13. Rainer Jugendopen

Ein schöner Ausflug

 

 
Auch in diesem Jahr machten wir uns mit einer größeren Gruppe ins hübsche Rain am Lech auf, um mit unserer Jugend am letzten Rapidturnier der Serie teilzunehmen. Doch in Erwartung des heißesten Tages des Jahres, was in der Vergangenheit in schöner Regelmäßigkeit der Fall gewesen war, und der anstrengenden Saison Tribut zollend, ließen sich insgesamt nur 17 Kinder und Jugendliche motivieren, mitzuspielen. Diese Anzahl mag nach viel klingen, aber gemessen an den üblichen Teilnehmerzahlen unseres Nachwuchses, war sie doch etwas enttäuschend.

 

Bei Ankunft am Turnierort stellten wir dann voller Bedauern fest, dass es anderen Vereinen offensichtlich nicht anders ergangen war, sodass sich in allen Altersgruppen zusammengenommen gerade einmal 66 Teilnehmer einfanden, die die große Halle natürlich nicht einmal im Ansatz zu füllen vermochten. Glücklicherweise traten im parallel stattfindenden Turnier noch einige Erwachsene an, was wenigstens bedingt für so etwas wie eine Turnieratmosphäre sorgte. Äußerst schade, hätte das Turnier doch wesentlich mehr Teilnehmer verdient.

 

Unseren künftigen Großmeistern tat das alles keinen Abbruch, sie konzentrierten sich ausschließlich auf das Schach und wussten wieder einmal überwiegend zu überzeugen! 🙂

 

 

U10 – „Schachbegeisterung pur“:

 

Von den 20 Teilnehmern in diesem Feld stellten wir gleich acht, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten jenes Tages ihr bestes Schach boten, womit bis auf zwei Spieler alle ausgesprochen zufrieden sein durften.

 

Ein regelmäßiger Aspirant auf einen Treppchenplatz war Alexander R. die ganze Saison über gewesen und auch in Rain wurde er seiner Ausnahmerolle gerecht, indem er sich mit 5/7 und der besten Buchholzwertung überzeugend den 2. Platz sicherte. Übrigens einen 2. Platz, den er gleichfalls in der Gesamtwertung belegte. Herzlichen Glückwunsch. 🙂

 

Bei Alexander Sha. deutete zunächst alles darauf hin, dass ihm ein weiteres richtig gutes Turnier gelingen könnte, hatte er doch schnell 3/5 gesammelt, aber gegen Ende verließen ihn etwas die Kräfte, sodass er letztlich auf drei Punkten verharrte und als Wertungsbester die entsprechende Gruppe anführte – 3/7; 11. Platz). Glückwunsch. 🙂

 

Nahezu komplett entgegengesetzt lief es bei Alexanders Bruder David Sha., dem mit 1/4 alles andere als ein gelungener Start ins Turnier gelungen war. Doch anstatt nun die Flinte ins Korn zu werfen, rammte er die Ellenbogen in den Tisch, holte noch 3/3 und kämpfte sich so noch unter die Top 10 (10. Platz). Klasse und Glückwunsch zur starken kämpferischen Leistung. 🙂

 

Unser „kleiner“ Erik haderte doch sehr mit sich, hatte er sich doch vorgestellt, dass es nach den 3/7 in ersten und 4/7 im zweiten in dieser Form im dritten Turnier weiterginge. Aber irgendwie war das nicht sein Tag, sodass nach 0/3 sein Plan nicht mehr in Erfüllung gehen konnte. Ungeachtet dessen kratzte er alle verbliebenen Reserven zusammen, erspielte sich 2/4 und beendete das Turnier noch halbwegs versöhnlich – 2/7 und 18. Platz. Das wird wieder! 🙂

 

Neben unserer My, die dieses Mal leider verhindert war, wächst mit Leonie eine weitere kleine Amazone heran, die sich immer besser auf dem Schachbrett zurechtfindet. So holte sie in diesem Wettbewerb nicht nur einen halben Zähler als in Königsbrunn, sie erspielte ihre Punkte zugleich deutlich souveräner – 3/7 und 14. Platz. Weiter so. 🙂

 

Hätte Lukas nur nicht so große Pausen, er könnte sich mühelos in der Spitzengruppe festsetzen. Doch unregelmäßige Turnierteilnahmen und vor allem Besuche der Trainingsabende haben zur Folge, dass seine Ergebnisse entsprechend stark schwanken. Deswegen war an jenem Tag schlichtweg nicht mehr drin und es bleibt zu hoffen, dass die Häufigkeit des Trainierens wieder zulegen wird – 2/7; 17. Platz. Da ist viel mehr drin! 🙂

 

Immer wieder war Michael im Laufe der Rapidserie haarscharf am Treppchen vorbeigeschrammt, weshalb er es sich und ich es ihm wünschte, dass es in Rain anders laufen möge. Doch leider verpasste er auch dieses Mal trotz eines Traumstartes von 3/3 am Ende den begehrten Spitzenplatz und musste sich letztlich mit 4,5/7, bei einer beeindruckenden Wertung, mit dem 5. Platz zufriedengeben. Aber diese Konstanz über die Saison betrachtet sollte im Rahmen der Gesamtwertung eine Würdigung erfahren, in der Michael den 3. Platz belegte und sich so doch noch über seinen ersten Pokal freuen durfte. Herzlichen Glückwunsch! 🙂

 

Mit Nelli war eine weitere unserer zahlreichen Amazonen am Start, die jedoch einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte und deswegen trotz größter Bemühungen das Turnier komplett sieglos beendete. Das war besonders hart, war sie doch in der Vergangenheit stets für zwei bis drei Punkte gut, weshalb ihr solche Erfahrungen gänzlich unbekannt waren. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich so etwas nicht wiederholen wird. 🙂

 

 

U12 – „Etwas vom Ziel abgekommen“:

 

Nach wie vor wird fieberhaft daran gearbeitet, die entstandene Lücke zwischen den erfolgreichen U10-ern und den noch erfolgreicheren U14-ern zu schließen, wozu einfach eine starke U12 zählt. Um dies zu erreichen, gehören neben dem Training auch regelmäßige Turnierteilnahmen zum Programm, wobei dieses Mal Adrian, Berke, Jonas und Yulian mit von der Partie waren. Gemessen an der Erfahrung war es recht ordentlich, wenngleich auch offensichtlich geworden war, dass noch viel Arbeit zu leisten ist.

 

Adrians 2/3 muteten nicht nur stark an, sie waren es auch, ist es doch nicht alltäglich, dass jemand bereits bei der zweiten Turnierteilnahme derart auftrumpft. In der Folge bekam er es mit einigen sehr starken Gegnern zu tun, die ihm schlichtweg überlegen waren,  sodass er sich erst nach zwei Niederlagen über seinen dritten Zähler freuen durfte. Eine Niederlage in der Schlussrunde verhinderte eine noch bessere Platzierung (12. Platz), die bei gleichbleibendem Lerneifer zweifelsohne schon beim nächsten Turnier kommen wird. 🙂

 

Für Berkes Selbsteinschätzung sollte sich dieses Turnier als ernüchternd erweisen, denn obwohl er nach eigener Ansicht als Schachspieler spitze ist, wollte ihm nicht nur kein Sieg gelingen, er verlor sogar jede Partie und fand sich am Ende enttäuscht mit 0/7 auf dem 18. Platz. Um solchen Erlebnissen künftig auszuweichen, wäre mehr Trainingseifer wünschenswert, den unser Berke zweifelsohne an den Tag legen wird. 🙂

 

Dagegen hatte Jonas weniger irgendwelche Punkte im Blick, vielmehr konzentrierte er sich darauf, die Lerninhalte aufs Brett zu bringen und so an sich zu arbeiten. Dies gelang ihm auch überwiegend, obwohl zugleich einige kleinere Schwächen zu Tage traten, die aber ganz sicher bald geschlossen sein werden – 2,5/7 und 14. Platz. 🙂

 

Ein Problem mit mangelndem Selbstvertrauen hat Yulian ganz sicher nicht! Entsprechend siegesgewiss begab er sich an die Bretter und es gelang ihm, trotz anrüchigster Stellungen ganze 3/4 einzusammeln. In der fünften Runde sollte er gegen den späteren Turniersieger seine mit Abstand beste Partie spielen, in der er um des Gegners König ein feines Mattnetz gesponnen hatte. Doch anstatt durch überlegte Züge den verdienten Sieg einzufahren, zog er zu schnell und rannte selber in ein Matt. Danach war er sehr enttäuscht, sodass die beiden weiteren Niederlagen nicht verwunderten – 3/7; 10. Platz. Schade.

 

 

U14 – „Viel Qualität“:

 

Lediglich dreizehn Spieler fanden sich ein, um den Turniersieger auszuspielen. Darunter waren auch unsere beiden U14-Schwergewichte Jakob und Katarina, die erst eine Woche zuvor mit ihren Siegen im Stichkampf den Bayerischen U14-Mannschaftsmeister 2016 aus den Wettbewerb geworfen hatten.

 

Dass Katarina wiedererstarkt ist, davon musste sich Jakob gleich in der ersten Runde selber überzeugen, der nur glücklich ins Remis zu entwischen wusste. Aufgeschreckt durch den Start, ging Jakob äußerst konzentriert in die nachfolgenfden Begegnungen, gewann sechs Partien en suite und sicherte sich so mit eineinhalb Punkten Vorsprung den Turniersieg. Ganz nebenbei wurde er auch für den Gewinn der Rapidserie geehrt, womit er seinen Erfolg komplettierte. Herzlichen Glückwunsch! 🙂

 

Nicht nur Katarinas Auftakt war bemerkenswert, auch in der Folge agierte sie gut und umsichtig. Allerdings hatte sie an diesem Tag ihre Bedenkzeit nicht im Griff, weshalb sie zwei klare Gewinnstellungen durch Zeitüberschreitung verlor. Damit war natürlich eine Platzierung im Bereich der Spitze ausgeschlossen, worüber sie jedoch ihre gute Spielanlage für das Turnierschach trösten dürfte – 3,5/; 9. Platz. 🙂

 

 

U18 – „Die alte Garde“:

 

In Anbetracht der bevorstehenden Endrunde der U16 auf bayerischer Ebene wollten die Gebrüder Vuckovic unbedingt noch ein wenig Praxis tanken. Das Trio der jungen Schachfreunde vervollständigte Erik, der sein letztes Rapidturnier in Wertingen vergessen machen wollte. Ihnen stellten sich zwölf weitere Jugendliche entgegen, die unseren Jungs möglichst viele Punkte abjagen wollten.

 

Zum Abschluss einer tollen Saison vermochte Erik zwar nicht mit einem Platz an der Sonne zu glänzen, doch gelang es ihm, wesentlich besser als in Wertingen aufzutreten und am Ende mit 4/7 den 5. Platz zu belegen. Die Richtung stimmt wieder! 🙂

 

Robert hatte zunächst versucht, mit den beiden Überfliegern Uli Weller (SK Buchloe) und Zarko mitzuhalten, musste jedoch einsehen, dass sich diese beiden Ausnahmekönner noch etwas außerhalb seiner Reichweite befinden. Daher hatte es gegen beide je eine Niederlage gesetzt und so galt es, wenigstens den dritten Platz nicht zu gefährden, der ihm den zweiten Platz in der Gesamtwertung sicherte. Letzteres gelang auch souverän, indem er eine schwierige Stellung sicher verwaltete und bei erster sich bietender Gelegenheit ins Remis abwickelte – 4,5/7; 3. Platz. Herzlichen Glückwunsch. 🙂

 

Zarkos einzige Teilnahme an einem Rapidturnier in dieser Spielzeit sollte nicht vom absoluten Erfolg gekrönt werden, obwohl er sehr stark spielte. Doch in einer packenden Partie mit dem späteren Turnier Uli musste er sich selbigem beugen und beendete damit das Turnier mit 6/7 und einem zweiten Platz. Herzlichen Glückwunsch. 🙂

 

 

Fazit:

 

Weniger die vielen guten bis sehr guten Ergebnisse, als vielmehr die gute Entwicklung der meisten unserer Schützlinge stimmt einen doch positiv und lässt optimistisch in die Zukunft blicken. Was diese bringen wird? Das wird sich schon bald zeigen!

 

Was den Besuch der Rapidturniere anbelangt, so werden wir Schachfreunde diese Möglichkeit nach wie vor gerne nutzen, um unseren Nachwuchs mit der nötigen Praxis zu versorgen oder aber bestimmte Dinge zu testen, die sich eben erst in einem Turnier bewähren können. Hoffentlich werden sich andere dem ebenfalls aufgeschlossen gegenüber zeigen, damit wir uns alle schon bald wieder über deutlich steigende Teilnehmerzahlen werden freuen können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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