Herrschaft im Norden gesichert

Kreisliga 1: Schachfreunde IV – Gersthofen

Der Aufsteiger Gersthofen hatte es schon in der Kreisliga 2 regelmäßig schwer gegen die Schachfreunde, daher sollten auch am ersten Spieltag der Kreisliga 1 die Punkte unbedingt in Augsburg bleiben. Zwar traten aus unserer Stammmannschaft nur drei Spieler an, aber viel Substanz ging dadurch wegen unserer starken „Ersatzbank“ nicht verloren.

An den hinteren Brettern, an denen wir favorisiert waren, kamen wir auch schon bald in Vorteil. Bei Theo ging es an Brett 8 dabei hin und her. War er noch gut aus der Eröffnung gekommen, so ließ er sich auf taktische Verwicklungen ein und hatte dann irgendwann eine Qualität weniger. Dafür hatte er nur, wie er es ausdrückte, „Schwindelkompensation“ erlangt, aber die reichte (1:0).

Katarina (Brett 6) verfiel im sechsten Zug in einer sehr gewöhnlich aussehenden Stellung in ein fast halbstündiges Nachdenken wie eine Tiroler Sennerin beim Beobachten des Herbstbeginns. Doch es lohnte sich. Der König des Gegners irrte bald darauf gleich einem Schaf derselben, das sich verlaufen hat, nicht nur in der Brettmitte herum, sondern Schwarz fehlte auch ein Bauer. Der Rest war Technik (2:0).

Daniel (Brett 7) hatte es als Schwarzer mit einem Stonewall-Aufbau des Gegners zu tun und lange blieben alle Bauern auf dem Brett. In der Eröffnung stellte er nach Alex V.s Beobachtung eine Figur auf a6 zweizügig ein, die der Gegner freundlicherweise nicht mitnahm. Als sich die Stellung aber öffnete, waren seine Bauern auf dem Damenflügel stark und ließen sich nicht aufhalten. Das sah sehr abgeklärt aus (3:0).

An Brett 5 hatte mein Gegner Anar früh den weißfeldrigen Läufer getauscht und viele weiße Felderschwächen. Statt das ruhig auszunutzen, ließ ich Weiß die Initiative, die er auch geschickt einsetzte. Eine Chance auf Dauerschach verwarf ich in der verfehlten Hoffnung auf einen Sieg. Stattdessen wurde ich kurz darauf mattgesetzt (3:1).

Raph (Brett 4) war in Topform, opferte einen Bauern und platzierte einen Springer tödlich auf d6, von den wenigen verbliebenen Figuren nicht anzugreifen, da zwischen einem eigenen und einem gegnerischen Bauern auf der d-Linie platziert. Dazu war die gegnerische Bauernstellung eine Ruine. In einer grandiosen und sehr dominant geführten Partie folgte bald der Punkt (4:1).

An Brett 1 saß Jens nach über zehn Jahren erstmals wieder an einem Schachbrett. Wir erklärten ihm vor der Partie schon mal den Weg zum Bahnhof, doch auf dem Brett fand er sich noch hervorragend zurecht. In fast symmetrischer Stellung, in der Dame und ein Turm getauscht und nur eine Linie geöffnet war, schwächte er geschickt die gegnerischen Bauern am Damenflügel. Vielleicht fehlte dann ein bisschen die schachliche Kondition, jedenfalls gelangte er in ein Endspiel mit Springer und Bauer gegen Läufer und zwei Bauern und Zugzwang beendete die Partie (4:2).

Michael St. (Brett 2) schien die ganze Partie über positionell leicht im Vorteil, ging aber gegen den erfahrenen Gegner kein zu großes Risiko ein. Das Turmendspiel ergab dann ein Remis und den Mannschaftssieg (4,5:2,5).

An Brett 3 habe ich Maxis Partie leider nicht recht verfolgen können (als kleiner Ausgleich ist er im Beitragsbild zu sehen). Jedenfalls kam es zu einem Damenendspiel. Seine Dame ließ den gegnerischen König mit einer Vielzahl an Schachs über das Brett spazieren und sammelte dabei zwei Bauern ein. Dabei erlaubte er kein Gegenspiel, platzierte die Figuren so, dass kein Schachgebot möglich war und sein Freibauer ohne Probleme durchkam. Als vier Damen auf dem Brett waren, ging Vasko, da es für ihn klar gewonnen aussah.

Mit dem stets ungefährdeten 5,5:2,5 sind wir gut in die Saison gestartet und können darauf am nächsten Spieltag gegen Rochade II aufbauen.


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