Schwäbische U16-Mannschaftsmeisterschaft 2015; 1. Teil

Zum Erstaunen des Trainers

 

Während sich die starke Buchloer Mannschaft am Samstag das Geschehen aus der Ferne hatte anschauen können, trafen sich die Teams aus Kötz/Ichenhausen, Kriegshaber, Rain und unser Vierer zur ersten Runde im „Alten Zollhaus“ in Kriegshaber. Die Auslosung bescherte uns die Jugendlichen aus Kötz/Ichenhausen, die trotz ihres starken ersten Brettes nicht unbedingt zu den Favoriten zählen, aber durchaus als ernstzunehmender Stolperstein wahrgenommen werden müssen. Dass unser Vierer mit Zarko, Erik, Paul und Johannes mit 4:0 nicht nur deutlich, sondern auch sehr überzeugend gewann, das war in der Form nicht unbedingt zu erwarten, freut mich aber umso sehr.

 

Nachdem die Bretter freigegeben worden waren, bot sich den Zuschauern ein interessantes Bild. Denn während sich Zarko mit Schwarz am Spitzenbrett dem „c3-Sizilianer“ stellen musste und sich schon früh ein langwieriger Kampf abzeichnete, ging man an den hinteren Brettern gleich aufeinander los. Erik packte das Schottische Gambit aus, überrollte damit förmlich seinen Gegner, doch anstatt sofort eine Figur zu gewinnen, begnügte er sich damit, einen Mehrbauern sein eigen zu nennen und dem Gegner das Rochaderecht geraubt zu haben. Nicht anders sah es bei Paul aus, der mit seinem „Franzosen“ früh das Weiße Zentrum attackierte, es zerstörte und dabei sogar drei Leichtfiguren für einen Turm erhalten durfte. Und am vierten Brett musste Johannes einen vermeintlich gefährlichen Angriff erdulden, für den der Gegner den bekanntermaßen nicht erstrebenswerten Tausch von zwei Leichtfiguren für Turm und Bauern vollzog.

 

Obwohl Pauls Partie diejenige war, die schon sehr früh entschieden war, war es doch Johannes, der den ersten Zähler für seine Mannschaft beisteuerte. Denn nachdem er sich etwas befreit hatte und einiges an Material hatte abtauschen dürfen, dominierten seine verbliebenen beiden Leichtfiguren im Endspiel nach Belieben, sodass seine Stellung auch öfter einmal einen schnelleren Zug verkraften konnte – 1:0. 🙂

 

Kurz danach erhöhte Paul zur 2:0-Führung, die Übermacht war einfach zu groß gewesen, weshalb der Gegner jeglichen Widerstand eingestellt hatte, bevor Erik mit seinem Sieg den Mannschaftserfolg sicherstellte. Sein junger Gegner, ein etablierter U12-Spieler, hatte keine Lösung für die mannigfaltigen Schwierigkeiten finden können, sodass er bei drohendem Materialverlust bei einem weiterhin im Zentrum verharrenden König die Waffen streckte – 3:0. 🙂

 

Blieb nur noch Zarkos Partie, die von Zarko nicht nur problemlos im Gleichgewicht hatte gehalten werden können, er hatte es auch geschafft, die Initiative an sich zu reißen. Doch gerade als es darum ging, den Vorteil zu vergrößern, besann er sich des Satzes, dass bei ungleichfarbigen Läufern grundsätzlich die Seite im Vorteil ist, die zuerst einen Angriff aufzuziehen vermag, weshalb er einen Bauern opferte, und einen weiteren zu opfern bereit war, und auf den gegnerischen König losging. Doch leider verfügte sein Gegner über eine robuste Verteidigung, weshalb Zarko nach genauem Spiel des Gegners in einem verlorenen Endspiel gelandet wäre. Allerdings ließ sich der Gegner derart beeindrucken, dass er nicht nur die richtige Verteidigung nicht fand, er verlor in seiner Variante sogar eine Qualität. Und weil auf einen Fehler meist weitere folgen, tauschte der Gegner ungeschickt die Damen und landete seinerseits in einem verlorenen Endspiel, das Zarko ganz sicher nach Hause brachte und damit den 4:0-Sieg zementierte. 🙂

 

Mit diesem Erfolg sind die jungen Schachfreunde auch in dieser Altersklasse Tabellenführer. So schön diese Situation auch ist, so darf man sie dennoch nicht überbewerten, denn nach dem nächsten beiden Runden am 07. März kann es auch schon wieder ganz anders aussehen. Doch bis es soweit ist, genießen wir alle diesen unverhofft deutlichen Erfolg und warten gespannt darauf, wie es weitergehen wird. 🙂

 

Eine Tabelle, wenngleich noch nicht ganz aktualisiert, kann man demnächst hier einsehen.

 

 

 

 


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