Ausreichend hoch gesprungen
Der Tag, die Rede ist immer noch vom 2. Dezember 2017, hatte sich gerade in den zarten Gefilden des frühen Nachmittags befunden, da machte sich mit unserer zweiten U20-Mannschaft ein weiterer Trupp, dieses Mal gen Königsbrunn, auf, um unserem Verein weiteren Ruhm zu bescheren. Dies sollte ausgerechnet gegen den Vierer und unseren größten Konkurrenten vom TSV Leipheim gelingen, der nach langer Zeit wieder ein Team in dieser Altersgruppe stellt.
Letztlich konnten Elisha, Erik, Mehran und Paul tatsächlich den ersehnten Mannschaftssieg sichern, der zwar mit 2,5 : 1,5 denkbar knapp ausfiel, jedoch niemals gefährdet war. Nun teilt man sich die Tabellenführung mit dem SK Königsbrunn, der seine Begegnung in gleicher Höhe für sich entscheiden konnte.
Zweifelsohne verhält es sich so, dass die Anzahl unserer U20-Spieler bestenfalls für eine Sechser-Mannschaft in der Bayerliga ausreicht, doch entwickeln sich auch die nachfolgenden Jahrgänge derart gut, dass man sie mit stärkerer Gegnerschaft versorgen muss, um sie in ihrer schachlichen Entwicklung weiter zu fördern.
Aus diesem Grund meldeten wir erstmals ein zweites Team in der U20 auf Bezirksebene, welches die eindeutige Vorgabe bekam, sich für die U20-Landesliga zu qualifizieren, so noch härteren Widerstand am Brett zu spüren zu bekommen und gegebenfalls Platz für eine dritte Mannschaft in dieser Altersgruppe zu machen.
Zum Saisonauftakt konnten wir glücklicherweise trotz starker Beanspruchung im Vorfeld auf unsere Stammkräfte zurückgreifen, denen, von Erik einmal abgesehen, zur Belohnung eine weitere Partie im Spitzenkampf der Kreisliga III in unserer Dritten winkte. Entsprechend musste etwas für die Logistik getan werden, weshalb man auf den ÖPNV verzichtete und wieder auf einen Mietwagen zurückgriff. Schließlich drohte doch im schlimmsten Fall eine Überschneidung, sodass es wahrlich auf jede Minute ankommen konnte.
Als um 14.30 Uhr die Uhren angedrückt wurden, da merkte man noch nichts von der Hektik und Anspannung, die unsere Jungs in den nachfolgenden Stunden ereilen sollten. Im Gegenteil, Erik, Mehran und Paul gingen richtiggehend entspannt ans Werk und Elisha war gar dermaßen tiefenentspannt, dass er die Eröffnung irgendwie behandelte, was ihm alsbald gewisse Probleme einbringen sollte.
In dieser Situation wollte ihm, vielleicht auch ob des Umstandes, dass er gesundheitlich angeschlagen war, kein richtiger Plan einfallen, vielmehr hangelte er sich von Zug zu Zug. Als er endlich auf den Pfad der Tugend zurückgefunden zu haben schien, da verdarb er sich mit einem Zug alles, wonach eine Stellung entstand, mit der weder er noch sein Gegner wirklich etwas anzufangen wussten, was einen relativ frühen Friedensschluss zur Folge hatte – 0,5 : 0,5.
Zu diesem Zeitpunkt deutete bereits alles auf einen Sieg hin, denn Mehran fuhr mit seinem Gegner Schlitten und Paul hatte von seinem Gegner einen Bauern erhalten, ohne dass dieser Pauls gefährlichen Angriff auch nur im Ansatz hätte aufhalten können. Da machte es auch nichts, dass Eriks Stellung eher einer Ruine glich.
Erik hatte nämlich zur Abwechslung einmal die Eröffnung so passabel gespielt, dass unvermittelt gedroht hatte, dass er die Initiative an sich reißt. Doch dann besann der sich seiner jüngst gezeigten „Stärken“, stellte unbedrängt eine Qualität ein und vermochte ausnahmsweise nicht trotzdem zu punkten, weil es der Gegner sauber nach Hause brachte – 1,5 : 0,5 aus Sicht der Nordschwaben.
Kurze Zeit danach glich Paul aus. Er hatte eine schöne Angriffspartie entgegen seiner sonstigen Angewohnheit zielsicher zum Erfolg geführt, was mit der aggressiven Eröffnung angefangen hatte, über eine Druckstellung, die einem Tsunami gleichkam, weiterging und in einem fehlerfreien Abschluss mündete. Einfach stark – 1,5 : 1,5!
Apropos stark, Mehran schickte sich an, den Siegpunkt beizusteuern, wobei er sich hierzu seiner unnachahmlichen Art bediente und entsprechend wohlüberlegt vorging. Wer den jungen Mann bereits in Aktion gesehen hat, der weiß, wie ruhig und langsam das vor sich gehen kann. Und Zeit war gerade das, was uns nicht wirklich zur Verfügung stand, gingen die Zeiger doch schon bedrohlich in Richtung 18.00 Uhr, was dem Spielbeginn in der Kreisliga III gleichkam.
Wie dem auch sei, Mehran ging angesichts des Spielstandes absolut richtig vor, machte in Gewinnstellung, er hatte, nachdem er des Gegners „Skandinavier“ förmlich seziert hatte, eine Hand voll Bauern mehr, einige höchst feine Züge, die dem Gegner deutlich offenbarten, dass ein Weiterspielen sinnlos wäre. Dieser zeigte sich einsichtig, womit nicht nur der Sieg feststand, wir konnten uns auch umgehend ins Auto setzen und zum nächsten Tatort fahren – 1,5 : 2,5 aus der Sicht der Nordschwaben.
Fazit:
Mit diesem unter Zeitdruck erspielten Sieg wurde ein guter Grundstein zum Erreichen der Meisterschaft und des damit einhergehenden Aufstiegs gelegt. Sicher besteht noch Steigerungspotential, welches, davon bin ich felsenfest überzeugt, die Jungs im Laufe der Saison abrufen werden.
Abschließend noch der übliche Hinweis auf den großen Informationsgehalt des Ligamanagers, in den zu schauen ich wiederum nur empfehlen kann, wenngleich es in der U20 auf Bezirksebene keine Partien nachzuspielen gibt. In manchen Fällen kann man nur sagen: Zum Glück. 😉
Schreibe einen Kommentar