Mit Fleiß zum Preis
Einen besonderen sportlichen Leckerbissen bot die Schwäbische Schachjugend den Schülern des Bezirks Schwaben am Buß- und Bettag, indem sie zur Meisterschaft nach Neu-Ulm lud.
Insgesamt 35 Mannschaften leisteten dieser Einladung Folge, worunter sich gleich sechs Teams der von uns betreuten Schulen befanden. Überragend dabei vom Engagement die Mädchen und Jungs des „Puschels“, sprich Peutinger Gymnasiums, die gleich vier Mannschaften stellten und sich sogar eine Meisterschaft sicherten.
Doch die wahren Helden errangen keinen Titel und landeten auch nicht auf dem Treppchen, vielmehr wussten sie trotz permanter Unterzahl mit besonderer Motivation und Spielfreude zu glänzen. Dazu jedoch später mehr. 🙂
Im vergangenen Jahr hatte uns eine fatale Terminüberschneidung bedauerlicherweise dazu veranlasst, an dieser für Schüler ausgesprochen interessanten Veranstaltung nicht teilzunehmen. Dieses Problem wurde dieses Jahr seitens der Organisatoren jedoch vorausschauend umgangen, indem man den Termin auf einen schulfreien Tag unter der Woche legte.
Da keine terminlichen Schwierigkeiten mehr im Wege standen, fuhren wir, das waren Michael Klopfer (Lehrer am Peutinger Gymnasium), Ronald Kempter (Vater eines Schülers) und meine Wenigkeit, als kongeniales „Betreuertrio“ mit 25 Eleven nach Neu-Ulm, um den Schützlingen einen schönen Schachtag zu bescheren.
Am Turnierort angekommen geriet unser ursprünglicher Plan etwas durcheinander, weil ich aufgrund eines Mangels an Schiedsrichtern zur Durchführung der Meisterschaft bei den Grundschülern „verpflichtet“ wurde. Damit verblieb die Verantwortung für die zahlreichen anderen Teams bei meinen Kollegen, bei denen ich mich an dieser Stelle für den klaglosen Einsatz herzlich bedanken möchte.
WK Grundschule:
Mittlerweile schon im zweiten Schachjahr brannten die Schüler der GS Hammerschmiede darauf, sich auch schwäbischer Ebene beweisen zu können, hatten sie doch bei der letzten Augsburger souverän gewonnen.
Sie waren meines Erachtens durchaus favorisiert und legten entsprechend los. Allerdings wurde schon früh klar, dass ausgerechnet der ansonsten umschtig agierende Spitzenspieler keinen guten Tag erwischt hatte, sodass so er so manche unnötige Niederlage hinnehmen musste. Dies führte nicht nur zum Verlust eines wichtigen Kampfes, am Ende fehlte zudem ein Brettpunkt, um nicht als Zweiter durchs Ziel zu gehen.
Doch auch der zweite Platz beim ersten Auftritt auf Bezirksebene lässt aufhorchen und unterstreicht das Talent dieser Grundschüler, von denen mit Viktor und Yutthasak bereits zwei unsere künftigen Meisterspieler werden dürften. 🙂
WK IV:
Die Mehrheit der von betreuten Schüler gingen hier an den Start, wo sie neben zehn weiteren Teams um Pokale oder gar die Meisterschaft konkurrierten. Drei Mannschaften des Peutinger Gymnasiums stellte sich ein wackerer Sechser des Gymnasiums bei St. Stephan entgegen, der aufgrund der Überzahl auf die „Schachfreunde-Rotation“ vertraute.
Hier lief es ungemein gut, denn die Erste des Peutinger Gymnasiums holte sich knapp, aber überaus verdient den Titel, während die „Stephaner“ – hier überagend Benjamin Wohlfarth (SK Kriegshaber mit 7/7), mit nur einem Vereinsspieler versehen, den dritten Platz errangen. Damit nicht genug, denn auch das zweite „Puschelteam“ wusste mit 6:8 (8. Platz) voll zu überzeugen und hätte bei einem Sieg in der Schlussrunde noch einen gehörigen Satz nach vorne machen können.
Besonders beeindruckt hat mich jedoch die Dritte des „Puschels“, die aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung von Anfang an mit einem Spieler hatte antreten müssen. Ohne einen Routinier in den Reihen zu haben, taten, kämpften und rackerten sie um jeden Punkt und belohnten sich damit abschließend selber, indem sie mit 5:9 Punkten gleich vier Teams hinter sich ließen. 🙂
WK II:
Weil so mancher Vereinsspieler hatte absagen müssen, mussten sich die recht unerfahrenen, älteren Jahrgänge des Peutinger Gymnasiums hoffen, dass das Erlernte reichen und dass ihre „Amazone“ am Spitzenbrett, seines Zeichens meine Tochter Katarina, mit vielen Punkten dien Druck auf die Übrigen etwas mindern würde. Beides klappte recht gut, weshalb in der Endabrechnung ebenfalls ein zweiter Platz heraussprang. 🙂
Fazit:
Sicher hätte es noch besser laufen können, doch bedenkt man, wieviele der betreuten Schüler erst seit einem Jahr oder gar nur wenigen Monaten den entsprechenden Schachunterricht besuchen, war das doch eine großartige Leistung. Wenn dann auch noch die meisten den Weg in einen Schachverein finden sollten, dann wäre das für den Schachsport ausgesprochen erfreulich.
Alle Tabellen nachfolgend. Schaut sie Euch in aller Ruhe an und erfreut Euch am Anblick des Tabellenstandes Eurer persönlichen Favoriten. 🙂
Wertungsklasse I (Jahrgang 2000 oder jünger)
1. Lessing-Gymnasium Neu-Ulm 12 19,5
2. Staatliche Realschule an der Salzstraße Kempten 11 21,0
3. Allgäu-Gymnasium Kempten 8 17,0
Wertungsklasse II (Jahrgang 2003 oder jünger)
1. Dossenberger-Gymnasium Günzburg 11 20,0
2. Peutinger-Gymnasium Augsburg 6 13,5
3. Maristenkolleg Mindelheim 5 11,0
4. Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium Weißenhorn 3 10,0
Wertungsklasse III (Jahrgang 2005 oder jünger)
1. Dossenberger-Gymnasium Günzburg 12 22,5
2. Bodensee-Gymnasium Lindau 10 19,5
3. Lessing-Gymnasium Neu-Ulm 7 10,0
4. Allgäu-Gymnasium Kempten 5 10,5
5. Gymnasium Donauwörth 4 6,5
6. Johann-Michael-Sailer-Gymnasium Dillingen 2 7,5
6. Maristenkolleg Mindelheim 2 7,5
Wertungsklasse IV (Jahrgang 2007 oder jünger)
1. Peutinger-Gymnasium Augsburg I 13 22,5
2. Grund- und Mittelschule Leipheim 12 22,0
3. Gymnasium bei Sankt Stephan Augsburg 11 17,5
4. Nikolaus-Kopernikus-Gymnasium Weißenhorn 8 16,5
5. Lessing-Gymnasium Neu-Ulm 8 16,0
6. Allgäu-Gymnasium Kempten II 8 13,5
7. Allgäu-Gymnasium Kempten I 7 16,5
8. Peutinger-Gymnasium Augsburg II 6 14,0
9. Staatliche Realschule an der Salzstraße Kempten I 6 12,5
10. Peutinger-Gymnasium Augsburg III 5 11,5
11. Johann-Michael-Sailer-Gymnasium Dillingen 5 10,0
12. Staatliche Realschule an der Salzstraße Kempten II 4 10,0
13. Gymnasium Donauwörth I 3 6,0
14. Gymnasium Donauwörth II 2 7,5
Wertungsklasse Mädchen (Jahrgang 2000 oder jünger)
1. Allgäu-Gymnasium Kempten 7 13,0
2. Staatliche Realschule an der Salzstraße Kempten 4 7,0
3. Gymnasium Donauwörth 1 4,0
Wertungsklasse Grundschule (Jahrgangsstufen 1 mit 4)
1. Josef-Kentenich-Schule Leubas I 6 11,0
2. Grundschule Hammerschmiede Augsburg 6 10,0
3. Grundschule Wolfertschwenden 4 8,5
4. Grundschule Stätzling-Derching 4 7,5
5. Josef-Kentenich-Schule Leubas II 0 3,0
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