Deutsche Jugendeinzelmeisterschaften 2018

Lauter seltsame Serien

 

 

Nicht etwa der Leistung unserer wackeren Kämpen auf den Deutschen, wobei der Erfolg tatsächlich etwas erfreulicher hätte ausfallen können,  sondern vielmehr dem Einstürmen etlicher Termine ist es geschuldet, dass der Bericht über die nationale Meisterschaft jetzt erst erfolgt.

 

Wie dem auch sei, Sofie (ODJM A; U25) und Uli (U18) hielten während der Pfingstferien trotz Abiturstresses in Willingen unser Fähnlein in die Höhe, wobei bei beiden offenbar wurde, dass sie nicht ganz in Topform waren.

 

Ungeachtet dessen  stellte dieses Turnier eine wertvolle Erfahrung dar, legte doch die starke Gegnerschaft immer wieder den Finger in die Wunde bzw. zeigte auf, dass man sauber agieren muss, um letztlich als Sieger das Brett zu verlassen. Daher freue ich mich schon auf die nächsten Turnierergebnisse dieser beiden Talente. 🙂

 

 

Durch unsere erfolgreiche Jugendarbeit ist es mittlerweile keine Seltenheit mehr, dass sich unsere angehenden Meisterspieler immer öfter mit Spielern der nationalen Spitze messen können – siehe auch Berichte zur DVJMM der U14 und U16; Dezember 2017 und Januar 2018 -, weshalb sich Sofie und Uli ins ferne Sauerland aufmachten, um selbiges wieder zu tun.

 

Während Sofie sich in der U25 versuchen wollte und dabei sicher hoffte, einen Weg aus ihrer sportlichen Krise zu finden, vertrat Uli Bayern in der U18. Keineswegs eine leichte Aufgabe, aber als echter Schachfreund ist man es gewohnt, die Ellenbogen in den Tisch zu rammen und den Gegnern damit alles abzuverlangen.

 

 

Mit diesem hehren Plan im Gepäck ging Sofie ins Turnier, um ihre seit Monaten anhaltende Formkrise endlich zu überwinden. Doch bereits in den ersten Runden wurde klar, dass die Talsohle noch nicht durchschritten worden war, denn es setzte gleich drei Niederlagen, den kampflosen Sieg in der zweiten Runde nicht mitgerechnet.

 

Dabei war verwunderlich, dass ausgerechnet die Eröffnungen nicht unbedingt optimal verlaufen waren und es ein „Glaskinn“ zu verkraften gegolten hatte. Wirklich bitter!

 

Ein kurzes Zwischenhoch mit 2/3, wo unter anderem ein Gegner ein remisträchtiges Damenendspiel mit Minusbauern durch Zeitüberschreitung verloren hatte, sollte auch nicht die Wende bringen, weshalb es zum Abschluss noch zwei verheerende Niederlagen setzte.

 

Die 2/8 waren natürlich enttäuschend, wobei weniger das Ergebnis als dessen Zustandekommen Grund zum Nachdenken hinterlassen haben. Es bleibt viel zu tun bis zum Beginn der neuen Saison, doch hege ich keinerlei Zweifel daran, dass Sofie schon bald wieder gewohnt sicher und dadurch erfolgreich agieren wird.

 

 

Unter gänzlich anderen Voraussetzungen ging Uli ins Turnier. Er befand sich bereits seit mehreren Monaten in bestechender Form, weshalb er sich durchaus etwas ausrechnen durfte.

 

Zwar schien die Rechnung zunächst nicht aufgehen zu wollen, denn er griff gleich in der ersten in der Eröffnung fehl und verlor, doch ließ er sich davon in der Folge nicht aus der Ruhe bringen. Es folgten zwei Siege, darunter einer gegen einen der Turnierfavoriten, und plötzlich wurde Uli mit 2/3 in der Tabelle geführt.

 

In der vierten Runde sollten die Weichen für den weiteren Turnierverlauf gestellt werden. Hier spielte Uli richtig gut, tauschte zwei Leichtfiguren für Turm, zwei Bauern und einen gegnerischen König im Zentrum. Als er sich anschließend daran machen wollte, die Schleusen zum weißen Monarchen zu öffnen, da agierte er zu überhastet, stellte einen wichtigen Bauern ein und wurde danach sauber zerlegt.

 

Die Mischung aus einer ärgerlichen Niederlage und einem quasi „Dauerbrennen“ auf hohem Niveau forderten ihren Preis, der sich dahingehend äußerte, dass aus den Runden fünf bis acht trotz teils bester Stellungen gerade einmal ein halber Punkt geholt werden konnte. 2,5/8 breiteten angesichts der verpassten Chancen einen Schleier des Frustes aus.

 

Diesen zu zerfetzen hatte sich unser „Langer“ für die letzte Runde fest vorgenommen, wobei ihm zugutekam, dass er ausgerechnet gegen einen anderen Bayern anzutreten hatte, der sich nicht zu verstecken pflegt und bei dem es dieses Mal gleichfalls nicht richtig laufen wollte.

 

Was die beiden Jungs dann aufs Brett zauberten, das war vielleicht nicht stets korrekt, aber definitiv ein Feuerwerk, das zur Überraschung der Zuschauer in einem Remis mündete – 3/9.

 

Es mag in Anbetracht dieses Resultats erstaunen, aber Uli hat wirklich stark gespielt und hätte bei mehr Erfahrung ein ungemein erfolgreiches Turnier spielen können. Egal, man darf sich auf die weiteren Auftritte freuen, denn hier hat ein Tiger seine Krallen gezeigt. Wenn er jetzt auch noch zubeißt, dann möchte ich ihm nicht am Brett gegenüber sitzen. 🙂

 

 

Fazit:

 

Der eingeschlagene Weg passt im Prinzip, es ist maximal eine Feinjustierung der Kompassnadel erforderlich. Dies jedoch sind eher Kleinigkeiten, die schnell erfolgen werden.

 

Wenngleich Sofie und Uli mit ihrem Abschneiden alles andere als zufrieden waren, so wird sich diese Einschätzung zwangsläufig ändern, sobald sie die nächsten Open und Mannschaftskämpfe gespielt haben werden. Dann werden sie erkennen, wieviel ihnen diese Meisterschaften gebracht haben.

 

Alle Ergebnisse, Tabellen und vor allem Partien unserer beiden Recken gibt es hier. Viel Spaß beim Studieren der Tabellen, Anschauen der Partien oder der Analyse derselben. 🙂

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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