Schlichtweg zu stark
Innerhalb von nur zwei Wochen musste zum dritten Mal eine unserer Jugendmannschaften mit einer Auswahl der Leipheimer Jugend am Brett die Klingen kreuzen. Nach den siegreichen U20-ern und U12-ern wollten unsere U16-er ein weiteres erfolgreiches Kapitel hinzufügen, was ihnen auch eindrucksvoll gelang.
Mit einem überzeugenden 4:0-Kantersieg wurde unser Vierer seiner Favoritenrolle gerecht, wenngleich anzumerken ist, dass dieses Ergebnis den Kampfgeist und die Zähigkeit der Nordschwaben in keinster Weise widerspiegelt, weshalb man gespannt darauf sein darf, wie sich die Leipheimer in der Folge in dieser Altersgruppe schlagen werden.
Aufgrund des Bestrebens der SSJ, die Runden zentral auszurichten und damit, zumindest denke ich das, für eine bessere Turnieratmosphäre zu sorgen, trafen sich die beiden Mannschaften bei den Schachfreunden Wehringen, die sich letztlich als ein hervorragender Gastgeber herausstellen sollten.
Wie dem auch sei, unsere Jungs, d.h. Alexander B., Elisha, Jakob und Robert, gaben gleich mit der Freigabe der Partien zu verstehen, dass sie nicht nur die beiden Mannschaftspunkte einsammeln, sondern auch möglichst viele Brettpunkte mitnehmen wollten. Entsprechend engagiert legten sie los, wobei die Leipheimer so manche Überraschung für sie bereithielten.
So staunten Alexander und Jakob nicht schlecht, als sie Varianten präsentiert bekamen, die sie weder kannten, noch mit denen sie etwas anzufangen wussten. Dies äußerte sich am Spitzenbrett dergestalt, dass Alexanders Gegner mit Weiß jedwede Ambition auf Vorteil zu spielen aufgab und sich nur darauf beschränkte, möglichst viel Material vom Brett verschwinden zu lassen. Bei Jakob hingegen strebte der Gegner zwar gleichfalls danach, ausgetretene Pfade zu vermeiden, doch dabei entstand eine recht unübersichtliche Stellung, die beiden Spielern viel abverlangte.
Dagegen war die Situation bei Robert und Elisha äußerst angenehm. Denn Robert hatte sich mit Schwarz frühzeitig neben der Initiative einen Bauern gesichert und Elisha verfügte seit dem siebten Zug über eine Mehrfigur. An diesen Brettern war es daher nur eine Frage der Zeit, bis die Punkte eintrudeln würden.
Und tatsächlich, sollte es einem der beiden Spieler vergönnt sein, die Mannschaft in Führung zu bringen. Doch es war nicht Elisha mit seiner Mehrfigur, sondern Robert, der die Initiative dermaßen zu vergrößern vermocht hatte, dass der Gegner die Segel strich – 1:0.
Danach erhöhte ausgerechnet Alexander das Resultat, obwohl er größte Mühe gehabt hatte, das Bollwerk des Gegners zu durchbrechen. Aber in seiner unnachahmlich geduldigen Art bohrte er hier, stocherte da und plötzlich brach beim Gegner alles zusammen – 2:0.
Wer nun denkt, dass selbst Jakob vor Elisha seine Partie beendete, der irrt gewaltig. Zweifelsohne war der Kampf an Elishas Brett frühzeitig entschieden, was aber den Gegner nicht daran gehindert hatte, sich bis kurz vor Schluss zu wehren. Dies war jedoch aussichtslos und unserem „Nordlicht“ gelang es souverän, die Partie in den sicheren Hafen zu führen – 3:0.
Am Ende kämpfte also nur noch Jakob, dessen Stellung nichts von ihrer Komplexität eingebüßt hatte. Im Gegenteil, ein Zuschauer ließ sich sogar zu der Aussage hinreißen, dass die Stellung komplett verworren sei, weshalb der Ausgang ungewiss erschien. Es sind aber gerade diese Stellungen, die Jakobs Rechenkraft anspornen, weshalb es bei erster Gelegenheit sehr schnell mit des Gegners Stellung bergab ging. In der Folge holte sich Jakob Material, den Punkt und stellte das Endergebnis her – 4:0.
Fazit:
In dieser Verfassung wird unsere U16-Mannschaft nicht nur in Schwaben äußerst schwer zu schlagen sein, weshalb vom angestrebten Saisonziel, nämlich der wiederholten Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft nicht abgerückt werden muss. Zudem bereitet es Freude, den Jungs bei der „Arbeit“ zuzusehen, scheinen doch auch andererorts ihrer Kreativität am Brett keine Grenzen gesetzt zu sein.
Wie gewohnt kann man alles im Ligamanager nachlesen, der zahlreiche weitere Informationen bereithält.
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