Augsburger Schulschachmeisterschaft 2017

Eine erstaunliche Größenordnung

 

 

Als uns Schachfreunde ein Hilferuf unseres Vereinskameraden Helmut, seines Zeichens Schulschachreferent des Kreisverbandes Augsburg, ereilte, mit dem er um Unterstützung bei der Durchführung der diesjährigen Schulmeisterschaften bat, da war es für uns selbstverständlich, dass wir ihn nicht im Regen stehen lassen. Mit Werner und mir stand auch schnell ein kleines Team zur Stelle, das sich kühn, im Nachhinein bin ich versucht, tollkühn zu schreiben, der Herausforderung stellen wollte.

 

Obwohl wir Bretter, Figuren und Uhren für 40 vorangemeldete Mannschaften auf- bzw. einstellten wurde uns gewahr, dass dies gemessen an der bevorstehenden Turnierleitung unser geringstes Problem darstellen dürfte. Und am Turniertag war es auch zunächst tatsächlich so wie befürchtet, als ca. 160 Kinder mit zum Teil schachlich unbedarften Betreuern die Turnhalle der Luitpoldschule in Lechhausen betraten und die erste Runde spielten.

 

Glücklicherweise erwiesen wir uns nicht nur als äußerst belastbar und erfinderisch hinsichtlich des Findens von Lösungen, sondern erhielten mit Andrea Micklitz (GS St. Anna) und Ulla Münch (SG Augsburg) derart tatkräftige Unterstützung, dass das Turnier nicht nur reibungslos über die Bühne gehen konnte, wir überraschten auch alle damit, dass wir ganze zwanzig Minuten vor dem angesetzten Ende alle Mannschaften im Rahmen der Siegerehrung geehrt hatten. Man kann also mit Fug und Recht sagen: In jeder Beziehumng ein Rekord! 🙂

 

Insgesamt gingen 38 Mannschaften mit dem ein oder anderen Ersatzspieler in den verschiedenen Wettkampfgruppen (WK) an den Start, sodass nicht die erwarteten 40 Teams umherschwirrten, die Zahl von ziemlich genau 160 Schülern aber dennoch erreicht wurde.

 

Dabei hätte die Verteilung der teilnehmenden Mannschaften unterschiedlicher nicht sein können, denn während bei den Grundschülern neunzehn und in der WK IV noch immerhin zwölf Mannschaften um die Meisterschaft kämpften, träumte man in den WKs I – III von solchen Feldern. Von den „älteren Herrschaften“ fanden nämlich gerade einmal sieben Mannschaften den Weg nach Lechhausen, weshalb diese wie in der Ausschreibung angekündigt ein gemeinsames Turnier absolvierten, wobei selbstredend getrennte Wertungen vorgenommen wurden.

 

 

WK Grundschule – „Mit gesundem Ehrgeiz“:

 

Angesichts von neunzehn Mannschaften erstaunte es doch etwas, dass insgesamt nur vier Schulen um Ruhm, Ehre und den Pokal kämpften. Aber da aus Göggingen und Klosterlechfeld je ein Vierer kam, die GS St. Anna sieben Teams stellte und die GS Hammerschmiede ganze zehn Mannschaften ins Rennen schickte, ergab sich diese seltene Konstellation.

 

Dass jedoch die Qualität die Quantität nicht zu fürchten hat, das stellte die GS Göggingen-West eindrucksvoll unter Beweis. Den Grundschülern aus dem Augsburger Südenwesten gelang ein beeindruckender Start-Ziel-Sieg mit drei Mannschaftspunkten Vorsprung, womit sie den Titel sicher holten. Dahinter lieferten sich die Teams der GS St. Anna und der GS Hammerschmiede II ein packendes Duell, welches die Innenstädter mit einem halben Brettpunkt Vorsprung für sich zu entscheiden vermochten.

 

 

WK IV – „Junge Halbprofis“:

 

Während bei den Jüngsten so mancher Zug für eine Überraschung beim Gegner und herbeigerufenem Schiedsrichter sorgte, verlief hier das Turnier bereits wesentlich ruhiger. So musste man zwar deutlich seltener klärend eingreifen und fand daher sogar hier und da die Zeit, richtig spannenden Partien mit interessanten taktischen Wendungen beizuwohnen.

 

Favorisiert waren die Teams des Peutinger Gymnasiums und des Gymnasiums bei St. Stephan, obwohl letztere ersatzgeschwächt antreten hatten müssen. Diese beiden Mannschaften waren es auch, die die Meisterschaft unter sich ausmachten, wobei der Titel letztlich knapp, aber überaus verdient an das „Puschel“ ging. Die Rolle des Verfolgers ging an eine der zahlreichen Mannschaften des Rudolf-Diesel-Gymnasiums, die im gebührenden Abstand die Plätze drei bis fünf belegten.

 

 

WK I – III – „Eine elitäre Gruppe“:

 

Da die „Alten“ das kleinste Teilnehmerfeld hatten und um es in der Turnhalle nicht allzu eng werden zu lassen, spielten sie im Schulgebäude und waren daher etwas ab vom Brennpunkt des Geschehens. Daher vermag ich nichts über den Verlauf zu sagen, muss stattdessen die Abschlusstabelle interpretieren. Dies fällt mir jedoch nicht schwer, denn die Rangliste ist derart eindeutig, dass kaum Raum für Fehlinterpretationen ist.

 

In einem spannenden Duell behielt das Jakob-Fugger-Gymnasium I knapp die Oberhand gegen das Rudolf-Diesel-Gymnasium I und ist damit Sieger in der WK I. Deutlich weniger Probleme hatte in der WK II das Team des Peutinger Gymnasiums, das sich ebenso über einen ungefährdeten Zieleinlauf freuen durfte, wie dessen jüngere Schulkameraden in der WK III, womit zwei weitere Titel ans „Puschel“ gingen.

 

Fazit:

 

Die von uns betreuten Schulen – GS Hammerschmiede, Gymnasium bei St. Stephan und das Peutinger Gymnasium –  wussten mit fünfzehn Mannschaften nicht nur mit einer beeindruckenden Teilnehmerzahl aufzuwarten, auch durften sie sich über viele gute Platzierungen und Titel freuen. Den Vogel schoss hierbei das Peutinger Gymnasium ab, das, obwohl erst zwei Jahre lang das Wahlfach „Schach“ habend, gleich in drei WKs zu glänzen wusste. Eine starke Entwicklung!

 

Für mich war die Mischung aus Turnierleiter, Schiedsrichter und Betreuer bzw. Mitbetreuer von so vielen Mannschaften schlichtweg eine Grenzwerterfahrung, die mir meine Grenzen deutlich aufgezeigt hat. Wenn die erfolgte Unterstützung durch die eingangs erwähnten Damen ausgeblieben wäre, dann wäre das Turnier ganz sicher nicht jener Erfolg geworden, das es letztlich war.

 

Sollte eine Fortführung dieser Veranstaltung gewünscht werden, dann kann ich nur empfehlen, dass man sich im Vorfeld um ein größeres Mitarbeiterteam bemüht, war doch die Anzahl der Helfer für ein Schülerturnier dieser Größenordnung eindeutig zu gering. Aber ich bin überzeugt, dass man dieses Problem in den Griff bekommen wird, auch wenn es Werner und mich zu ersetzen gilt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



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