Ein wenig Katzengold
Alle Jahre wieder heißt es für unser U16-Team, eine Zwischenrunde zu bestreiten, um sich möglichst für jene Etappe zu qualifizieren, welche die Fahrkarte zur Deutschen Meisterschaft bereithält.
Dieses Mal ging es in die Frankenmetropole, wo der Vierer des SK Nürnberg 1911 auf Alexander B., Behzad, Jakob und Katarina wartete. Als Favorit gesetzt mussten zwischenzeitlich bange Augenblicke überstanden werden, bevor am Ende ein 3:1-Sieg feststand. Glückwunsch. 🙂
Zugegeben, die Vorzeichen waren keineswegs gut, denn Jakob hatte bereits seit Tagen mit einem problematischen Weisheitszahn zu kämpfen, Alexander B. schien es emotional immer noch nicht verarbeitet zu haben, uns zur neuen Saison hin zu verlassen, Bezhad steckte voll in der „Müdigkeitsfalle“ und Katarina suchte schon mehrere Monate lang ihre Form. Dennoch machten wir uns vorsichtig optimistisch nach Nürnberg auf.
Nach einer entspannten Anfahrt und einem erstaunlich reibungslosen „Aufgabeln“ Alexanders am Bahnhof trotz der Nürnberger Verkehrsführung kamen wir pünktlich am Spielort an.
Der anschließenden erfrischend kurzen Begrüßung folgte die Aufnahme der Kampfhandlungen, wobei man sich zunächst verständlicherweise etwas zurückhielt, wollte man doch nicht das eigene Team unnötig ins Hintertreffen bringen.
Jakob überraschte Gegner und Trainer mit dem „Königsindischen Angriff“, der bekanntlich bis zur vollen Entfaltung eine gewisse Zeit benötigt. Dahinter kramte Alexander einen „Sizilianer“ hervor, doch vom erwarteten „Drachen“ keine Spur, vielmehr sollte es der alte „Paulsen“ richten. Am dritten Brett bediente sich Behzad des aggressiven „Abtausch-Franzosen“. Was wie ein Paradoxon klingen mag, sollte sich schnell als tatsächlich äußerst giftig entpuppen. Und Katarina packte mutig ihren „Sizilianer“ aus, obwohl schon bald gewahr wurde, dass ihr noch nicht alle Ideen geläufig waren.
So rang man um Vorteile, wobei schon bald klar wurde, dass sich unsere Mittelbretter einer ruhigeren Herangehensweise bedienten, während Jakob und Katarina es krachen ließen. Denn Jakob hatte auf Verdacht – Oder vielleicht der Not gehorchend?!? – eine Figur für zwei Bauern und etwas Initiative geopfert und Katarina hatte die Umsetzung der Hauptidee angepackt, weshalb sie stramm in Richtung Vorteil marschierte, sofern sie die Nerven behielt und auf die Rochade verzichtete.
Die Zuschauer blickten also gebannt an die Bretter eins und vier, als unvermittelt ein Sieg für uns vermeldet wurde. In einem seiner wenigen wachen Augenblicke hatte Behzad die erste sich bietende Gelegenheit ergriffen, quasi aus dem Nichts einen Einschlag in des Gegners Rochadestellung vollzogen, sich Material- bzw. Stellungsvorteil gesichert und unser Team in Führung gebracht – 0:1 aus der Sicht der Franken.
Unmittelbar danach baute Katarina, deren Gegner in unübersichtlicher und für ihn klar schlechterer Stellung einen ganzen Turm eingebüßt hatte, was ein Weiterspielen sinnlos gemacht hatte, die Führung aus – 0:2 aus der Sicht der Franken.
Dieser Zwischenstand war zwar durchaus beruhigend, konnte aber leider nicht für Entspannung sorgen. Dafür verantwortlich waren die Spitzenbretter, die sich gegen die Nürnberger nicht nur schwer taten, sondern sogar ziemlich anrüchig standen. Entsprechend fischte Jakob nach wie vor im Trüben, während sich Alexander unvermittelt einem heftigen Angriff gegenübersah.
In dieser Situation erwies sich Jakob ein weiteres Mal als die bessere „Schlammsau“, denn er behielt im Gegensatz zum Gegner einen kühlen Kopf, damit einhergehend den Überblick und biss gleich zu, als sich ihm die Chance dazu geboten hatte – 0:3 aus der Sicht der Franken.
Natürlich war damit der Kampf entschieden, was jedoch nichts daran änderte, dass sich Alexander der sich anbahnenden Niederlage vehement entgegenstemmte. Leider war da schlichtweg nichts mehr zu machen, sodass ihm der zweifelhafte Ruhm zuteil wurde, mit seiner Kapitulation für das Endergebnis zu sorgen – 1:3 aus der Sicht der Franken.
Fazit:
Trotz schwieriger Umstände hat unser Vierer die Hürde genommen und sich damit für die Endrunde qualifiziert. Diese findet am 13./14. Juli in unserer „Zitadelle“ statt, wo alle unsere Recken gerne mental unterstützen dürfen. Ihr würdet ihnen damit ganz sicher eine große Freude machen und vielleicht jene zusätzlichen Kräfte freisetzen, die nötig sind, um letztlich nach 2017 wieder zur Deutschen fahren zu dürfen. Angesichts der Konkurrenz alles andere als ein Selbstläufer.
Alle Ergebnisse der K.o.-Runde gibt es hier, während man auf der Homepage des SK Nürnberg 1911 den Verlauf des Wettkampf aus einer anderen Perspektive nachlesen kann. Viel Spaß. 🙂
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