15 Schachfreunde in 12 Turnieren an einem Tag

Fast so viele Schachfreunde wie beim Freundschachts-Open nahmen am 1. DWZ-Pokal-Turnier in Königsbrunn teil, nämlich 15 und damit mehr als vom veranstaltenden Verein, dazu war auch der scheinbar unermüdliche Vasko (die Fotos sind von ihm) anwesend. Diese Turnierart besteht aus Jugendturnieren (U8–U12) im Schweizer System, dem „Amateur“-Bereich (viele parallele Rundenturniere mit je vier Spielern) und dem „Meister“-Bereich (eine äußerst irritierende Bezeichnung – K.-o.-System mit je vier Spielern). Es wird Standardschach gespielt mit 60 Minuten (Jugend) bzw. 90 Minuten Bedenkzeit ohne Inkrement.

Das Turnier wurde von Marvin Mohm und dem SK Königsbrunn ausgezeichnet organisiert. Die Verzögerung am Beginn war verständlich und nicht schlimm. Die Lautstärke in den Fluren, die teils aufkam, war den Räumlichkeiten und den unterschiedlichen Pausenzeiten der diversen Turniere geschuldet. Es wäre schön, wenn das Turnier wiederholt würde.

Stolzer Zweiter Stefan

Im U8-Turnier trat von uns Stefan an. Es war sein erstes Turnier im Standardschach. Nach einem Sieg in der Auftaktrunde stand er gegen den späteren Turniersieger klar auf Gewinn, musste dann aber wegen einer lästigen Fesselung Material zurückgeben. Die drei weiteren Partien gewann er, sodass er das Turnier auf dem zweiten Platz beendete. Stefan war wahrscheinlich der leidenschaftlichste und emotionalste Schachfreund. Mit seiner Schachbegeisterung werden bald weitere Erfolge hinzukommen.

Yasmina, zu Recht zuversichtlich
Ausgeglichene Stellung bei Andreas
Rehina mit Medaille

Yasmina, Andreas und Rehina vertraten die Schachfreunde im U10-Turnier. Auch Rehina spielte ihr erstes „richtiges“ Turnier. Sie begann stark mit einem Sieg. In der zweiten Runde hatte sie gegen einen erfahreneren Gegner das Nachsehen. Leider erholte sie sich davon nicht mehr recht und beendete das Turnier nach einem kampflosen Sieg mit 2/5. Andreas brauchte ein bisschen Anlauf, kam ab der dritten Runde aber in Fahrt und gewann dreimal hintereinander (3/5). Beide haben gezeigt, dass sie auf einem guten Weg sind und bestens mit Gleichaltrigen aus anderen Vereinen mithalten können. Yasmina bekam es in der ersten Runde mit einem der wenigen Gegner zu tun, die bereits eine DWZ hatten, zumal eine relativ hohe. Sie verlor die Partie, gewann dafür aber alle anderen (4/5) und wurde Dritte. Ein tolles Turnier von Yasmina!

Naomi mit der Neuerung 1. f3!?
Gute Laune bei Adrian – kein Wunder, mit einem Mehrbauern

In der U12 kämpften Naomi und Adrian für die Schachfreunde. Naomi hatte nach anfänglichen Schwierigkeiten in der dritten Runde den ersten Erfolg zu verbuchen. Weil ihr das gefiel, setzte sie so auch in der vierten fort. Mit 2/5 hatte sie ein ausgezeichnetes erstes Turnier. Adrian begann stark (1,5/2) und remisierte gegen eine deutlich favorisierte Gegnerin. Später war er guter Dinge, noch 50 % zu erreichen, doch leider klappte das nicht. Er war sehr ernsthaft bei der Sache und zeigte genau die richtige Einstellung, was Hoffnung auf die nächsten Turniere macht.

In den „Amateur-Pokal“-Turnieren starteten die meisten Schachfreunde: Junchi, Nikita, Sofija I., Malika, Jan, Sofiia K., Melanie, Emil. Das Format ist fordernd, weil man im Extremfall neun Stunden Schach an einem Tag spielen müsste, fast ohne Pausen, dreimal mit Zeitnot ohne Inkrement. Natürlich kommt es in der Realität kaum dazu.

Junchi – den gegnerischen schlechten Läufer tauschen oder ist er gar nicht so schlecht?

Junchi begann mit einem Sieg und einem Remis, musste sich in der dritten Partie aber geschlagen geben. Die drei Partien dauerten in seinem Turnier teils lange und gerade für jüngere Spieler ist das natürlich eine große Herausforderung. Es wurde trotzdem der zweite Platz!

Nikita mit entschlossener Miene

Nikita hatte keinen guten Start, aber sein unerschöpflicher Optimismus half ihm darüber hinweg und er war sich wie immer sicher, die beiden folgenden Partien zu gewinnen. So kam es auch – man muss nur daran glauben. Ein schönes Turnier von ihm, das er gegen gleichwertige Gegner ebenfalls auf dem zweiten Platz beendete.

Sofija vor dem Spiel …
… und nach dem Spiel

Sofija I. spielte bärenstark und gewann die beiden ersten Partien. Ihre Gruppe hatte einen DWZ-Schnitt von 1129, die Gegner waren etwa gleichwertig. In der Schlussrunde reichte ihr ein Remis für den Turniersieg. Einmal mehr zeigte sie ihr großes Potenzial, das ich bei einer Niederlage im Blitzen kürzlich auch unmittelbar erleben durfte.

Malika, kurz bevor die ganze Konzentration dem Brett gilt

Malika, ein weiteres großes Talent aus dem Verein, hatte diesmal etwas Mühe und gab ihre ersten beiden Partien ab. Doch sie ließ sich nicht herunterziehen – eine sehr wichtige Qualität – und holte in der dritten Runde noch einen Punkt.

Jan – der Profi tritt mit zwei Stiften an

Auch Jan beendete sein Turnier mit 1/3. Er hatte die Favoritenrolle und damit muss man ja auch erst mal zurechtkommen. Das klappt bestimmt künftig mit jedem Mal besser.

Sofiia mit Entwicklungsaufgaben

Sofiia K. wurde in ihrem ersten Turnier einer Gruppe zugelost, in der zwei Spieler mit DWZ über 1000 waren. Das war ziemlich unglücklich. Leider gelang ihr diesmal noch kein Punkt, aber darum geht es bei einer Turnierpremiere auch nicht vorrangig.

Melanie – freut sich über ihren starken Auftritt

Ganz ähnliche Voraussetzungen hatte Melanie. Trotz dreier Gegner, die ihr an Erfahrung weit voraus waren, stand sie in allen drei Partien auf Gewinn. Es fehlte noch ein bisschen Überblick und die Nervosität war spürbar, daher gingen sie noch verloren. Aber das war ein sehr ermutigender Auftakt der Turnierkarriere.

Emil mit Pokal und Sachpreis für den Turniersieg

Emil war der zweite Schachfreund, der sein Turnier gewann – sein erster Turniersieg überhaupt. Mit 3/3 räumte er alle Gegner souverän ab und bestätigte damit seine guten Auftritte beim Freundschachts-Open und bei der KJEM. Die Lust auf mehr wurde geweckt.

Ich selbst (Alex D.) schnitt mit 1/2 erwartungsgemäß ab. So verlor ich die erste Partie schon nach elf Zügen und schaffte an diesem Tag damit wohl einen speziellen Schachfreunde-„Rekord“. Jeder leistet den Beitrag, zu dem er imstande ist …


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