Dank der Logistik
Ein insgesamt betrachtet recht überzeugender Erfolg in der Schlussrunde gegen die ersatzgeschwächte Mannschaft des SK Rochade Augsburg bescherte unserem U16-Team das vierte Mal in Folge die Bezirksmeisterschaft. Glückwunsch. 🙂
Die Tabelle ließ keinen Spielraum für Spekulationen zu, denn nur ein Sieg garantierte das Weiterkommen. Zwar hatten sowohl unsere Gegner als auch wir je einen Punkt Vorsprung auf den Tabellendritten aus Leipheim, doch hätten die Nordschwaben im Falle eines Unentschiedens im Spitzenspiel mit einem Kantersieg selber die Meisterschaft erringen können.
Daher war es selbstverständlich, dass alle Kräfte mobilisiert werden mussten, was in diesem besonderen Fall hieß, dass neben Behzads, Jakobs und Katarinas auch Alexanders Können erforderlich war. Letzterer weilte jedoch am besagten Wochenende in Oberhaching beim Kadertraining der BSJ, sodass ein entsprechender „Hol-Bring-Dienst“ vonnöten war.
3. Runde: Schachfreunde Augsburg – SK Rochade Augsburg:
Nachdem dieses logistische Problem gelöst worden war, begab man sich ins Bürgerhaus in Pfersee, wo der Abschluss der U12- und der U16-MM zentral ausgerichtet wurde. Hier wartete der Gastgeber nicht nur mit einer gewohnt abwechslungsreichen und schmackhaften Verpflegung auf, er hielt für uns zugleich die Überraschung bereit, dass das zweite Brett verhindert sei.
Selbst ohne diese Schwächung des gegnerischen Teams, wäre unser Vierer als Favorit in die Begegnung gegangen, nun jedoch lastete ein besonders großer Druck auf den Schultern unserer Recken.
Diesen merkte man allerdings zunächst keinem Spieler in unseren Reihen an, was vermutlich auch dem Umstand geschuldet war, dass alle recht gut in die Partie fanden. Jakobs Gegner schien eine Vorbereitung anbringen zu wollen, indem er vom Damengambit auf 1. e4 umschwenkte. Doch im Stile eines echten Boxers ließ unser Spitzenmann alles ins Leere laufen, packte einfach einen anderen als den sonst favorisierten Sizilianer aus und demonstrierte in der Folge ein beträchtlich tieferes Verständnis. Bei Alexander versuchte die Gegnerin die Stellung zunächst ruhig zu halten, was selbiger zu verhindern wusste und man deshalb schon bald einem taktischen Handgemenge beiwohnen durfte. Dagegen hatten Katarina und Behzad zunächst eher ruhige Stellungen, was in Anbetracht der Unerfahrenheit der Gegner wahrscheinlich sogar die richtige Vorgehensweise war, denn Taktik kann man irgendwie immer, während das Verständnis mit der Zeit erst reifen muss.
Eben diese mangelnde Reife sollte Behzads Gegner zum Verhängnis werden, denn in einer vermeintlich ruhigen Stellung erlaubte er sich einige Ungenauigkeiten, die in der Summe zu einem überraschend schnellen Zusammenbruch der schwarzen Stellung führten – 1:0.
Selbst ohne diese frühzeitige Führung bestand kein Grund zur Sorge, obwohl sich Katarina gerade anschickte, ihre tolle Stellung in Richtung Niederlage umzuwandeln, weil sie ohne jede Not eine Qualität eingestellt hatte. Hätte der bis dato zäh und findig agierende Gegner einfach nur die Damen getauscht, am Ausgang der Partie hätte es nicht den Hauch eines Zweifels gegeben. Stattdessen gab er die Qualität zurück und hätte sich damit um ein Haar selber komplett um die Früchte seiner Arbeit gebracht. So aber verblieb er am Ende mit wenigstens einem halben Zähler – 1,5:0,5.
Und unsere Spitzenbretter? Diese hatten bereits die Daumenschrauben angelegt und steuerten zielstrebig ihren Siegen entgegen. Jakob hatte nach einer kleinen Umgruppierung eine der Hauptideen des Sizilianers umgesetzt, womit sich die Waage eindeutig zu seinen Gunsten neigte, während Alexander einen gesunden Mehrbauern aus den taktischen Tänzchen hatte mitnehmen dürfen und nun seine Endspielkunst auspackte.
Tatsächlich sollte es auch nicht mehr lange dauern und beide vermeldeten je einen Sieg, womit die erneute Titelverteidigung endgültig unter Dach und Fach war. Nun gilt es die nächste Hürde zu nehmen, indem man die KO-Runde übersteht und die Endrunde erreicht, was dieser Truppe absolut zuzutrauen wäre.
Fazit:
Man muss anerkennend anmerken, dass die schwäbische Konkurrenz immer mehr an uns heranrückt, was natürlich von meiner Warte aus als Trainer äußerst erfreulich ist. Denn damit einhergehend setzt sich wieder zunehmend die Einsicht der Notwendigkeit eines intensivieren Trainings bei den Spielern durch.
Wie dem auch sei, momentan genießen es Alexander, Behzad, Jakob und Katarina, dass sie die erste Hürde genommen haben und freuen sich darauf, ihre Kräfte mit einem Gegner außerhalb Schwabens zu messen.
Freuen wir uns mit ihnen, drücken wir ihnen in der KO-Runde die Daumen und machen uns zwischenzeitlich im Ligamanager schlau, was so alles passiert ist. 🙂
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