Das fängt ja gut an !
Ausgangssituation: Nach unserem letztjährigen Erfolg in der C-Klasse haben wir uns diese Saison in der B-Klasse neuen Herausforderungen zu stellen. Weit von der Favoritenrolle entfernt, müssen wir uns in dieser schweren Gruppe behaupten. Da auch unsere 1. Mannschaft aufgestiegen ist und nun mit 8 Brettern spielt, gehen beide Mannschaften verändert in die neue Saison. Verjüngt und mit hungrigen Nachwuchsspielern ergänzt, gehen wir in die erste Begegnung gegen die 3. Mannschaft von Aichach. Nicht gerade unser Angstgegner, aber keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen. Wir wollen doch gerade in der 1. Runde ein Zeichen setzen und gegen eine der schwächeren B-Klassen-Mannschaften nichts anbrennen lassen.
Hier also der Bericht des Saisonauftakts …
Die Pause war lang und wir waren noch nicht warm gespielt, als wir mit der neuen Mannschaft nach Aichach fuhren. Unser alter Kämpe Wernfred hatte sich entschuldigt und so kam zum ersten Mal unser „Joker“, Jakob, an Brett 6 zum Einsatz. Es war auch gleichzeitig das Debut unserer Noa, die sich an Brett 3 ihre Sporen verdienen wollte. Aus unserem letztjährigen Ersatzkader kämpfte nun auch Robert mit, der eine derartige Leistungssteigerung gezeigt hatte, daß er nun zur Stamm-Mannschaft gehört.
Wir wurden in Aichach freundlich empfangen, und die Kämpfe starteten pünktlich um 18:00. Wie erwartet spielten die vorderen Bretter langsam und die hinteren schneller. Als allerdings nach einigen Zügen, nach etwa 15 Minuten, plötzlich Jakob neben Jörg stand und ihn ansprach, dachte er zunächst, es gäbe ein Problem. Er traute seinen Ohren kaum, als er ihm schüchtern sagte: „Ich habe gewonnen!“. Allgemeines zufriedenes Nicken und Beglückwünschen. Super gemacht!
0 : 1
Robert und Erik spielten schnell und kamen beide bald in Vorteil. Robert inszenierte einen Königsangriff mit dem Holzhammer. Mit 2 Türmen und 2 Springern drückte er auf den schwachen Bauern, der auch krachend fiel, und so die letzte Bastion vor dem gegnerischen König pulverisiert wurde. Er wählte nicht den schnellsten Weg zum Matt, aber das war völlig egal, denn sein Gegner hatte sich da schon in sein Schicksal ergeben. So es war nur noch eine Frage von Minuten und es war vorbei.
0 : 2
Erik brauchte etwas länger, um seinen Gegner auszuspielen, aber gewann dann letztlich schnell und ungefährdet seine Partie. Nach ca. 90 Minuten stand es also
0 : 3
Jetzt war die Zeit gekommen, die anderen Bretter anzusehen. Andi hat nach sehr langsamem Spiel (als Jakob sein 0:1 meldete, hatte er gerade mal 4 Züge gemacht) stets leichte Initiative gehabt, aber auch nicht mehr. Sein Gegner hielt mit und es sah doch stark nach Remis aus. Bei Noa sah es lange Zeit sehr unübersichtlich aus. Schließlich waren hier sehr lange noch alle Figuren auf dem Brett. Noa sperrte das Brett regelrecht ab und ihr Gegner machte mit. Bei Jörg zeigte sich der Königsangriff als zu gefährlich für den Gegner. Dessen überhasteter Königszug ließ ihn stutzen. Hatte er doch fest mit einem anderen Zug gerechnet und diesen auch blind notiert. Erst dann merkte er, daß der König „falsch“ stand. und änderte das auf dem Formular. Kurzes Stutzen, Rechnen, und kaum hatte Jörg seine Antwort auf dem Brett ausgeführt, kam auch schon die Hand seines Gegners zur sofortigen Aufgabe. Er machte einen Fehler, Jörg erkannte ihn -> Aufgabe oder er versuchte einen Bluff, Jörg erkannte ihn -> Aufgabe. Wer weiß?
0 : 4
Inzwischen waren Jakob, Erik und Robert schon auf dem wohlverdienten Weg nach Hause, Petra und Jakobs Vater fuhren sie Heim. Das war auch gut so, denn es sollte noch ein seeeehr langer Spielabend werden. Nachdem nämlich an Brett 3 quasi nichts mehr ging, bot ihr Gegner Remis an. Noa fragte Jörg, ob Sie es annehmen solle. Ein kurzer Blick auf die verkeilten Bauern genügte, um das Ja zu geben. Super, dachte er. Damit ist der Mannschaftssieg mit 5:1 in der Tasche, denn Andi stand auch so, daß er leicht Remis machen könnte. Und der Abend war noch jung. Von wegen !
Noa ignorierte das ok und spielte weiter, und Andi machte auch keine Anzeichen, sich gütlich zu einigen und knetete weiter. Als dann Noa endlich doch in einer völlig verkeilten Situation in das erneute Remisangebot des Gegners einwilligte, war es schon spät und Sie konnte sich auch etwas glücklich schätzen, daß er nicht weiterspielen wollte, denn nur er hätte noch Chancen auf mehr gehabt. So einigten sich aber beide auf die Punkteteilung.
0,5 : 4,5
Jetzt hätte man doch… nein! Andi wurde erst richtig warm. Am Rande der Zeitkontrolle hatte er noch 10 Züge für 7 Minuten und das Endspiel war nicht leicht zu spielen. Noa und Jörg zitterten kräftig mit. Knapp war die Zeitkontrolle geschafft, blieb es spannend, denn er knetete und knetete, aber es gab keinen Durchbruch, aber die Restzeit lief und lief. Als die Zeit dann doch fast abgelaufen war und Noa und Jörg dem Herzkaspar nahe waren, krachte es doch… endlich! Andi konnte seinen Bauern mit Schach umwandeln, was sein Gegner übersehen hatte und dann ging es schnell. Nach fast 5 Sunden, viel Adrenalin und Nerven brachte er doch den vollen Punkt nach Hause. Puh !
0,5 : 5,5
Drei Stunden für einen halben Punkt. Wir lassen nichts liegen. Nach der aufgekratzten nächtlichen Heimfahrt und einem gemeinsamen „Feierabendbier“ zum Runterkommen konnte dieser erfolgreiche Saisonstart beendet werden. Das fängt ja gut an !
(JB)
Herzlichen Dank nochmals an Jörg und Noa für die Zeit, die ihr mitgwartet habt. Aber natürlich war die Partie aus meinr Warte meilenweit vom Remis entfernt sonst hätte ich sie nicht weitergespielt:-) Für zukünftige Wartezeiten werde ich eine ansprechende „Kekssammlung“ zum Knabbern besorgen.
Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung, die wirklich beeindruckend ist!
Ich wünsche Euch weiterhin viel Spaß und Erfolg und bin richtiggehend gespannt, wie es bei Euch weitergehen wird.
Und was die „Kekssammlung“ betrifft, so möge man bitte daran denken, beim nächsten Heimspiel der Zweiten den einen oder anderen Keks mehr mitzubringen, werden doch die Nerven der anderen Zuschauer gleichfalls sehr angespannt sein! 😉