Ein trügerischer Glanz
Wäre doch alles so erfreulich wie der Umstand, dass nach vielen Jahren mit sieben Mannschaften wieder soviele Vereine für diesen Wettberwerb gemeldet haben, dass die Ausrichtung einer Vor- und Endrunde nötig war, um den diesjährigen Meister in dieser Altersgruppe zu ermitteln.
Beim Kampf um den Einzug in die Endrunde bekam es unser klar favorisiertes Team – Alexander, Behzad, Jakob und Robert – mit den Vierern aus Lechhausen, Mering und Pfersee zu tun, die allesamt im Ergebnis deutlich geschlagen werden konnten. Lediglich ein Unentschieden vermochten sich die Gegner zu sichern, was normalerweise ein großes Lob nach sich gezogen hätte. Allerdings trat man als Mannschaft dermaßen sorglos, ja beinahe überheblich an, dass man in einigen Partien nur mit sehr viel Glück bzw. aufgrund der mangelnden Erfahrung der Gegner das jeweilige Brett als Sieger hatte verlassen können.
Bereits die erste Begegnung gegen den SK Mering hätte unserem Nachwuchs Warnung genug sein müssen, denn man gewann zwar mit 3,5:0,5, doch waren da zwei deutliche Wackler dabei. Vor allem Roberts blutleeres Remis trotz zwischenzeitlich deutlichem Materialvorteils stellte einen unrühmlichen Höhepunkt dar.
In der darauffolgenden Runde gegen die jungen Lechhauser beschränkte man sich in erster Linie darauf, auf Fehler zu warten, wozu man sich einer ganzen Reihe legaler Züge bediente, anstatt selber das Spiel aufzuziehen. Nun, diese Vorgehensweise wurde zwar letztlich belohnt, auch wenn man zwischendurch beim Zuschauen nicht genau hätte sagen können, auf welcher Seite unsere Routiniers gesessen hatten.
Mit diesen beiden Siegen war die Qualifikation bereits erreicht und man setzte zur negativen Kür an. Während sich die Jungs aus dem Augsburger Westen voll reinhängten, ging es bei ihnen doch noch darum, das Weiterkommen zu schaffen, träumten unsere wohl schon Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Denn man achtete kaum auf strategische Regeln, hielt sich offenbar für unverwundbar und dachte, dass die Taktik nur dafür da sei, die eigene Partie zum Sieg zu führen. Diese Einstellung verleitete Alexander dazu, einen übermotivierten Angriff einzuleiten, und Robert gar eine Figur sehenden Auges einzuparken, wofür er nicht den Hauch eines Gegenspiels erhielt.
Es ist mir nach wie vor ein Rätsel wie, aber beide vermochten noch ihre Partien zu gewinnen und damit einen weiteren Kantersieg zu bewerkstelligen. Für die wackeren Kinder des SK Rochade Augsburg hätte diese unnötige Niederlage, zumal in der Höhe, um ein Haar das Ausscheiden bedeutet, wenn nicht zeitgleich der SK Mering gegen den SC Lechhausen nur denkbar knapp mit 2,5:1,5 gewonnen hätte. Denn die bessere Wertung bescherte den Westlern das Weiterkommen.
Fazit:
In dieser Verfassung ist die Mannschaft weit davon entfernt, die Rolle des Favoriten würdig auszufüllen und muss aufpassen, nicht am Ende eine böse Überraschung zu erleben. Es bleibt zu hoffen, dass sich einige Dinge ändern werden und man sich wieder mehr den Gegnern und den jeweiligen Stellungen widmet, werden doch erfahrenere Gegner wesentlich sorgsamer mit ihren Chancen umzugehen wissen.
Alle Ergebnisse gibt es wie gewohnt im Ligamanager.
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