klare Favorit bei diesem Turnier. Und er demonstrierte nicht nur in den ersten vier Runden ein wirklich hervorragendes Schach, sondern auch in der fünften, als er gegen die „Schachamazone“ aus Burlafingen spielte. Er zelebrierte förmlich die Partie, doch leider nur bis zwei Züge vor dem Ende der Begegnung. Dann nämlich, mit einem glatten Mehrturm versehen, fand er auf ein Schach hin leider die einzige Möglichkeit, den Verlust herbeizuführen. Von dieser Niederlage sichtlich geschockt, spielte er die letzten beiden Runden deutlich unter seinem Niveau, sodass er eigentlich beide Partien hätte verlieren müssen, stattdessen aber jeweils ein Remis geschent bekam. Abgesehen vom Fauxpas in der 5. Runde und dessen Folgen gab es nichts zu beanstanden. 🙂

 

Auch für die U14 gibt es eine Tabelle, die es hier zu „studieren“ gibt.

 

U18; „Katzengold“:

 

In Ermangelung einer U16 traten Erik, Johannes und Zarko in dieser Altersgruppe an. Dabei versuchte jeder der Spieler seine persönlichen Ziele umzusetzen, was aber letztlich kaum gelang.

 

Dieses Mal wollte sich Erik unbedingt unter den Top 10 platzieren, was ihm am Ende mit 4/7 und dem beachtlichen 8. Platz auch glückte. Dabei ist das Wort Glück in diesem Zusammenhang noch recht schmeichelhaft, denn Erik wollte an diesem Tag irgendwie nichts von der Hand gehen, weshalb er oftmals nur Dank tätiger Mithilfe der Gegner zu einem Punkt kam. Allerdings gibt es solche Tage und es zeugt dann doch von Qualität, wenn man dann trotzdem punktet. Beim nächsten Mal wird er dann den sportlichen Nachweis seiner Stärke erbringen. 🙂

 

Bei Johannes stand eindeutig das Sammeln weiterer Erfahrung im Vordergrund, was er auch reichlich tat. Dabei spiegelt sein Endergebnis mit 1/7 in keinster Weise seine Möglichkeiten wider, stand er doch immer wieder klar besser bis auf Gewinn. Aber offenbar muss noch verstärkt an der Verwertungsphase gearbeitet werden, stimmt doch der Rest im Großen und Ganzen. 🙂

 

Nachdem Zarko in dieser Altersstufe bereits im vergangenen Jahr jede Turnierteilnahme als Sieger abgeschlossen hatte, wollte er das nach Möglichkeit wiederholen. Unter normalen Umständen wäre ihm das mit 6/7 bei nur zwei Remisen auch gelungen, aber das war einfach ein halber Punkt zu wenig, sodass ihm dieses Mal ausgerechnet sein Freund und Trainingspartner Uli den Turniersieg in überzeugender Art und Weise wegschnappte. Da darf man gespannt sein, wie dieses Duell weitergehen wird. 🙂

 

Die Tabelle der U18 verdient natürlich ebenfalls eine Verlinkung.

 

Schlusswort:

 

Das Turnier kam bei den Kindern, vom stark verspäteten Beginn einmal abgesehen, recht gut an, sodass man sich in Wertingen schon einmal darauf einstellen kann, dass wir Schachfreunde mit einer großen Delegation aufschlagen werden. 🙂

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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